Getreide und Wolken

ORF/URSULA HUMMEL-BERGER

Radiokolleg | 03 - 06 10 2022

Land der Äcker

Die globalisierte Nahrungsmittelversorgung unter neuen Vorzeichen.

Teil 1

Teil 2

Teil 3

Teil 4

Weizen, Roggen, Mais, Sonnenblumen - wächst doch Alles direkt vor der Haustüre. Dennoch herrscht reger internationaler Handel mit Nahrungsmitteln aller Art. Nach dem Zweiten Weltkrieg haben sich Angebot und Nachfrage von Getreide, Ölfrüchten, Fleisch, Eiern, Milch und Geflügel über die Grenzen hinaus immer mehr verflochten: Steaks aus Übersee, Milch und deren Produkte ins Ausland. Doch Krieg, künstliche Energieknappheit, Corona und Personalmangel machen der globalisierten Nahrungsmittelversorgung einen Strich durch die Rechnung. Gut eingespielte Handelsbeziehungen - plötzlich auf Eis. Bereits auf Lager liegende Getreideernten werden zurückgehalten, Energie intensive Prozesse wie die Herstellung von Stickstoffdünger - eine Frage des Geldes in Anbetracht der steigenden Gaspreise. Kühlung, Trocknung und Haltbarmachung und besonders der Transport von Lebensmitteln brauchen Strom, Gas, Energie- und die stammt wie im Agrardiesel des Traktors meist aus fossilen Quellen.

Innerhalb weniger Monate sind die jahrzehntelang eingespielten Prozesse plötzlich infrage gestellt. Was kommt woher und wie steht es um die Eigenversorgung in Österreich, vor dem Hintergrund zusammenbrechender Lieferketten? Tiertransporte, Futtermittelimporte- wie geht es weiter? Gleichzeitig steigende Rohstoffpreise für die Erzeugung von Nahrungsmitteln. Was bedeutet das für die heimische landwirtschaftliche Produktion? Sollen die Äcker primär für die menschliche, tierische oder bioenergetische Produktion verwendet werden? Wieviel Getreide, Mais und Ölpflanzen werden gerade weltweit angebaut, wieviel pflanzliche Rohstoffe gelangen in Tiermägen, wieviel in den Tank? Und wie schaut es mit der Lebensmittelverschwendung aus - Lebensmittel als Müllgut? Die Frage der Nahrungsmittelversorgung ist komplex, besonders im Schatten des (weltweiten) Hungers. Ökonomische Überlegungen und ökologische Grenzen, Stichwort Trockenheit und Extremwetterverhältnisse, eröffnen den Raum für regionale Ernährungssysteme und Kultivierungsmethoden. Wie weit sind diese alternativen Ideen, Stichwort Marktgärtnereien und Mischkulturen gediehen und wie tragfähig sind sie im globalen Zusammenhang? Was wird aus dem "Land der Äcker" in einer Welt, die im Umbruch steht?

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