Ein Wald voller Kiefern.

DPA/PATRICK PLEUL

Radiokolleg | 01 03 2021

Zukunft Wald

Der Wald gilt für viele als Hoffnungsträger gegen den Klimawandel. Denn gesunde, bewirtschaftete Wälder dienen uns als CO2 Speicher und unterstützen mit einer Vielfalt an Bodenlebewesen die langfristige Bindung des Kohlenstoffs im Waldboden. Doch seine Stabilität und Widerstandskraft ist abhängig von einer artenreichen Fauna und Flora. Und gerade diese geht zunehmend verloren.

Teil 1

Teil 2

Teil 3

Teil - 4

Nach wie vor bestehen mehr als die Hälfte der österreichischen Wälder aus reinen Fichtenwäldern. Die zunehmende Trockenheit, der Borkenkäfer, die Windbrüche setzen den Monokulturen massiv zu, ebenso die Nonnen-Raupe, die bevorzugt Kiefer- und Föhrenwälder schädigt, sowie zahlreiche Pilze. Daher ist der Wald heute von Naturkatastrophen und Schädlingen in Mitleidenschaft gezogen und wohl selbst der größte Verlierer des Klimawandels. Von den heimischen Nadelbaumarten erscheint vielerorts noch die Kiefer als am besten gegen den Klimawandel gewappnet. Im Laubwald könnte währenddes die bislang regierende Buche von den Trauben- und Stieleichen überholt werden. Eine bislang unterschätzte Baumart, die sogar unter enormen Trockenstress nicht mit der Photosynthese aufhört und von der Schwäche der anderen profitiert. Eine Alternative, um klimastabile Wälder zu schaffen, bietet auch die Einführung bislang nicht heimischer Baumarten. Vor allem die Douglasie, die Küstentanne und Roteiche, vielleicht auch die Baumhasel und Esskastanie oder die türkische Tanne gelten als vielversprechend. Im Nationalpark Kalkalpen und zahlreichen anderen europäischen Schutzgebieten hat sich in den vergangenen Jahren die ‚Tu Nichts' - Philosophie durchgesetzt: Von den 21.000 Hektar Nationalpark Kalkalpen sind aktuell rund 17.000 Hektar Naturwald - hier darf sich der Wald gänzlich ohne menschliches Eingreifen entfalten. Somit werden die Fichten ihrem sicheren Tod überlassen und zurück bleiben nur mehr skelettartige Monumente auf verödeten Flächen. Doch was auf den ersten Blick nach Wüste aussieht, ist der Anfang neuen Lebens. Junge Buchen, Tolkirschen, Türkenbundlilien und seltene Orchideenarten wie den Frauenschuh finden hier Licht und Platz, um zu gedeihen. Wie ist es um den Wald der Zukunft bestellt, und welche Wege beschreiten die Waldbesitzer und Förster, diese ökologische wie ökonomisch Ressource für die kommenden Generationen gesund zu erhalten? - Gestaltung: Kim Cupal und Nikolaus Scholz

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