SOPHIA GREILHUBER

AMINE SABEUR

Ö1 Talentebörse

Sophia Greilhuber, Schauspiel

In Kooperation mit den österreichischen Kunstuniversitäten präsentiert Ö1 die möglichen Stars der Kunstszene von morgen. Gestern waren sie noch völlig unbekannt oder galten als Geheimtipp: Die jungen Künstlertalente Österreichs. Heute: Sophia Greilhuber.

Die junge Schauspielerin beschreibt sich selbst:

Ich bin sehr neugierig, humorvoll und kreativ. Ich fühle mich sehr zum Absurden und Surrealen hingezogen auch in Filmen: Zum Beispiel "Mulholland Drive" von David Lynch finde ich sehr spannend. Außerdem erfinde ich gerne dumme Sprichwörter und Slogans.

Was ist Kunst?

Für mich ist Kunst etwas, dass zum Denken, Reflektieren und Diskutieren anregt, einen Einfluss in der Gesellschaft und/oder Politik hat und gleichzeitig für sich als etwas Eigenes existieren kann.

Wie sind Sie zur Kunst gekommen?

Als ich mit neun Jahren „Fluch der Karibik“ angesehen habe. Ich wollte zunächst eine Piratin in dieser fiktiven Welt sein. Mir wurde jedoch zum ersten Mal richtig bewusst, dass alles, was ich soeben gesehen hatte von den DarstellerInnen „nur“ gespielt war. Das hat mich sehr enttäuscht aber gleichzeitig so fasziniert. Von dem Moment an war mir klar, dass ich Schauspielerin werden möchte, weil ich dann allesmögliche sein könnte. Dieses besondere Gefühl ist mir bis heute geblieben, auch wenn sich die Vorstellung von dem Beruf sehr verändert hat, eins führte zum anderen und nun bin ich im dritten Jahr meiner Ausbildung an der Schauspielakademie Elfriede Ott.

Kommt Kunst von können, müssen oder wollen?

Vom Wollen, das Können kommt hoffentlich bald dazu und das Müssen nie.

Wo würden Sie am liebsten auftreten?

Ich würde am Liebsten am Burgtheater, im Kasino beim Schwarzenbergplatz und im Bronski&Grünberg Theater in Wien spielen.

Mit wem würden Sie gerne zusammenarbeiten?

Mit Noah Baumbach.

Wie viel Markt verträgt die Kunst?

Schwierige Frage. Je mehr Geld, desto mehr Zeit zum Nachdenken und kreativ sein, es wird leichter qualitativ hochwertige Projekte umzusetzen. Es könnte aber auch das Gegenteil passieren und die Kunst könnte darunter leiden, weil es egaler wird, wofür man Geld ausgibt? Ich weiß es nicht. Kapitalismus ist generell zerstörerisch, meiner Meinung nach.

Und wie viel Kunst verträgt der Markt?

Sehr viel!

Wofür würden Sie Ihr letztes Geld ausgeben?

Für einen guten weißen Spritzer.

Wo sehen Sie sich in zehn Jahren?

An großen Häusern in Wien und Berlin spielend. Währenddessen drehe ich hoffentlich immer wieder gute Filme, ein paar davon auf Französisch.

Haben Sie einen Plan B?

Rockstar!

Wann und wo sind Sie das letzte Mal unangenehm aufgefallen?

2018 in Paris, als ich an einem schönen Abend im November neben ein Gebüsch urinierte und von drei Zivilpolizisten mit den Worten „C´est interdit de faire pipi ici!“ aufgehalten wurde.

Wollen Sie die Welt verändern?

Eigentlich schon, zum Besseren. Gleichzeitig will ich niemandem etwas aufzwingen, also ist es wahrscheinlich nicht möglich. Jede/r hat eine eigene Meinung und Ansichten und jede/r denkt wahrscheinlich, so wie ich, dass die eigene Meinung die Beste und Klügste ist. Wer kann schon sagen, was im Endeffekt stimmt? Kann man es vielleicht daran messen, was am Besten für die Gesellschaft ist? Ich hoffe auf jeden Fall, dass ich einen guten Beitrag leisten werde.

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