Judith Zaunschirm

JUDITH ZAUNSCHIRM

Ö1 Talentebörse

Judith Zaunschirm, Bildnerische Erziehung

Mein künstlerisches Interesse hat sich in den letzten Jahren auf die Medien Fotografie und Video konzentriert. Ich verwende sie für subjektive, mikrokulturelle Studien in/mit meinem unmittelbaren Umfeld. Die Einzelarbeiten und Werkgruppen spielen dabei mit unterschiedlichen Graden an Inszenierung bzw. inszenierter Authentizität. Bei den Porträts ist für mich zentral, dass ihnen Vertrauen und eine gewisse Intimität zugrunde liegen, die ich in jeder Zusammenarbeit auf- und auszubauen versuche.

Was ist Kunst?

Was irgendwie berührt und dadurch zur Reflexion anregt und über den Tellerrand hinausblicken lässt.

Wie sind Sie zur Kunst gekommen?

Über die Menschen, die mir nahestanden. Die wollte ich immer fotografieren. Seit ich eine eigene Kamera habe, mache ich das auch. Man könnte also auch sagen, über die Fotografie.

Kommt Kunst von können, müssen oder wollen?

Etymologisch von können. Abgesehen davon, denke ich, kommt Kunst wohl eher vom Wollen (und müssen wäre dann in diesem Kontext nur ein stärkerer Ausdruck dafür).

Wo würden Sie am liebsten ausstellen?

Irgendwo, wo einigen Betrachtenden meine kulturelle Sichtweise völlig fremd ist; wo man ganz „neue“ Reaktion bekommen könnte. Darauf wäre ich gespannt.

Mit wem würden Sie gerne zusammenarbeiten?

Leute, in deren Anwesenheit ich mich wohlfühle und die mich wirklich interessieren; über die ich durch die Zusammenarbeit etwas Neues erfahren möchte, ihnen näherkommen.

Wie viel Markt verträgt die Kunst?

Je prozessorientierter die Kunst, umso absurder wird ja die Vorstellung davon, dass so etwas dennoch als Produkt(teil) verkauft – und gekauft – wird. Ich finde, es wäre an der Zeit, die finanzielle Abhängigkeit der bildenden KünstlerInnen vom Markt zu lösen oder zumindest zu reduzieren. (Wie wäre es bspw. mit einer marktunabhängigen Gage für Ausstellende, ähnlich der Gage für Musiker*innen bei Aufführungen?)

Und wie viel Kunst verträgt der Markt?

Das sehe ich pragmatisch: Solange eine Nachfrage da ist, gibt es auch kein Überangebot.

Wo sehen Sie sich in zehn Jahren?

Irgendwo unter Menschen, nicht allein. Im Warmen wäre schön.

Haben Sie einen Plan B?

Ich habe keine Pläne, nur einige Ideen. Da gibt es aber keine festen Hierarchien.

Wann und wo sind Sie das letzte Mal unangenehm aufgefallen?

Die Frage kann ich schwer selbst beantworten – ich falle mir selbst ja nicht auf, weder angenehm noch unangenehm.

Wollen Sie die Welt verändern?

Wenn ich im Leben einzelner etwas Kleines nachhaltig verändern könnte, würde mir das schon genügen.