Nico Gerstmayer

PETRA MOSER

Ö1 Talentebörse

Nico Gerstmayer, Schlagwerk

Nico Gerstmayer, geboren 1998 in Steyr, studiert seit 2016 Schlagwerk bei Leonhard Schmidinger, Bogdan Bacanu und Christoph Sietzen. Mit 18 Jahren wurde er zum Laureaten der internationalen Sommerakademie der Universität Mozarteum Salzburg gewählt und debütierte infolgedessen bei den Salzburger Festspielen. Seit 2019 ist er Mitglied im Marimba-Ensembles „The Wave Quartet“, 2022 konnte er das Probespiel für die Schlagwerk/Pauken Stelle im Brucknerorchester Linz für sich entscheiden.

Was ist Kunst?

Kunst ist etwas Allgegenwärtiges und die Musik ist nur ein kleiner Teil davon. Diesen Begriff aber genauer zu beschreiben, würde wahrscheinlich den Rahmen sprengen. In meinem Fall stelle ich die größte Verbindung zur Kunst über die Musik her.

Wie sind Sie zur Kunst gekommen?

Bei mir hat alles mit dem Herumklopfen auf Kochtöpfen bei den Großeltern angefangen. In dieser Zeit schon habe ich sehr viel Musik gehört, darunter auch Klassische Musik, die ich aber damals gar nicht als „klassisch“ aufgefasst habe. Mit 12 bekam ich dann meinen ersten Schlagzeuglehrer, der mir eine ganz neue Welt der „Kunst“ öffnete.

Kommt Kunst von können, müssen oder wollen?

In gewisser Hinsicht kann Kunst nur von Können entstehen. Dieses Können ist dann das Produkt von Wollen und Müssen, wobei das Müssen im besten Fall aus dem Wollen entsteht.

Wo würden Sie am liebsten auftreten?

Überall dort wo Menschen offen sind Musik zu hören, zu fühlen und zu erleben.

Mit wem würden Sie gerne zusammenarbeiten?

Grundsätzlich habe ich bereits das große Glück, mit Menschen, die in musikalischer und menschlicher Hinsicht ein großes Vorbild für mich sind, zusammenzuarbeiten. Allerdings hätte ich auch sehr gerne Sergiu Celibidache, der leider schon verstorben ist, persönlich bei der Arbeit erlebt.

Wie viel Markt verträgt die Kunst?

Ohne Markt würde es die Kunst in der heutigen Form gar nicht geben. Man muss nur aufpassen, dass der Markt nicht über die Kunst bestimmt und die Künstler sich für den Markt verbiegen müssen.

Und wie viel Kunst verträgt der Markt?

Der Markt verträgt hoffentlich unendlich viel Kunst.

Wofür würden Sie Ihr letztes Geld ausgeben?

Für einen Espresso im Cafe TikTak in Linz.

Wo sehen Sie sich in zehn Jahren?

Hoffentlich noch genauso begeistert und erfüllt Musik machend.

Haben Sie einen Plan B?

Hatte ich noch nie und könnte mir auch nicht vorstellen einen zu haben.

Wann und wo sind Sie das letzte Mal unangenehm aufgefallen?

Wahrscheinlich damals, als ich wieder einmal spät abends zu intensiv in meiner Wohnung geübt habe, und der Nachbar vor der Tür stand.

Wollen Sie die Welt verändern?

Die Welt wird durch unser Dasein und unsere Taten tagtäglich und unaufhaltbar verändert. Somit kann man sich nicht aussuchen „Ob man will“, sondern nur „Wie man will“. Ich persönlich versuche, mit Musik etwas Positives zu erschaffen, und es an andere weiterzugeben.