Vivian Nattrodt

JOHANNES LIKAR

Ö1 Talentebörse

Vivian Nattrodt, Grafik

Gestern waren sie noch völlig unbekannt oder galten als Geheimtipp: Die jungen Künstlertalente Österreichs. In Kooperation mit den österreichischen Kunstuniversitäten präsentiert Ö1 die möglichen Stars der Kunstszene von morgen. Heute: Vivian Nattrodt. Sie hat die Ö1 Grafik des Monats gestaltet und beschäftigt sich unter anderem mit Orten und Aufteilungen, mit Zellstrukturen, Membranen und der Frage, wo und wie sich Kleinsträume in Gesellschaft und Stadtraum ereignen und wie sich Körper in ihnen bewegen.

Was ist Kunst?

Suchen, Sammeln, Zeigen!
Es gäbe viele unterschiedliche Aspekte die nennenswert wären. Die Frage könnte auch sein: Was macht Kunst? Kunst bietet unter anderem die Möglichkeit, Positionen zu komplexen Themen in den öffentlichen Diskurs einzubringen. Sie erschafft und beeinflusst Bildwelten und ist in dieser Hinsicht sehr wirkmächtig.

Wie sind Sie zur Kunst gekommen?

Durch die Zeichnung.

Kommt Kunst von können, müssen oder wollen?

Kunst kommt vom Zusammenspiel aller drei. Manchmal vom Nicht-Können und trotzdem Wollen und Müssen. Manchmal vom Nicht-Wollen, aber Können und Müssen und manchmal vom Nicht-Müssen, aber Wollen und Können. Das lässt sich aber über die meisten Bereiche des Lebens sagen.

Wo würden Sie am liebsten ausstellen?

In kollektiven Räumen, die co-kreatives und interdisziplinäres Arbeiten unterstützen. In Salzburger Galerien und Ausstellungsräumen, in Büchern.

Mit wem würden Sie gerne zusammenarbeiten?

Mit Menschen, die sich mit sozialen Prozessen beschäftigen, diese gestalten und die Möglichkeiten des freien künstlerischen Raums schätzen.

Wie viel Markt verträgt die Kunst?

Viel, um die Kunst zu ermöglichen. Und wenig, um sie nicht einzuzäunen.

Und wie viel Kunst verträgt der Markt?

Viel gute Kunst!

Wofür würden Sie Ihr letztes Geld ausgeben?

Für ein Projekt mit Zukunft und für einen Blick hinter meinen Horizont.

Wo sehen Sie sich in zehn Jahren?

An dem Ort, an dem ich dann sein werde.

Haben Sie einen Plan B?

Ein Plan B oder C ist jederzeit möglich, er ermöglicht sich im Fallen. Im Fallen entfalten sich alle Fluchtpunkte.

Wann und wo sind Sie das letzte Mal unangenehm aufgefallen?

Letzte Woche. Bei dem widersprüchlichen Versuch, die Welt zu verändern.

Wollen Sie die Welt verändern?

Ja - und ich will mich verändern.

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