
APA/DPA/HENDRIK SCHMIDT
Kontext
Sachbücher im September
Die monatlich erscheinende Sachbuch-Bestenliste der Medienpartner "Die Literarische Welt", Radiosender WDR 5, "Neue Zürcher Zeitung" sowie Ö1.
27. September 2023, 10:36
Unabhängiges Gremium
Unsere Liste wird von einem unabhängigen Gremium erstellt, dem Fachjournalisten und renommierte Publizisten angehören, darunter Wissenschaftler wie Herfried Münkler und Jochen Hörisch. Das Gremium, das ab Januar noch erweitert werden wird, ermittelt monatlich zehn Bücher auf Basis von Punkten. Jeder Juror, jede Jurorin kann 8, 6, 4 oder 2 Punkte für vier Bücher vergeben.
Die Jury
- Tobias Becker, Der Spiegel
- Manon Bischoff, Spektrum der Wissenschaft
- Kirstin Breitenfellner, Falter
- Peter Ehmer, WDR 5
- Natascha Freundel, RBB-Kultur
- Eike Gebhardt, Berlin
- Jochen Hörisch, Universität Mannheim
- Günter Kaindlstorfer, Ö1
- Otto Kallscheuer, Italien
- Petra Kammann, FeuilletonFrankfurt
- Jörg-Dieter Kogel, Bremen
- Wilhelm Krull, The New Institute, Hamburg
- Marianna Lieder, Freie Kritikerin, Berlin
- Herfried Münkler, Humboldt Universität zu Berlin
- Gerlinde Pölsler, Falter, Wien
- Marc Reichwein, Die Welt
- Thomas Ribi, Neue Zürcher Zeitung
- Sandra Richter, Deutsches Literaturarchiv Marbach
- Wolfgang Ritschl, Ö1
- Florian Rötzer, Krass & Konkret
- Marc Reichwein, Die Welt
- Norbert Seitz, Berlin
- Anne-Catherine Simon, Die Presse
- Philipp Theisohn, Uni Zürich
- Joachim Treusch, Jacobs-University, Bremen
- Knud von Harbou, Feldafing
- Andreas Wang, Berlin
- Harro Zimmermann, Bremen
- Stefan Zweifel, Zürich
- Redaktion: Andreas Wang
1. Helmut Böttiger
"Czernowitz. Stadt der Zeitenwenden", Berenberg Verlag, 88 Seiten
2. Emmanuel Carrère
"V 13. Die Terroranschläge in Paris. Gerichtsreportage", übersetzt von Claudia Hamm, Verlag Matthes & Seitz Berlin, 279 Seiten
3. Ewald Frie / Mischa Meier (Hg.)
"Krisen anders denken. Wie Menschen mit Bedrohungen umgegangen sind und was wir daraus lernen können", Propyläen Verlag, 549 Seiten
4. Raul Hilberg
"Die Vernichtung der europäischen Juden", erw. Neuauflage mit einem Vorwort von René Schlott, übersetzt von Harry Maor, Walle Bengs, Wilfried Szepan und Thomas Bertram, S. Fischer Verlag, 1472 Seiten
5. Susan Neiman
"Links ist nicht woke", übersetzt von Christina Goldmann, Verlag Hanser Berlin, 176 Seiten
ex aequo, Julian Nida-Rümelin
"'Cancel Culture' - Ende der Aufklärung? Ein Plädoyer für eigenständiges Denken", Piper Verlag, 186 Seiten
7. Johannes Kleinbeck
"Geschichte der Zärtlichkeit. Die Erfindung des einvernehmlichen Sex und ihr zwiespältiges Erbe bei Rousseau, Kant, Hegel und Freud", Verlag Matthes & Seitz Berlin, 335 Seiten
8. BICC, HSFK et al.
BICC Bonn International Centre for Conflict Studies, HSFK Leibniz-Institut Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung, et al.
"Friedensgutachten 2023: Noch lange kein Frieden", transcript Verlag, 150 Seiten
9. Ilko-Sascha Kawalczuk
"Walter Ulbricht. Der deutsche Kommunist", C. H. Beck Verlag, 1006 Seiten
10. Harald Welzer
"Zeitenende. Politik ohne Leitbild. Gesellschaft in Gefahr", S. Fischer Verlag, 302 Seiten
Besondere Empfehlung des Monats September: Ursula Münch (Direktorin der Akademie für Politische Bildung und Prof. für Politikwissenschaft Universität der Bundeswehr München): Julia Ebner: "Massenradikalisierung. Wie die Mitte Extremisten zum Opfer fällt", Verlag Suhrkamp Nova 2023, 361 Seiten
"An Publikationen, die die Verrohung der öffentlichen Debatte beklagen, fehlt es nicht. Zu kurz kommt die Analyse, wie es Extremisten gelingt, die sog. Mitte der Gesellschaft und damit das eigentlich 'bürgerliche' Lager zu erreichen. Ebner zeigt an Beispielen auf, wie diejenigen, die die Pandemie oder den Klimawandel beharrlich leugnen und die Grundlagen der freiheitlichen Demokratie ablehnen, ihre extremistischen und kontrafaktischen Ideen unter die Leute bringen. Dazu hat sich die Journalistin in die entsprechenden Netzwerke online eingeschlichen sowie Gespräche mit Aktivisten unterschiedlicher Couleur geführt. Herausgekommen ist eine fundierte Materialsammlung, die nicht nur die Vorgehensweise von Gegnern unserer offenen Gesellschaft beleuchtet, sondern auch die Ursachen für die Verwundbarkeit der freiheitlichen Demokratie im Zeitalter digitaler Vernetzung." (Ursula Münch)