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UNESCO

Ö1 Thementag | 13 02 2024

World Radio Day

Radio ist Sehen durch Stimmen, Geräusche, Musik. "Radio ist Kino im Kopf." Wie oft haben wir solche oder ähnliche Aussagen bereits gehört? Inflationär sind sie deswegen nicht geworden. Noch immer treffen sie den Nagel auf den Kopf, die Hörerschaft beim Ohr.

"Radio gehört gehört" - ein anderer Aphorismus. Ein Slogan, den man mit Europas erfolgreichstem Informations-, Kultur-, Musik- und Wissenschaftssender verbindet - Ö1. Und weil Radio noch immer ein schnelles, direktes, ein - wie es der kanadische Medientheoretiker Marshall McLuhan in seiner Arbeit "Understanding Media" bezeichnete - "heißes Medium" ist, wollen wir das im 100. Jahr seit seiner Einführung in Österreich gebührend feiern.

In einer Zeit, die in schwindelerregendem Tempo technologische Innovationen hervorbringt, in der die heute heißesten neuen Plattformen schon morgen wieder alt sind, beginnt das Radio sein zweites Jahrhundert als eine der zuverlässigsten und am meisten genutzten Medienformen der Welt.

Stark in der Krise

Radio ist viel mehr als nur Sendungen. Was die Förderung von Kunst und Kultur so lebenswichtig macht, deren Potenzial zur Störung unserer eingefahrenen Weltbilder, zur Erweiterung unseres Horizonts, korrespondiert mit einem nicht unwesentlichen Aspekt des analogen Radios: dem intimen Verhältnis zur Störung. Wetter, Berge, Tunnel, Gebäude, das alles kann Frequenzen stören.

Aber: Das Radio ist und bleibt das einzig sichere Kommunikationsmedium bei gesamtgesellschaftlichen Blackouts. Bei einer Naturkatastrophe, einem Reaktorunglück oder gar bei einem politischen Putsch. Selbst ohne Strom bleibt analoges Radiohören noch möglich. Nicht zufällig sei an dieser Stelle an die Bedeutung des Mediums Radio im Globalen Süden erinnert. Der Ersten - westlichen, reichen - Welt sollte immer wieder auch vor Augen geführt werden, welch ungeheure Wichtigkeit Community Radios in weniger technologisierten, ärmeren Weltteilen haben.

Ö1 Thementag

Der 13. Februar 2011 wurde von den Mitgliedsstaaten der UNESCO als World Radio Day -Weltradiotag (WRD) ausgerufen und von der Generalversammlung der Vereinten Nationen als solcher angenommen. Ö1 wird deshalb an diesem 13. Februar einen Thementag präsentieren. An dem - frei nach Marshall McLuhan - von Guten Morgen mit Ö1 bis in die nächtliche Zeit-Ton-Zone das Medium Radio selbst zur Botschaft oder treffender zum Thema wird.

Weil Innovation und Erneuerungsgeist bei Ö1 wesentliche Bestandteile der täglichen Arbeit sind, werden wir an diesem Tag das neue Programmschema, das erst wenige Tage gelten wird, leicht verändern, erweitern, damit spielen. Die Ö1 Tagesmoderatorinnen und -moderatoren werden internationales Flair verbreiten, das gesamte Team Besonderheiten auf Sendung bringen. Etwa: "Ich bin das Radio" - Orson Welles im US-amerikanischen Rundfunk." Das "Hörbild Spezial" würdigt Welles' einmalige Stellung in der Rundfunkhistorie ebenso wie seine künstlerische Schaffenskraft.

Zu hören sind auch Zeitzeugen, die Mitte der 1930er Jahre noch persönlich mit Orson Welles im Radiostudio standen, noch bevor der Regisseur und Theatermann durch das Hörspiel vom "Krieg der Welten" Weltruhm erlangte. Im "Radiokolleg" treten Radio Artists auf, in der Live Sendung "Punkt eins" ausgewiesene Rundfunkspezialistinnen und -spezialisten. Die beiden Ö1 Konzerte nachmittags und abends sind ein starker, angemessener Soundtrack mit großen Namen zu diesem Weltradiotag und auch die Formate "Ausgewählt" und "Vorgestellt" bringt Preziosen der Radiomusik. Das Radiopublikum kommt über das Wo und Wann des Radiohörens in "Moment" zu Wort, "Kulturjournal" und "Spielräume" bilden einen interdisziplinären Sendungscluster, in dem das Radio gefeiert und im Ö1 Studio - wie bei den eleganten Ö1 Hauskonzerten - live musiziert wird.

Feiern Sie also mit Ö1 das Medium Radio, das der russische Avantgarde-Dichter Velimir Chlebnikov in den 1920er Jahren euphorisch feierte als "den großen Zauberer, der die Glieder der Weltseele schmieden und die Menschheit zu einer Einheit verschmelzen" werde.

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