PICTUREDESK.COM/FIRST LOOK/ALI SCHAFLER
Radiokolleg | 17 10 2024
Joanna Radzyner: Radiopionierin
Die polnische Geheimpolizei beobachtete die Journalistin Joanna Radzyner genau. Sie hatte bereits 1982 eine Aktennummer und ein Pseudonym, wie sich später herausstellte. Die in Polen geborene „Julita“ galt – nachdem das Kriegsrecht verhängt wurde - als Staatsfeindin.
4. Dezember 2024, 12:32
„Bis 1989, bis zum großen Umbruch, war journalistisches Arbeiten im sogenannten Ostblock wirklich nicht ohne“, erinnert sie sich heute. Ursprünglich hatte die Historikerin eine wissenschaftliche Karriere im Sinn, doch 1985 wurde sie ständige ORF-Korrespondentin in Polen. Dank ihrer Freundschaften aus Studienzeiten zu Oppositionellen gelangen ihr ungewöhnliche politische Reportagen. „Ich habe mich nicht vom Geheimdienst oder Außenministerium einschüchtern lassen und nichts preisgegeben. Man lernt dann mit verschiedenen Straßenbahnen zu fahren und den Geheimdienst abzuschütteln, bis man an sein Ziel kommt - das möglicherweise im Häuserblock daneben liegt.“ Radzyner berichtete ab 1993 aus Bratislava und ab 1999 als Korrespondentin aus Prag.