Leftovers

ANNA FRANCESCA

Radiokolleg | 13 06 2024

Leftovers

Krachorgien aus dem Ex-Kinderzimmer

Verzweiflung, Panikattacken, toxische Beziehungen und andere Katastrophen der Adoleszenz. Kann man mit solchen Topics, gegossen in wütendes Geschrei, dissonante Songlines und aggressiven Krach, in die Hitparaden gelangen? Man kann. Wobei dieses "man" hier eine Bande ist. Eine Viererbande namens Leftovers. Der Steckbrief: Leonid Sushon: Sänger und Gitarrist. Leon Eder: Schlagzeug. Anna Grobauer: Bassistin und Sängerin. Und Alex Waismayer, ebenfalls Gitarre, Gesang. Zusammen sind die Leftovers so etwas wie das Sprachrohr ihrer Generation, was Punk, Indie-Rock und Grunge betrifft. Der Generation Jetzt. Dieser Befund gilt spätestens seit dem Oktober 2022, als Leftovers ihr Debut-Album "Krach" (sic!) veröffentlichten. Und für viele die aufregendste Underground-Gitarrenrockmusik der Stunde zelebrierten, die auch in Deutschland Widerhall fand. Vor wenigen Monaten folgte nun "Müde", das - so sagt man gern - "schwierige" zweite Album. Aufgenommen mit dem Produzenten Alexander Gschwendtner entstand erneut ein beeindruckend unwirsches, selbstbewusstes und dringliches Statement. Es klingt nicht müder, nur erwachsener. Dabei hieß ein erster Szene-Hit noch halb-ironisch "Kinderzimmer". Leftovers gelten quasi als noch ungeschliffener Rohdiamant der Szene. Und als Zukunftshoffnung.

Gestaltung

  • Walter Gröbchen

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