Heißluftballone

AP/YASUSHI KANNO

Radiokolleg | 17 01 2022

Bedrohtes Okzitanisch

Weltweit gibt es viele Sprachen, die ausgestorben sind oder auszusterben drohen. Die UNESCO geht von rund 3000 gefährdeten Sprachen aus. Wenn Kinder die Muttersprache nicht mehr von ihren Eltern lernen, steht es schlecht um ihr Fortbestehen.

Besonders die Sprachen indigener Völker sind betroffen, aber auch in Europa gelten zahlreiche Dialekte und Minderheitensprachen als bedroht. Mit der Etablierung einer Hochsprache begann vielerorts der Niedergang. Das Krimtatarisch in Russland, dessen Sprecher/innenzahlen stark rückläufig sind, gilt genauso als gefährdet wie Samisch in Schweden, das Aragonesische in Spanien oder das Jiddische in verschiedenen Ländern. Kleine Sprachen finden sich überall da, wo Gesellschaften außerhalb der Reichweite von Imperien liegen; dort, wo Menschen wirtschaftlich autonom sind, überleben ihre Sprachen leichter. Versuche, dem Sprachensterben entgegenzuwirken gibt es - mit unterschiedlichem Erfolg: In Frankreich hat der Nationalstaat Sprecher/innen von Regionalsprachen seit Jahrhunderten mit repressiven Maßnahmen bedacht. Mit der Etablierung einer Hochsprache begann vielerorts der Niedergang von Sprachen wie dem Bretonischen oder Okzitanischen.

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