Bildcollage mit Frauenporträt und Ideen die aus einem Kopf sprießen

BÜRO BRAUNER

Radiokolleg | 04 - 07 04 2022

Reparatur der Zukunft

Das Casting neuer Ideen

Veränderung beginnt im Kleinen, auch wenn sie das große Ganze im Blick hat. Ö1 ist mit der Initiative Reparatur der Zukunft auf der Suche nach Ideen, die an Lösungen für die Gesellschaft von morgen arbeiten. Das Radiokolleg berichtet in dieser Woche über Projekte aus Europa zu Landwirtschaft, Wasser und Mobilität.

Market Gardens

Marktgärtnereien sind kleine landwirtschaftliche Flächen, auf denen ganzjährig eine Vielfalt an Obst, Gemüse und Pflanzen wächst. Mit einer wiederentdeckten Tradition aus dem 19. Jahrhundert bauen dort Gärtner:innen biointensiv Kulturpflanzen an, erzielen maximale Erträge, um sie lokal zu vermarkten. Das funktioniert per Handarbeit und somit ressourcenschonend, denn es wird auf den Einsatz von Maschinen verzichtet. Dabei denken die Gärtner:innen stets klimainnovativ, entwickeln ihre Anbaumethoden weiter, tauschen sich mit der Wissenschaft aus, vernetzen sich mit anderen Betrieben. Denn sie wollen ihren Ideen und Zielen Gehör verschaffen und die Erde für eine bessere Zukunft bepflanzen. Luna Ragheb ist zu Besuch in Marktgärtnereien in Österreich, Frankreich und Deutschland.

Annas Garten und die Wildnis

Wasser bedeckt mehr als drei Viertel der Erdoberfläche. Wasserkreisläufe, die Niederschläge und Abflüsse auch an Land verursachen, werden durch das sich erwärmende Klima zunehmend ins Extreme verändert. Dies hat einerseits Auswirkungen auf extreme Dürreperioden, unter welchen die Landwirtschaft zunehmend leidet, und bedeutet andererseits eine Zunahme von Überflutungen. Der Permakulturgarten "Anna's Tuin & Ruigte" ("Annas Garten und die Wildnis") in der Nähe von Amsterdam steht vor beiden Risiken und versucht, von Saison zu Saison, mit diesen umzugehen. Der Natur eine Stimme zu geben hat sich auch ein Künstlerinnenkollektiv aus Wien zur Aufgabe gemacht. Die "Danube Transformation Agency for Agency" kreiert in verschiedenen Projekten Dystopien und Utopien der Donau und erforscht, wie man kreativ auf diese reagieren könnte.

Gestaltung: Hannah Horsten

Wie terran sind Sie?

Der Mensch ist kein Baum. Seine Beine keine Wurzeln. Unterwegs zu sein und sich fortzubewegen, gehört zur Entwicklungsgeschichte der Menschheit. Seit knapp 130 Jahren schreibt aber das Auto mit der Erfindung des Dieselmotors seine eigene Erfolgsgeschichte. Der motorisierte Individualverkehr hinterlässt seine Spuren: in der Atmosphäre, in der Landschaft. Mit Folgen für das Klima. Wie kann Mobilität anders gedacht und organisiert werden? Und ist das Flugzeug die einzige schnelle Alternative für große Entfernungen? Ilse Huber stellt drei Projekte vor, die ein Umdenken bewirken wollen - sprachlich, praktisch und visionär. In Form von neuen europäischen Zugverbindungen alias "metropa", per Leih-Transportrad von Fairvelo und der neuen Begrifflichkeit "terran".

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