Ö1 gehört gehört

Anna Czernin

Für mich war Radio schon immer wichtig, aber weil ich in Tschechien aufgewachsen bin, habe ich dort den Tschechischen Rundfunk gehört. Als ich 2016 für mein Musikwissenschaftsstudium nach Wien gekommen bin, habe ich den Tschechischen Rundfunk durch Ö1 ersetzt.

Ich hör viel in der Küche, nicht als Kulisse, sondern konzentriert, sehr oft beim Frühstück. Beim Morgenjournal steig ich ein, und meistens hör ich bis zum Pasticcio. Den Rest such ich mir hinterher über die App raus, insbesondere das Des Cis oder das Radiokolleg, wo ich oft auf Themen stoße, von denen ich gar nicht gewusst habe, dass sie mich überhaupt interessieren. Ich hab ein kleines Netzwerk, in dem wir Ö1 Links in die Runde schicken. Wenn ich merke: "Das könnte dieser Person gefallen", dann schicke ich es weiter-und so bekomm ich auch immer wieder Empfehlungen.

Anna Czernin

Anna Czernin, Musikhistorikerin

LUKAS BECK

Ich hör viel allein, aber die Katze vom Nachbarn hört gern mit, die sitzt immer in der Früh am offenen Fenster. Am Anfang war sie ein bisschen scheu, aber sie spitzt mittlerweile öfter die Ohren-heute wieder beim Morgenjournal. Das Morgenjournal gibt mir die Basis für den Tag. Damit hat man einen guten Überblick, auch wenn man sich in Zeiten wie diesen manchmal fragt, ob man überhaupt noch hören will, was alles auf der Welt passiert.

Wenn mich auf Ö1 etwas nicht interessiert, lass ich es nicht einfach laufen, sondern dreh ab - dafür hab ich die Stille gern.

In Tschechien hab ich beim Rundfunk selbst Sendungen zu Alter Musik gestaltet, und so hör ich bei verschiedenen Beiträgen oft fokussiert auf Aufbau und Übergänge und darauf, wie Moderator:innen über Musik sprechen. Das ist ja nicht immer einfach, aber ich nehm mir sehr viel von Ö1 mit und vertraue den Gestalter:innen. Einen bösen Hörerinnenbrief musste ich noch nie schreiben.

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Lukas Beck

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