Küste mit Leuchtturm und Felsen

ORF/URSULA BURKERT

Ö1 Reiseatlas

Normandie (Frankreich)

Gartenkunst, kulturelles Erbe und Hochprozentiges. Eine Reise von Giverny über das Pays d'Auge zum Mont-Saint-Michel.

Normandie (Frankreich)

Dem Golfstrom entlang der 600 Kilometer langen Küste ist es zu verdanken, dass die Normandie über eine unglaubliche Vielfalt an Gärten mit wunderbarer Vegetation verfügt. Man nennt sie daher auch die Blumenküste Frankreichs. Von Claude Monet weiß man, dass ihm sein Garten in Giverny nicht nur zur Erholung diente, sondern ihn auch zu zahlreichen Bildern - wie etwa dem Seerosenteich - inspirierte. Darüber hinaus vereinigte er alle Talente der Gartenbaukunst in sich: Er verstand es zu bauen, zu pflanzen und mit Licht zu spielen, er liebte Blumen und Farben und kombinierte diese mit großem Vergnügen.

Von der vielfältigen Landschaft fühlten sich neben Claude Monet auch viele andere Maler angesprochen, welche die Normandie als eine Art Freiluftatelier ansahen. Für einige Schriftsteller und Dichter wie Marcel Proust oder Jacques Pévert wurde sie zum Rückzugsort. Während La Côte Fleurie und La Côte d'Albâtre über weite Strände und Felsklippen verfügen, ist das Hinterland von einer schachbrettartigen, hügeligen Landschaft mit Hecken, Wäldern, Apfelbäumen, Wiesen und Feldern geprägt. Fruchtbarer Boden, ein mildes Klima mit ausreichend Feuchtigkeit und Sonnenlicht lassen Pflanzen aus fast allen Regionen der Welt üppig gedeihen. Auch mehr als 200 Apfelsorten sind in der Region zu finden. Die Äpfel werden u.a. im Château du Breuil zu beliebten Spezialitäten verarbeitetet, zu Cidre und Calvados, am besten genossen mit dem berühmten Camembert aus dem gleichnamigen Ort.

Dazu kommt noch das reiche kulturelle Erbe: Der berühmte mittelalterliche Teppich von Bayeux und auch Mont-Saint-Michel sind wichtige touristische Anlaufstellen der Normandie. Die Renaturierung des Klosterbergs ist gelungen und der maritime Charakter von Mont-Saint-Michel konnte wiederhergestellt werden. Die neue Brücke des österreichischen Architekten Dietmar Feichtinger ermöglicht eine gemächliche, dem Ort entsprechende Annäherung - entweder zu Fuß oder mit einem Zubringerbus. Ein ausgeklügeltes Wehr-System regelt den Zulauf des Flusses Couesnon, so dass die Sedimente der Bucht ins offene Meer hinausgespült werden und die Verlandung verhindert werden kann. Die Kombination aus ungezähmter Natur, Architektur, Gartenkunst und kulinarischen Spezialitäten ist so bestechend, dass man gern das wankelmütige Wetter in Kauf nimmt.

Ö1 Ambiente Sendung vom 9. Februar 2020
Gestaltung & Redaktion: Ursula Burkert

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