Grafik: Astroid Apophis und Erde

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Dimensionen

Alarm im All

Asteroiden unter Beobachtung.

Einschläge von Kometen und Asteroiden können neues Leben schaffen, aber auch Zerstörung verursachen. Beides ist möglich, und beides sind seltene Ereignisse. Vor ungefähr 3,8 Milliarden Jahren brachten Kometeneinschläge die ersten Bausteine für die Entstehung von Leben auf die Erde. Vor circa 65 Millionen Jahren zerstörten sie jedoch wieder 75 Prozent des Lebens, das sich in der Zwischenzeit auf der Erde entwickelt hatte.

Beide Szenarien sind für die Space Agencies gleichermaßen interessant. Einerseits wollen sie die Zerstörung von Leben auf der Erde verhindern, andererseits sehen sie in Asteroiden auch eine Chance, um weiter in den Weltraum vorzudringen. Asteroiden und Kometen könnten in Zukunft eine Rolle als Ressourcenlieferanten spielen. Sie könnten dazu dienen, Rohstoffe und Wasser, die für den Aufbau von Raumstationen benötigt werden, zu liefern. Das, so das US-amerikanische Center for Near Earth Orbits, wäre die beste Idee der Ausbeutung. Denn der Transport von Metallen zur Erde komme derzeit zu teuer. Auf der anderen Seite ist auch der Transport von lebenswichtigen Materialien in den Weltraum zu unsicher und zu teuer. Asteroiden und Kometen hingegen findet man vielleicht auch auf dem Weg.

30-Milliarden-Dollar-Markt

Der Traum der Kolonialisierung des Weltraums interessiert aber nicht nur Regierungen und Wissenschaft, sondern auch die Industrie. Sie spricht bereits von einem 30-Milliarden-Dollar-Markt. Man stellt bereits Berechnungen zu Themen wie Mondtourismus und Straßenbau an und träumt von Schürfrechten auf dem Mond, Mars und auf Asteroiden. Von Letzteren zählte man bereits an die 31.000 Stück. In unglaublicher Entfernung von bis zu 50 Millionen Kilometern. In Ausmaßen von einigen Metern bis zu einem Durchmesser von 34 Kilometern. Near Earth Objects sind eben nah und doch so fern. Zumindest für irdische Vorstellungen.

Im Mittelpunkt der Diskussionen steht derzeit ein besonderer Asteroid. Apophis ist Brocken mit einem Durchmesser von 400 Metern, der im Jahr 2029 in ungefähr 38.000 Kilometern Entfernung an der Erdatmosphäre vorbeischrammen soll. Für die heutige Forschergeneration ein einzigartiges Ereignis, auf das sie sich weltweit vorbereitet. In der Hoffnung auf neue Daten, neue Erkenntnisse für die Berechnung der Flugbahn und die Entwicklung von Techniken zur Abwehr und Beobachtung von Asteroiden. Der erste Vorstoß in diese Richtung wurde von den Space Agencies vergangenen September erfolgreich demonstriert.

Aus der Bahn geworfen

Dran glauben musste ein Asteroid namens Dimorphos, der zwar keine Gefahr für die Erde darstellte, aber trotzdem aus seiner Bahn geworfen wurde. Mithilfe einer Raumsonde, die mit hoher Geschwindigkeit an dem Felsen zerschellte. Die DART-Mission der NASA und ESA markiert den Anfang einer spannenden Entwicklung, bei der neben der UN-Organisation Office for Outer Space Affairs in Wien auch Juristinnen und Juristen, Investor:innen, Militärs, Regierungen und die Wissenschaft ein Wörtchen mitzureden haben.

Trümmer von Dimorphos

Trümmer des Asteroiden Dimorphos

NASA/ESA/STSCL/HUBBLE

Gestaltung

  • Marianne Unterluggauer