Paolo Conte

DANIELA ZEDDA

Dokumentarfilm

"Paolo Conte - Via con me"

Eigentlich hätte der italienische Musiker Paolo Conte Rechtsanwalt werden sollen, doch die Leidenschaft für die Musik war größer und so tauschte er letztlich die Kanzlei mit der Konzertbühne. Über 50 Jahre steht der Liedermacher nun auf der Bühne mit Songs wie "Max", "Gelato al Limon" und "Via con me". Letzterer ist auch der Untertitel einer Filmdokumentation über Italiens bekanntesten Cantautore.

"Paolo Conte ist ein Adeliger, quasi der Prinz der italienischen Musikszene", wenn der Schauspieler und Regisseur Roberto Benigni an Paolo Conte denkt, kommt er richtig ins Schwärmen. Benigni ist aber nicht der Einzige, der sich vor dem nunmehr 84-jährigen Piemonteser in der Dokumentation "Paolo Conte - Via con me" verneigt.

Von vor allem in Italien bekannten Größen des Showgeschäfts wie Pupi Avati, Renzo Arbore, Jovanotti bis hin zu internationalen Stars wie Isabella Rossellini und Jane Birkin reicht die Garde der Huldigenden. Doch die hätte er nicht wegen ihrer Prominenz ausgesucht, so Regisseur Giorgio Verdelli, sondern, weil sie einen Einfluss auf Paolo Contes Leben gehabt hätten.

Karriere-Durchbruch 1979

Wie dieser Einfluss genau aussieht, bleibt der Film bis auf wenige Ausnahmen schuldig. Regisseur Verdelli konzentriert sich auf künstlerische Vita von Paolo Conte. Dessen Karriere-Durchbruch erfolgte 1979 mit dem Album und dem Song "Gelato al Limon".

Lange davor, so erhellt der Film, war er aber schon als Hit-Lieferant in den 1960er Jahren tätig, etwa für Adriano Celentano. Quasi als Herausforderung habe er Songs für andere geschrieben, sagt Paolo Conte in aktuellen Gesprächspassagen für den Film, die Regisseur Verdelli mit historischem Interviewmaterial, italienischen Fernsehraritäten der Schwarz-Weiß-Ära und zahleichen Konzertausschnitten variiert.

Paolo-Conte-Hitparade

Zu Paolo Contes Privatleben bleibt Giorgio Verdelli auf Distanz, bis auf wenige Anekdoten aus der Jugendzeit, auch Contes grundsätzlicher Zweifel an seinem Schaffen als Cantautore in den frühen 70ern bleibt unerwähnt. "Derartiges interessiert mich überhaupt nicht, wichtig ist, wie Contes Songs entstehen", wird Regisseur Verdelli energisch.

Zieht man einmal diverse verbale Bewunderungsrituale und den Heiligenschein ab, der über dem gesamten Film hängt, bleibt eine ansprechende Konzertrevue übrig, eine Art Paolo-Conte-Hitparade, von den Anfängen bis zur Gegenwart.

Gestaltung

  • Arnold Schnötzinger