
APA/HERBERT P. OCZERET
Die Ö1 Jazznacht
Silvester mit Peter Ahorner
Peter Ahorner wurde am 9. Oktober 1957 in Bregenz geboren. Nach der Matura war er freier Werbetexter. Es folgten Aufenthalte in Russland und Armenien für das US-Label A&M. Weiters ist Ahorner für seine Arbeiten für das Burgtheater, Volkstheater, Theater in der Josefstadt und das Hamakom Theater sowie der Bregenzer Festspiele bekannt. Sein Naheverhältnis zum Jazz beweisen seine gemeinsamen Arbeiten mit der Wiener Jazzwerkstatt und Musikern wie Markus Geiselhart, Jon Sass, Hannes Löschel und Bernd Satzinger.
28. Dezember 2023, 20:08
Sendung hören
Ö1 Jazznacht | 31 12 2023 | 23:03 Uhr
Ö1 Jazznacht | 01 01 2024 | 00:08 Uhr
Er wuchs in der Albrechtskaserne im zweiten Wiener Bezirk auf. Als Sohn eines Offiziers war Ahorner gezwungen, "schön zu sprechen", etwas das sein aus Wehrdienern bestehendes Umfeld sicher nicht getan hat. Vielleicht nimmt deshalb der Wiener Dialekt in seinem Schaffen einen wichtigen Stellenwert ein. Neben Wörterbüchern und Sammlungen vergessener Wörter und Wiener Redewendungen, schreibt Peter Ahorner Kinderbücher und übersetzt sie aus dem Englischen.
Die Sprache also, bestimmt sein berufliches Betätigungsfeld, und das auch in der Zusammenarbeit mit Musikern wie Roland Neuwirth, Walther Soyka und Karl Stirner, jenen des Wienerlied-Duos Die Strottern, sowie mit Jazzmusikern wie Jon Sass, Hannes Löschel, Bernd Satzinger, Martin Zrost und der Wiener Jazzwerkstatt.
Ein Sommerhit
Mit den Strottern gelang Peter Ahorner sogar so etwas wie ein Hit. Zwei Tage nach dem Finale der Fußball-WM 2006, bei dem der französische Spielmacher Zinédine Zidane mit seinem Kopfstoß zum tragischen Helden avancierte, schrieb ihm Peter Ahorner eine Würdigung. Eine Woche später trat der Dichter mit dem damals jungen Wienerlied-Duo Die Strottern in Gamlitz auf, präsentierte die hochkomische Ode auf den besten Spieler der WM zum ersten Mal öffentlich und hatte damit - zumindest in der Sparte Wienerlied - den Sommerhit des Jahres kreiert.
Jazz-Lieblingsaufnahmen
Im Gespräch mit Christian Bakonyi wird Peter Ahorner jedoch sein Verhältnis zum Jazz erörtern und eigene Texte mitbringen, vielleicht auch jene, mit denen Ahorner bei Improvisationsabenden gemeinsam mit dem Jazzposaunisten Markus Geiselhart das Publikum begeistern konnte.
Coole jazzige Vibes in Pop, Rock, Hip-Hop
Weiters geleitet Sie die Ö1 Silvester-Jazznacht mit coolen jazzigen Vibes in Pop, Rock, Hip-Hop ins neue Jahr. Aufgrund seiner Popularität und Energie wurde der Jazz im Laufe der Geschichte immer wieder auch für andere Genres interessant. Diese haben Aspekte des Jazz übernommen und sich damit substanzvollen Input geholt.
Hunderte Titel aus der Pop- und Rockgeschichte basieren auf rhythmischen und melodiösen Grundlagen, die der Jazz geliefert hat. Oft bleiben diese fast unbemerkt und sind nur von Jazzkennerinnen und -kennern auffindbar, da sehr versteckt im dicht gewobenen Netz der Klänge. Die Jazznacht macht sich auf die Suche nach Jazz Basslines und Beats, ohne die einige Pop und Hip-Hop-Tunes um einen wesentlichen Bestandteil ihres Erfolges gebracht wären.
Jazzinterpretationen von Pop-Songs
Und doch hat sich - auch umgekehrt - der Jazz auch immer wieder von Musicals, Pop, Rock und Soul inspirieren lassen, und Musikerinnen und Musiker haben eine Vielzahl an Jazzinterpretationen von Pop-Songs vorgelegt. So lieferten bspw. die Beatles mit ihren Songs ein gern bearbeitetes Betätigungsfeld für Jazzmusikerinnen und Jazzmusiker und das von den 1960er Jahren bis heute. Musikerinnen wie Chris Connor, Jimmy Scott, Stefano Bollani, Muriel Zoe, Nguyen Le u.v.a haben wunderbare Beatles-Coverversionen vorgelegt.
So bringt also die Silvester-Jazznacht eine kulinarische Auswahl von Musik, die den wechselseitigen kreativen Einfluss der Genres veranschaulicht. - u. a. von Chris Connor, Peggy Lee, Glenn Miller, Count Basie, Gang Starr, House of Pain und eben dieser britischen Band mit dem Namen The Beatles.