Ö1 gehört gehört

Mascha Gugganig

Das Küchenradio daheim war immer auf Ö1 eingestellt und eingeschaltet - wenn nicht grad Oper angesagt war. In der Studienzeit bin ich dann auch mehr zum Selberhören gekommen, vor allem das Radiokolleg, weil das mit dem Studium zeitlich meistens gut vereinbar war.

Mascha Gugganig

Mascha Gugganig, Kultur- und Sozialanthropologin

LUKAS BECK

Als ich beruflich länger auf Hawaii war, habe ich das Radiokolleg gern live gehört, also mit zwölf Stunden Zeitverschiebung. Ganz allgemein hat sich mein Ö1 Konsum mit dem Beruf sehr verändert. Ich höre viel Nachrichten, vor allem das Morgenjournal, ist für mich eine der wichtigsten Quellen, um mich zu informieren. . In der Früh tut mir Ö1 aber insgesamt gut -ich mag die ruhige Moderation und die klassische Musik in "Guten Morgen Österreich". Manchmal höre ich um halb neun die Sendung auch nach, da komme ich in eine Fünf-Uhr-in-der-Früh-Stimmung. "Leporello" ist auch so eine schöne, positive Dosis in der Früh.

Wenn ich länger im Ausland bin, merke ich, dass Ö1 für mich eine Art Heimat geworden ist.

Früher hab’ ich bei klassischer Musik in Ö1 immer gleich auf fm4 oder Ö3 umgeschaltet. Mittlerweile mag ich es aber. Und ich merke auch, dass mich das vom Kopf her wie auf Knopfdruck in eine kreative Grundstimmung fürs Schreiben bringt. Zum Einschlafen hör’ ich mir gern die "Radiogeschichten" an, obwohl mir die manchmal ein bisschen zu depressiv sind, auch von den Stimmen her. Da bin ich schon sehr picky.

Was ich wirklich gut finden würde, wäre zum Beispiel ein Sendungsschwerpunkt zu indigenen Bevölkerungsgruppen in Amerika -aber nicht historisch beleuchtet, sondern zur Frage: Was bewegt diese Menschen im Hier und Jetzt? Ich denke, diese Themen kommen in europäischen Mainstream-Medien viel zu kurz. Das ist eine wichtige Aufgabe von Ö1.

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Lukas Beck

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