Bauernhaus

EMIL WIMMER

Ö1 Reiseatlas

Moldawien/Republik Moldau

Das Gegenprogramm zu Overtourism. Unterwegs im am wenigsten besuchten Land Europas.

Moldawien/Republik Moldau

Moldawien, nicht einmal halb so groß wie Österreich, ist, wenn überhaupt, dann hauptsächlich als das Armenhaus Europas bekannt. Doch wer als Reisender Wert darauf legt, nicht von Touristenmassen umringt zu sein, kann es in Europa nirgendwo besser treffen als in Moldawien. Nur anderthalb Flugstunden von Mitteleuropa entfernt, zeigt das kleine, zwischen Rumänien und der Ukraine gelegene Land eine bisweilen bizarre Kombination aus Sowjetsozialismus, Brachialkapitalismus und Dörfern, die mit ihren schmucken, farbenfrohen, allerdings oft auch verlassenen Bauernhäusern wie aus der Zeit gefallen wirken. Die nordmoldawische Kleinstadt Soroca ist das Zentrum der Sinti und Roma Südosteuropas, eine Art Potemkinsches Dorf und zugleich ein realer architektonischer Fiebertraum, ein Mischmasch aus allen Stilen der Architekturgeschichte: pompöse, üppig verzierte Villen, die Schlössern gleichen, deren Fertigstellung aber meist irgendwann steckenblieb. Und dann gibt es noch das politische Gespenst Transnistrien, ein separatistisches Staatsgebilde, das von keinem einzigen Staat der Welt anerkannt ist.

Ö1 Ambiente Sendung vom 13. Oktober 2019
Gestaltung: Margit Hainzl & Emil Wimmer, Redaktion: Ursula Burkert

Service

Buchtipps:
Karl-Markus Gauß:
"Meine moldawische Sehnsucht"
in "Zwanzig Lewa oder tot. Vier Reisen"
Zsolnay Verlag

Wolfgang Orians, Andreas Salewski:
"Bibliothek der unbekannten Länder: Republik Moldau. Ein Reisebuch"
Achter Verlag

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