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Dimensionen
Wespen: Missverstandene Helferinnen der Natur
Das charakteristische Brummen der Wespe reicht bei vielen Menschen aus, sie in panische Flucht zu versetzen. Doch hinter der Wespe, ihrem hektischen Flügelschlag und dem gefürchteten Stachel verbirgt sich ein wichtiges Tier für das Ökosystem. Imagepolitur eines Insekts, das weit nützlicher ist, als sein Ruf und die vielen negativen Klischees vermuten ließen.
11. September 2023, 02:00
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Dimensionen | 14 08 2023
Gemeinsam mit dem Bestäubungsbiologen Florian Etl gehen die Dimensionen entlang des Wiener Biodiversitätskorridors auf Streifzug und tauchen in die vielfältige Welt der Wespen ein, denn hinter ihrer bedrohlichen Fassade verbergen Wespen eine Vielzahl bemerkenswerter und nützlicher Eigenschaften.
Als effektive Schädlingsbekämpfer nehmen parasitär lebende Wespen eine wichtige Rolle in der biologischen Schädlingskontrolle ein. Sie legen ihre Eier in Pflanzenschädlinge ab, die heranwachsenden Larven nutzen das Wirtstier als lebende Nahrungsquelle. Wespen stehen aber auch in den komplexen Nahrungsketten der Natur als Larve oder adultes Tier auf dem Speiseplan. Und nicht zuletzt tragen sie zur Bestäubung zahlreicher Pflanzen bei.

DPA/ANDREAS LANDER
Angst vor Wespen ist weit verbreitet
Wespen sind Teil der facettenreichen Insektenordnung der Hautflügler, die weltweit mehr als 150.000 bekannte Arten umfasst und zu der auch Bienen und Ameisen gehören. In Österreich leben mehr als 10.000 Hautflügler, davon gehören 9.100 Arten den Wespen an. Zu den beängstigenden Partycrashern zählen hingen nur zwei Arten: die Gemeine Wespe und die Deutsche Wespe.
Die Angst vor Wespen ist weit verbreitet. Die sogenannte Spheksophobie ist eine spezifische Angststörung, die bei Betroffenen zu einer tiefgreifenden Beeinträchtigung der Lebensqualität führen kann. Vor allem im Spätsommer, wenn die weiblichen Wespen auf Nahrungssuche für ihren Nachwuchs gehen und äußerst lästig sind, ist der Leidensdruck unter den Betroffenen besonders hoch. Die panische Flucht vor Wespen ist eine kurzfristige Form der Angstreduktion, die Konfrontationstherapie in der angewandten klinischen Psychologie hingehen das Mittel zur Wahl, um die Spheksophobie erfolgreich zu behandeln.
Behandlung mit Virtual Reality
Dabei eröffnet neue Technologie neue Wege in der Angstbehandlung. Durch den Einsatz von VR-Brillen, die mit hochauflösenden Displays und Sensoren ausgestattet sind, wird Benutzerinnen und Benutzern eine immersive Erfahrung in einer computergenerierten, interaktiven Umgebung ermöglicht.
Virtual Reality erweckt das Gefühl, tatsächlich in dieser künstlichen Welt präsent zu sein, wodurch es nun für Therapeuten möglich ist, in einer kontrollierten und sicheren Umgebung die Intensität der Konfrontation mit Wespen zu steuern. Wir stellen die innovative, auf Virtual Reality basierende Therapieform auf die Probe.
Gestaltung: Kathrin Horvath