Ö1 gehört gehört

Peter Simonischek

Als ich 1956, als Zehnjähriger, im Internat war - das war ja damals wie ein Knast -, bin ich mir meiner Sehnsucht nach Kultur und Freiheit erstmals bewusst geworden. Wir hatten da einen Deutschleher, der hat seine Themen einigen von uns etwas nähergebracht. So richtig kam das Interesse an Kultur, Lyrik, Literatur und damit auch an Ö1 aber erst mit der Berufswahl.

Es gibt viele Gründe, warum Ö1 für mich letztlich der einzige Radiosender ist, der übrig bleibt. Ich finde es zum Beispiel faszinierend und großartig, dass eine Lyriksendung wie Du holde Kunst so viele Jahre im Programm überlebt - und das dazu noch auf so einem attraktiven Sendeplatz am Sonntagmorgen. Früher hab' ich mir den Wecker gestellt, um die Sendung live zu hören. Mittlerweile höre ich generell mehr über das Handy nach. Es ist schon praktisch, das Morgenjournal quasi mit ins Badezimmer zu nehmen.

Peter Simonischek

Peter Simonischek, Schauspieler

Lukas Beck

Ich höre mindestens einmal am Tag ein Journal. In den vergangenen zwei Jahren ist es aus meiner Sicht sogar noch wichtiger geworden, seriöse Nachrichten zu konsumieren. Die bedenklich um sich greifende Vermischung von Nachrichten und Fake News halte ich für bedrohlich. Grad vor Kurzem ist auf Ö1 eine Sendung darüber gelaufen, wie man mit Verschwörungstheoretikern sinnvoll und konstruktiv umgeht. Die hab’ ich mir schon drei-, viermal angehört. Ö1 ist für mich ein Forum, wo das auf einem Niveau behandelt wird, das ich mag.

Für mich macht Ö1 täglich mehr Karriere.

Ich bin niemand, der dringend darauf lauert, wann die nächste Beethoven-Symphonie kommt. Mir ist es lieber, wenn mir jemand was erzählt. Im Auto hör’ ich gar keine Musik. Das Fundament, gute Musik qualitativ zu hören, ist die Stille. Und wenn die Musik schlecht ist, dann will ich sie ja sowieso nicht hören.

Peter Simonischek verstarb am 29. Mai 2023. Er galt als begeisterter Hörer von Ö1.

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Lukas Beck

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