Rohsilizium

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Lexikon der Chemie

Silizium

Mythos und Alptraum der Computerevolution. Das Halbmetall führte lange Zeit ein Schattendasein in der Liste essentieller Rohstoffe. 200 Jahre nach seiner Entdeckung, Anfang des 19. Jahrhunderts, steht Silizium im Zentrum erbitterter Handelskriege - allen voran zwischen China und den USA. Die beiden Supermächte bekämpfen sich derzeit mit drastischen Exportbeschränkungen. Damit soll der Einsatz von Computerchips für intelligente Waffensysteme behindert bzw. kontrolliert werden.

Die Entdeckung von Silizium, als Leitmaterial für elektrische Spannung, hat diesen Kampf entscheidend mitgeprägt. Es besitzt die seltene Eigenschaft Signale selbst auf mikroskopisch kleinen Oberflächen übertragen zu können. Ende der 1950er Jahre gelang es den amerikanischen Forschungs-Ingenieuren Robert Noyce und Jack S. Kilby zum ersten Mal auf einem winzigen Siliziumplättchen einen integrierten Schaltkreis herzustellen. Damit war der Grundstein für Mikroprozessoren und die Chipindustrie gelegt. Die bahnbrechende Entwicklung begründet bis heute die Strahlkraft und Identität des Silicon Valley, wo Noyce seine ersten Experimente durchgeführt hat. Die enge Konzentration von Technologie-Startups, Universitäten und Risikokapital haben die Gegend zwischen Stanford und San Jose in Kalifornien zum Inbegriff für technologische Utopien und Weltveränderung gemacht. Dieser Mythos ist längst verblasst. Für die lokale Bevölkerung haben sich die Versprechen der digitalen Revolution ohnehin nie gegolten. Silicon Valley, wo rund die Hälfte aller High Tech Milliardäre lebt, hat eine der höchsten Raten von sozialer Ungleichheit in den USA. Darüber hinaus verbraucht die Siliziumproduktion enorme Mengen an Wasser. Die Produktionsstätten befinden sich jedoch in Gegenden, die heute schon unter massiver Wasserknappheit leiden, und geraten damit noch zusätzlich unter Stress.

Gestaltung

  • Monika Halkort

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