Lisa Christ

Claude Hurni

Salzburger Stier 2025

Lisa Christ

Als Millennial bespielt sie die sozialen Medien genauso gekonnt wie die Theaterbühnen: Sie zeigt dem Theaterpublikum und ihren Followerinnen und Followern seit Jahren, wie politisch das Private ist. Schonungslos spielt sie durch, was es heisst, im 21. Jahrhundert eine Frau zu sein, thematisiert Long Covid und Beziehungsbrüche, findet vom Lachen ins Weinen und den Weg zurück.

Niemand schlägt so viele kabarettistische Funken aus der Authentizität wie Lisa Christ. In ihrem aktuellen Programm "LOVE" rekapituliert Christ ihr Liebesleben und stürzt sich Hals über Kopf in eine wilde Beziehung zu ihrem Publikum. Ein feinfühliges und wütendes Bühnensolo ohne Tabus.

Ihr Weg zum prägnanten Wort startet früh: In Olten geboren, gewinnt Christ schon mit dreizehn eine "Goldene Feder". Diese Feder wird im Laufe der Jahre immer spitzer und sticht die blinden Flecken unserer Zeit an. Ab ihrem sechszehnten Lebensjahr steht Lisa Christ dann auch auf der Bühne. 2016 und 2018 schafft sie es ins Finale der deutschsprachigen Meisterschaften im Poetry-Slam.

Ihr Buch "Im wilden Fruchtfleisch der Orange" erscheint 2018 im Knapp Verlag und überrascht mit satirisch-geistreichen Lebensbeobachtungen. Im gleichen Jahr gelingt der Sprung ins Kabarettfach.

Sie gewinnt das als Talentschmiede der Schweiz geltende "Oltner Kabarettcasting". In der satirischen Radiokolumne "Zytlupe" von SRF benennt sie seit 2019 ebenso angriffig wie verschmitzt die Widersprüche in der Gesellschaft und in der Schweizer Politik. Gleich mit ihrem ersten Bühnensolo "Ich brauche neue Schuhe" (2019) gewinnt sie den "Jungsegler"-Förderpreis und damit eine ausgedehnte Tournee durch die Schweizer Kleintheater.

Zusammen mit Miriam Suter präsentiert sie von 2019 bis 2023 den vielbeachteten feministischen Podcast "Faust & Kupfer", und im Schweizer Fernsehen moderiert sie von 2019 bis 2021 die Late Night Sendung "Comedy Talent Show".

Mit Lisa Christ zeichnet der Salzburger Stier eine Künstlerin aus, die ihre Pointen nie zwanghaft sucht oder erzwingt, sondern die durch das Verdichten engagierter Beobachtungen den Witz geradezu zwangsläufig erzeugt.

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