John Williams

AP/CHRIS PIZZELLO

Filmmusik

John Williams ist 90

52 Oscarnominierungen, davon fünf Oscar-Gewinne, das ist in Sachen Preiswürdigkeit in Hollywood Rekord, zumindest bei noch lebenden Künstlern. Der Rekordhalter heißt John Williams, der für mehr als 100 Kinofilme die Musik geschrieben hat, darunter für Klassiker wie "Anatevka", "Der weiße Hai", "Star Wars: Krieg der Sterne", "E.T." und "Indiana Jones". Heute feiert John Williams seinen 90. Geburtstag.

Was wäre das Weltraumepos "Star Wars" ohne seine Fanfaren, ohne die Musik von John Williams. Klotzen, nicht kleckern, das ist bis heute die Devise des 1932 in New York geborenen Komponisten und Dirigenten. Und zwar genreübergreifend, ob Science-Fiction, Abenteuerfilm, Thriller oder Horror.

Nicht nur menschlichen Figuren, sondern auch Tiercharakteren schneiderte Williams ein musikalisches Kostüm, etwa 1975 dem "Weißen Hai", die zweite Zusammenarbeit mit Steven Spielberg, der endgültige Karrieredurchbruch, und der erste Oscargewinn für einen Original-Soundtrack.

Williams kann auch anders

Spielberg wurde zum langjährigen Partner, der Regisseur vertraute seinem Komponisten auch bei sensibleren Themen wie dem Holocaust-Drama "Schindlers List", bei dem vor allem Streicherklänge im Zentrum standen. Von Superman bis zu Jurassic Park, von "E.T." über "Saving Private Ryan" bis zu den ersten drei "Harry Potter"-Verfilmungen reichen Williams kompositorische Großtaten, nicht zu vergessen den Abenteurer-Archäologen mit Filzhut und Peitsche.

In seinem Verständnis von Filmmusik zitiert Williams gerne Alfred Hitchcock: Musik repräsentiere das was man mit Worten nicht ausdrücken könne.

Komponieren ist "harte Arbeit"

Williams fährt oft schwere Orchester-Geschütze auf, setzt auf eine reichhaltige Instrumentierung mit Vorliebe für Bläser. So entstehen Leitmotive für Soundtracks, die längst allgemeines Kulturgut sind. Bei der Fülle der Ohrwürmer mag man meinen, das alles gehe leicht von der Hand. Doch Williams winkt ab: "Musik komponieren ist für mich harte Arbeit."

Auftritt mit den Wiener Philharmonikern

Im Jänner 2020 ging ein Herzenswunsch von John Williams in Erfüllung, als er im Wiener Musikverein mit den Wiener Philharmonikern sein Können am Dirigentenpult demonstrieren konnte. Ein Ereignis, das heuer am 12. und 13. März gemeinsam mit der Geigerin Anne-Sophie Mutter wiederholt wird.

Aufhören ist für Williams auch in hohem Alter keine Option: Bei seinem fünften Kinoauftritt 2023 kann sich auch Indiana Jones der musikalischen Unterstützung von John Williams wieder sicher sein.

Gestaltung

  • Arnold Schnötzinger