CHRISTIAN WALLMANN
Ö1 Talentebörse
Juliana Guger, Grafik - Talentestipendium Sonderpreis "Solidarität"
Unter dem Motto "Solidarität" hat der Wiener Städtische Versicherungsverein anlässlich seines 200-Jahr-Jubiläums einen Sonderpreis in der Höhe von 5.000 Euro ausgeschrieben, der eingeladen hat, sich von dem Motiv inspirieren zu lassen. Die Illustratorin Juliana Guger war bereits 2010 Finalistin des Ö1 Talentestipendium und gestaltete eine Ö1 Grafik. Sie studierte Grafik an der Universität Mozarteum Salzburg und Bildnerisches Gestalten an der Kunstakademie München.
27. August 2024, 11:01
Junge Künstlerinnen und Künstler im Porträt
Ich lebe am Land, mit zwei Kindern, zwei Katzen, einem Mann, einem Haus und Garten. Ich bin fleißig, verlässlich, und versuche mich nützlich zu machen für meinen Heimatort und meine Familie, ähnlich einer perfekten Hausfrau. Außer dass mich der Haushalt nicht sonderlich interessiert: My business is art.
Die Einreichung von Juliana Guger
Juliana Gugers Bild, „Radikale Inklusion“ – ein Pop-Art-Druck – plädiert für unförmiges Gemüse im Supermarkt.
JULIANA GUGER
Geboren: : 1984 in Scheibbs, Niederösterreich
Aktuelles Studium: : Universität Mozarteum Salzburg, Klasse für Grafik bei Beate Terfloth, 2004 – 2011
Mein größter Erfolg: Dixiepreisträgerin für Illustration 2024 – Preis für Kinderliteratur
Was ist Kunst?
Für mich ist Kunst einerseits fokussierte Aufmerksamkeit auf einen kleinen Ausschnitt dieser unglaublich umfangreichen Welt und andererseits der Ausdruck einer persönlichen Sichtweise auf diesen Ausschnitt.
Wie sind Sie zur Kunst gekommen?
Die Ideen kommen zu mir. Ich muss nur zuhören.
Kommt Kunst von können, müssen oder wollen?
Für mich ist das künstlerische Tätigsein einerseits ein Bedürfnis aus meinem Inneren heraus, andererseits auch eine Übung, ein Training. Deshalb würde ich antworten „können und wollen“.
Wo würden Sie am liebsten ausstellen/auftreten/inszenieren?
Ich würde es schön finden, mit meiner Kunst die Welt bereisen zu dürfen. Je exotischer, desto besser.
Mit wem würden Sie gerne zusammenarbeiten?
William Kentridge
Wie viel Markt verträgt die Kunst?
Viel. Ich finde es faszinierend, dass die persönliche Sichtweise eines Menschen und sein künstlerischer Ausdruck so viel Liebe und Energie (in Form von Geld) generieren können. Tourismusstrategien ganzer Regionen über Jahre hinaus, können davon profitieren. Vermögen steigt mit dem Wert des Künstlers/der Künstlerin – eine richtige Geldvermehrungsmaschine. Ich finde diesen Aspekt unglaublich spannend.
Und wie viel Kunst verträgt der Markt?
Da kenne ich mich nicht wirklich aus, aber wenn Kunst für die Werte Integrität und Authentizität steht, dann würde ich sagen, noch viel mehr!
Wofür würden Sie Ihr letztes Geld ausgeben?
Bücher
Wo sehen Sie sich in zehn Jahren?
Zumindest den Sommer über an einem Haus am See in Schweden.
Haben Sie einen Plan B?
Das Leben ist immer voller Möglichkeiten, ich folge einem inneren Ruf (Calling) und schaue, wohin es mich führt.
Wann und wo sind Sie das letzte Mal unangenehm aufgefallen?
Erst gestern, bei einer Teambesprechung – ich habe behauptet unsere Besprechungen werden immer langweiliger.
Wollen Sie die Welt verändern?
Wir leben ja immer noch in einer Welt/Gesellschaft, in der man als Frau Vorreiterin sein kann. Als solche sehe ich mich tatsächlich. Als Inspiration für junge Frauen ihr Potenzial zu nutzen und ihre Träume zu leben.