Szenenausschnitt

APA/WIENER STAATSOPER

Opernabend live

Sex and Crime in der Staatsoper

Die Wiener Staatsoper feiert die Rückkehr des Publikums in das Haus am Ring mit der Premiere von Claudio Monteverdis "L'incoronazione di Poppea" in einer Inszenierung des belgischen Regisseurs Jan Lauwers - Ö1 sendet live zeitversetzt.

Liebe, Sex, Intrige, Machtgelüste - aus diesen Ingredienzien besteht Monteverdis Oper, die 1643 in Venedig uraufgeführt wurde. Die Opernhandlung rankt sich um die historische Figur des römischen Kaisers Nero. Poppea hat mit ihm eine Affäre begonnen, an seiner Seite möchte sie zur Kaiserin gekrönt werden. Für ihre Karriere ist Poppea bereit, über Leichen zu gehen.

Nerone verstößt für Poppea seine Frau Ottavia, die wiederum ein Mordkomplott gegen ihre Rivalin anzettelt. Aber auch Poppea hat ein Treueversprechen gebrochen, nämlich gegenüber Ottone. Monteverdis letzte Oper ist ein bissiges Werk voller Amoral, erotisch und gewalttätig. - Und doch steht am Ende ein himmlisch schönes Duett ("Pur ti miro", das die Liebe von Nerone und Poppea feiert.

"Die Handlung der Oper ist kaum zu ertragen", Jan Lauwers

Slavka Zamecnikova, Christina Bock und Stefan Gottfried über die Neuinszenierung der 2018 bei den Salzburger Festspielen aufgeführten Oper

An der Wiener Staatsoper wurde die "Krönung der Poppea" erst einmal inszeniert, und zwar in der Direktionszeit von Herbert von Karajan, Premiere war 1963. - Und es ist die einzige Monteverdi-Oper, die bislang in der Wiener Staatsoper aufgeführt worden ist.

Die aktuelle Premiere in der ersten Saison des neuen Direktors Bogdan Roscic bildet den Auftakt einer Monteverdi-Trilogie - für die folgenden Spielzeiten sind zwei weitere Opern aus der Feder des Komponisten der Spätrenaissance geplant, nämlich "L’Orfeo" und "Il ritorno d’Ulisse in Patria".

In den Hauptrollen sind Slavka Zamecnikova als Poppea und Kate Lindsey als Nerone zu erleben, des Weiteren Xavier Sabata (Ottone), Christina Bock (Ottavia), Willard White (Seneca) und Vera-Lotte Boecker (Drusilla). Im Orchestergraben zu Gast ist erstmals der Concentus Musicus Wien, musikalischer Leiter ist der spanische Dirigent Pablo Heras-Casado - auch er ein Hausdebütant.

Gestaltung