Miho Hazama

EDITION RECORDS

Spielräume

Shootingstar des orchestralen Jazz: Miho Hazamas

Das Chicagoer Jazz-Zentralorgan „Downbeat“ hat sie unlängst unter die „25 for the future“ gereiht, und tatsächlich gilt Miho Hazama als einer der aktuellen Shootingstars des orchestralen Jazz: Im Juni 2019 wurde sie im Alter von noch nicht 33 Jahren zur Chefdirigentin der Danish Radio Big Band in Kopenhagen berufen.

Als Nachfolgerin von so namhaften Musikern wie Palle Mikkelborg, Thad Jones, Bob Brookmeyer und Jim McNeely, nach dessen Rücktritt 2002 der Posten 17 Jahre lang vakant gewesen war.

Das Wiederanknüpfen an die Tradition der Chefdirigent/innen in Kopenhagen kann auch als erfreulicher Neustart in der Geschichte der traditionsreichen, 1964 gegründeten Danish Radio Big Band gelesen werden, und als Bekenntnis zu deren Zukunft. Mit der agilen Miho Hazama wurde dafür wohl die ideale Person gefunden.

Miho Hazama

AGNETE SCHLICHTKRULL

Miho Hazama

Tokio, New York, Kopenhagen

Die aus Tokio gebürtige Komponistin und Pianistin hat klassische Komposition in ihrer Heimatstadt studiert, im Anschluss erweiterte sie ihre Kenntnisse in Jazzkomposition an der Manhattan School of Music in New York, bei berühmten Meister/innen ihre Fachs wie Maria Schneider, Vince Mendoza und Jim McNeely, ihrem - mittelbaren - Amtsvorgänger in Kopenhagen.

2013 erschien Hazamas Debüt „Journey to Journey“, aufgenommen mit ihrem M_Unit-Ensemble, einem 13-köpfigen Kammer-Jazz-Orchester, das sie bis heute leitet. New York City ist weiterhin Hazamas offizieller Wohnsitz, auch wenn sie inzwischen viel Zeit in Europa verbringt - neben Kopenhagen auch im niederländischen Hilversum, wo sie seit 2020 als Gastdirigentin des Metropole Orkest fungiert.

Debüt mit der Danish Radio Big Band

2020 dirigierte Hazama die Aufnahmen zum „Tributes“-Album des norwegischen Saxofonisten Marius Neset mit der Danish Radio Big Band, vor wenigen Wochen ist nun das erste in Kopenhagen entstandene Album mit ihrer Musik erschienen, gleichsam als europäische Visitenkarte Miho Hazamas: „Imaginary Visions“, veröffentlicht beim britischen Label Edition Records, lässt den Einfluss ihrer New Yorker Lehrer spüren, vor allem jenen von Jim McNeely und Maria Schneider. Hazama zeigt, dass sie die Geschichte des orchestralen Jazz virtuos beherrscht, zugleich lässt sie ihren klassischen Background durchklingen, und kreiert so süffige, kraftvolle Musik, die reichhaltige harmonische und farbliche Finessen bereithält.