DIRK JOHN
Ö 1 Talentebörse
Elisabeth Müller, Akkordeon
In Kooperation mit den österreichischen Kunstuniversitäten präsentiert Ö1 junge Künstlertalente Österreichs. Die Akkordeonistin Elisabeth Müller beschreibt ihre Leidenschaft für Musik:
6. August 2024, 10:34
Junge Künstlerinnen und Künstler im Porträt
Ich bin unglaublich neugierig und möchte allen Dingen auf den Grund gehen – die Musik verzaubert mich schon so lange, weil es immer etwas Neues zum Entdecken gibt und vieles so rätselhaft bleibt.
Geboren: 2000 in Hof/Saale (Deutschland)
Aktuelles Studium: Bachelor Akkordeon und Bachelor Instrumentalpädagogik Akkordeon bei Prof. Grzegorz Stopa, MUK Wien
Was ist Kunst?
Kunst ist für mich Kontext. Der Rahmen, das audio-visuelle Fokussieren, macht Klänge zu Musik, Bewegungen zu Tanz.
Wie sind Sie zur Kunst gekommen?
Durchs Zuhören. Mein liebster Freund als Kind war der Wind, wie er in den Gräsern wisperte, in den Baumkronen rauschte oder in meinem Rollladenkasten heulte. Später kam dann das Selbst-Tun dazu und mein Instrument wurde für mich die Eintrittspforte in eine andere Welt.
Kommt Kunst von können, müssen oder wollen?
Kunst kommt für mich von nicht-müssen, also von dürfen. Kunst darf sehr vieles und muss nichts.
Wo würden Sie am liebsten auftreten?
An Orten, die eine Geschichte in sich tragen und an denen sich Menschen mit offenen Ohren treffen.
Mit wem würden Sie gerne zusammenarbeiten?
Mit Menschen, die Fähigkeiten und Wissen besitzen, welches ich nicht habe, und die mit Verve, Verwegenheit und Mut für ihre Träume einstehen.
Wie viel Markt verträgt die Kunst?
Ich denke, es gibt Kunstsparten, die den Markt besser vertragen als andere. Aber für mich steht hinter der Kunst der Wunsch, etwas auszudrücken; der Zwang, es so verpacken zu müssen, dass es vermarktbar ist, schränkt ein.
Und wie viel Kunst verträgt der Markt?
Wir sind Menschen, der Markt ist unsere Erfindung, wir können so viel Kunst in unser Leben integrieren, wie wir möchten. Ich denke, es passt noch viel mehr hinein!
Wofür würden Sie Ihr letztes Geld ausgeben?
Um ein letztes Mal in die Berge zu fahren, auf einen Gipfel aufzusteigen und dort die Weite und Offenheit auf mich wirken zu lassen, um dann dieses Gefühl ganz tief drinnen abzuspeichern.
Wo sehen Sie sich in zehn Jahren?
In der Arbeit an Fragen und Herausforderungen, die ich heute noch nicht kenne, aber die mich in der Zukunft faszinieren werden.
Haben Sie einen Plan B?
Plan B ist das Leben - es sind zu viele Variablen im Spiel, als dass alles wie geplant laufen kann.
Wann und wo sind Sie das letzte Mal unangenehm aufgefallen?
Ich fahre sehr viel mit dem Zug und neben meinem Akkordeon muss immer auch mein eigener Hocker mit, der die exakt passende Sitzhöhe und Stabilität besitzt, dass ich mich auf der Bühne wohlfühle. Ich bemühe mich immer, alles gut zu verstauen, aber bin hier manchmal auf die Nachsicht meiner Mitreisenden angewiesen.
Wollen Sie die Welt verändern?
Ja! Aber ich bin nur ein kleines Rädchen.