RITA SAMMER
Von Rita Sammer
Ö1 Grafik des Monats "so far"
Rita Sammer, 1993 in Graz geboren, lebt und arbeitet in Wien. Seit 2019 studiert sie an der Akademie der bildenden Künste Wien in der Klasse für Grafik und druckgrafische Techniken unter der Leitung von Prof. Christian Schwarzwald. Zuvor schloss sie das Diplomstudium Grafik Design an der Universität für angewandte Kunst Wien ab.
6. September 2023, 14:54
Lässt er sich fallen?
Steht er auf?
Verschwindet er aus dem Bild?
Verliert er die Hose?
Ist das eine Hand?
Ist er auf dem Ding gesessen?
Ist das ein Lappen oder ein Sofa?
Halten die zarten Beine dem Gewicht stand?
Ist das sein Abdruck?
Warum ist er so klein?
Ist das ein nasser Fleck?
Sind das Augen oder ein Zellhaufen?
Ist das ein Traum? / Was geht hier vor?
Sie steht auf und geht in den
nächsten Raum.
RITA SAMMER
Entstehungsjahr: 2022
Größe: 42 x 30 cm
Technik: Linolschnitt
Auflage: 50
Ich habe Fragen über Fragen, die ich mir nur im Tun beantworten kann. Mich treibt das Machen an und jedes Medium erfordert ein anderes Denken. Darum
setze ich mich mit so unterschiedlichen Medien wie Zeichnung, 3D-Druck und Druckgrafik auseinander.
Ich bewege mich in einem vagen Bereich: Was geschieht in einer Welt der unmittelbaren Gedankenrealisierung (wie es uns beispielsweise die Brain-Scan Technologie in Aussicht stellt)? In der Entwicklung von 3D-Druck Objekten, beschäftige ich mich mit der Visualisierung von Gedankenströmen, mit deren einhergehender Flüchtigkeit und Lückenhaftigkeit und lote die Möglichkeiten ihrer unmittelbaren Gestaltwerdung aus. Dabei interessiert mich vor allem die Unvollständigkeit des Denkprozesses mit all seinen Abschweifungen.
Die Zeichnung ist für mich ein lebendiges Instrument, damit kann ich so unmittelbar wie möglich arbeiten. Erinnerungen graben sich ein – ich schneide sie in Linol.
Eindrücke hinterlassen Abdrücke – darum mache ich Druckgrafik.