Pauls Jets

(c) Natalie Grebe

Videolivestream

Live@RKH: Pauls Jets

Die eklektische Indie-Band rund um Sänger und Songschreiber Paul Buschnegg steht nach einer Schaffenspause auch mit neuen Songs wieder auf der Bühne.

Pauls Jets (auch "die Jets" genannt) tauchen relativ plötzlich im zweiten Drittel der 2010er Jahre in Wien auf. FM4 spielt Songs wie "Diese Villa ist verlassen" und "Üben üben üben"; die junge Band tritt mit dem Song "Ich komme in den Park" in der bekannten Fernsehshow "Willkommen Österreich" auf. Bald schon ist die Band eine kleine neue Größe in der österreichischen Musiklandschaft. Doch was wollen sie eigentlich? "But why?"

Das 2019 erscheinende Album "Alle Songs bisher" gibt darauf zwar keine Antwort, legt aber mit 16 Tracks ein Plädoyer gegen die Kleinkariertheit des Indie-Pops hin, oder schmettert es hin, eher. Dada trifft hier auf Pathos, Slogans wie "Wo stehst du mit deiner Kunst, Baby" treffen auf Pop-Perlen wie den Slacker-Lovesong "22703". Es sind weniger die Inhalte als die Fragen und Kontraste, die die Band kreiert; da sind Popsongs, die den Pop bedienen als auch unterwandern wollen. Die Jets gehen auf große Tour und spielen über 60 Konzerte in Deutschland, Österreich und der Schweiz.

Das zweite Album "Highlights zum Einschlafen" (2020) zeichnet mit Titeln wie "Blizzard" oder "Die dunklen Prinzessinnen der Nacht" ein etwas düsteres Bild und gewährt Innensichten zwischen Touralltag und den einsamen vier Wänden daheim. Beziehung, Sehnsucht und Coming-of-Age-Melancholie bestimmen das zweite Album, dessen Cover ein trauriger Ritter ziert.

Mit dem dritten Album "Jazzfest" (2022) und dem Signing beim Berliner Label Staatsakt schlagen die Jets eine neue Richtung ein und arbeiten sich formal an Zufall, Klang und Montage ab, während die Corona-Regeln die Magie des unwiederholbaren Moments von Live-Musik unmöglich machen. So singen sie "Kommst du mit aufs Jazzfest" und erfinden mit dem Song ihr eigenes fiktionales Festival, das sowohl auf Albumcover als auch auf einer Serie von 200 T-Shirts prangt. Umjubelte Shows und Kritiken folgten: "Ein Album des Jahres" schreibt die "Wiener Zeitung". Der "Musikexpress" tituliert: "Die Meister des Projektionsflächen-Pop düsen auf der Metarakete”, der "Falter" sieht das Album "randvoll mit eingängigen wie eigenwilligen Liedern zwischen Schrulligkeit und Ohrwurm", der "Standard" spricht von "mit Gitarren krachender Lebensfreude". Nach einer ausgiebigen Auszeit feilen die Jets nun in geheimen Laboratorien an neuem Material, das sie exklusiv im RadioKulturhaus zum Leben erwecken werden. Die Frage liegt in der Luft wie ein chemischer Duft: Wie werden die Jets im Jahr 2024 klingen? Das Unbekannte winkt mit einem Augenzwinkern.