Oloid

ORF/JOSEPH SCHIMMER

Ö1 Hörspiel

Die Hörspiel-Top 10 der Ö1 Hörerinnen und Hörer

Das Ö1 Publikum war aufgerufen, das „beste Hörspiel des Jahres 2021“ zu küren. In dieser Ausgabe des Ö1 Hörspiel-Magazins werden die zehn beliebtesten Produktionen vorgestellt.

19 Hörspiel-Neuproduktionen waren verteilt über das vergangene Jahr auf Ö1 zu hören. Via Online-Voting und Postkarte konnten Ö1 Hörerinnen und Hörer ihrem Favoriten die Stimme geben.

Die Top 10 der Publikumswahl zeigen zugleich die Vielfalt der Hörspiel- und Kunstradio-Produktionen des Jahres. Sie alle schöpfen auf unterschiedliche Weise aus den Möglichkeiten des Akustischen.

Zu hören sind Hörspiele, die vom Leben am Land erzählen, von der Einsamkeit im digitalen Raum, von der Metoo-Debatte, dem Polio-Jahr, einer Hochzeit oder von Xerxes, dem achämenidischen Großkönig und ägyptischen Pharao. Ein Klangcomic frei nach Anestis Logothetis, ein neues Manifest von FALKNER und Poesie von Ilse Helbich und H.C. Artmann waren weitere Hörspiel-Neuproduktionen des vergangenen Jahres.

Xerxes und die Stimmen aus der Finsternis

„Xerxes und die Stimmen aus der Finsternis“ wurde von Peter Kaizar mit nur sechs Schauspieler/innen in insgesamt 53 Rollen inszeniert. Die Autorin Magda Woitzuck erzählt darin nicht nur die Lebensgeschichte des 519 v. Chr. geborenen persischen Herrschers Xerxes, sondern schreibt eine humorvoll-sarkastische Geschichte des abendländischen Patriarchats.

Wurlitzergassen 22, Zwozl zwozl

„Wurlitzergassen 22, Zwozl zwozl“ ist ein Hörspiel im Dialog, geschrieben von Felix Mitterer und inszeniert von Martin Sailer aus dem Landesstudio Tirol. Annamirl, eine alte Frau, spricht und zankt sich mit ihrem Papagei Gogol. Themen der Gespräche der beiden sind Annamirls Erinnerungen an ihr Leben. Für sie ist es auch der Versuch, dieses Leben nicht zu vergessen. Mit Maria Hofstätter als Annamirl und Gerti Drassl als Papagei.

Die Eroberung der Stadt

In „Die Eroberung der Stadt“, eine Kunstradio-Produktion, ist ein akustisch vielfältiger Rundgang durch Wien. Das Kollektiv „Weiter“ (Alexandra Pâzgu, Florian Kmet und Roman Blumenschein) verbindet darin Stadtgeräusche und elektronischen Sound mit dem inneren Monolog eines Spaziergängers.

Vom Land

„Vom Land“ heißt Dominik Bartas Debütroman, den Elisabeth Weilenmann als Hörspiel inszeniert hat. Dominik Barta erzählt die Familiengeschichte dreier Generationen. Zugleich erzählt der aus Oberösterreich stammende Autor von politischen und gesellschaftlichen Umständen auf dem Land und führt damit eine Tradition der österreichischen Literatur ins 21. Jahrhundert.
Der Erzähler dieser Geschichte ist der jüngste Sohn einer Bauernfamilie. Als Teresa, die Mutter des Erzählers, erkrankt, kehrt er in das Dorf seiner Kindheit zurück.

Fugen - fragmentarisch vernetzt in 13 Bildern

Ausgehend von der sogenannten Idoru-Trilogie des Science-Fiction-Autors William Gibson hat Elisabeth Schimana Klang-Text-Räume geschaffen, die beim Festival Wien Modern als Musiktheater-Installation zu erleben waren. „Fugen - fragmentarisch vernetzt in 13 Bildern“ lautet der Titel dieser Klangperformance, die auf Ö1 als Hörstück in der Reihe Radiokunst - Kunstradio gesendet wurde.

Die Hochzeit

„Die Hochzeit“ erinnert an eine Zeit, in der große Feiern mit vielen Gästen noch möglich waren. Alles ist angerichtet für ein ausgelassenes Hochzeitsfest, nur jemand fehlt noch: die Braut. Marc Carnal hat ein satirisches Hörspiel geschrieben, das als wahrscheinlich erstes Ö1-Hörspiel durchgehend in Paar-Reimen erzählt wird.

LUFT ATEM LAYRINTH

Bedächtiger ist die Kunstradio-Produktion „LUFT ATEM LAYRINTH“. Atmung und Luftströme werden sprachlich und als musikalische Umsetzung sinnlich wahrnehmbar. Marion Steinfellner und Herbert J. Wimmer haben das Hörstück im Rhythmus der tiefen Atmung kreiert.

ISTZUSTAND. aufzeichensysteme IM GRÜNEN

Das Hörstück „ISTZUSTAND. aufzeichensysteme IM GRÜNEN“ ist geprägt von prägnanten Kürzungen. Es ist ein Monolog im Stakkato, der verfremdet und zu einer neuen Tonmontage zusammengesetzt wurde. Alltagseindrücke und Naturbeobachtungen erscheinen und verschwinden wieder und alles bleibt im Istzustand.

EINSAME AMEISEN AMNESIE. Ein Klangcomic nach Anestis Logothetis

Eine weitere Kunstradio-Projektion in der Hörspiel-Top 10 von Ö1 Hörerinnen und Hörern ist „EINSAME AMEISEN AMNESIE. Ein Klangcomic frei nach Anestis Logothetis“. Partitur-Skizzen aus dem Nachlass des Komponisten Logothetis waren Ausgangspunkt für diese Produktion. Sie ist geprägt von Spielereien mit der Sprache und sich stets wandelnden Soundkompositionen.

Um zu tauschen Vers für Kuss

Anlässlich des 100. Geburtstags von H. C. Artmann hat Erwin Steinhauer aus Artmanns vielfältigem Werk eine Text-Collage erstellt. „Um zu tauschen Vers für Kuss“ vereint Prosa- und Lyrikwerke und die Musik von Peter Rosmanith, Joe Pinkl und Georg Graf.