Kinderroman: Als Anders in mein Leben rollte - mit Autorin Ariane Grundies

Herzlich willkommen, sagt Sandra Knopp. In der heutigen Folge sprechen mein Kollege Udo Seelhofer und ich mit der Autorin Ariane Grundies. Ariane Grundies wurde 1979 in Stralsund in Mecklenburg-Vorpommern geboren. Zu ihren Werken gehört unter anderem das Kinderbuch „Als Anders in mein Leben rollte“. In dem Buch geht es um Ronja, die damit fertig werden muss, dass sich ihre Eltern getrennt haben. Und die in Anders, der im Rollstuhl sitzt, einen neuen Freund findet. Wir haben uns online mit der Autorin getroffen und mit ihr zum Beispiel darüber gesprochen, warum sie besonders gerne für Kinder schreibt, was ihr Bezug zur Inklusion ist, was man dabei beachten muss und wie es war, als Anders in ihr eigenes Leben rollte. Das Gespräch wurde ursprünglich für den Podcast Weltenwerkstatt aufgenommen, in dem Udo Seelhofer jeden zweiten Freitag mit Autorinnen und Autoren über ihr Schreiben spricht und darüber, welche Tipps sie angehenden Schriftstellern und Schriftstellerinnen geben möchten.

Weltenwerkstatt – Geschichtenspinner im Gespräch.

Udo Seelhofer:
Was mir am Anfang deines Buches gleich aufgefallen ist: Du beschreibst da, wie die Eltern der Protagonistin, der Ronja, mitteilen, dass sie sich getrennt haben. Was sie gar nicht gewusst hat, schon vor langer Zeit. Und sie nennt sich dann quasi, dass sie Trennungskind war, ohne das gewusst zu haben. Warum bist du dich dazu entschlossen das so zu schreiben?

Ariane Grundies:
Oh, das beginnt ja gleich mit einer schwierigen Frage. Ich habe mich dazu entschlossen, weil es für mich in diesem Buch vor allem darum geht, dass vor allem Erwachsene in diesem Fall alles richtig machen wollen. Natürlich, also als Eltern will man alles richtig machen, und auch Ronjas Eltern wollen alles richtig machen und machen dann dabei eben aus Versehen auch ganz viel falsch. Weil es gibt ja Situationen, da kann man auch gar nicht alles richtig machen. Und die gehen nicht problemlos über die Bühne sozusagen. Auch Ronjas Eltern haben es natürlich gut gemeint und gedacht, Ronja ist noch zu jung, der können wir noch nicht das antun, ihr zu sagen, dass wir uns getrennt haben. Deshalb haben sie noch gewartet, womit sie natürlich alles auch ein bisschen schlimmer gemacht haben, weil Ronja nun ihren Eltern auch das vorwirft, dass sie zu lange gewartet haben und sie fühlt sich angelogen.

Sandra Knopp:
Die Ronja ist ja elf Jahre alt, glaube ich, und es ist für sie ohnehin schon eine schwierige Zeit, sie ist jetzt auch in der Schule. Aber sie trifft genau in dieser schwierigen Zeit den Anders. Und ich finde, es fängt schon das Buch sehr cool an, weil du schreibst das so: Zuerst kommt Anders in die Klasse und dann wird quasi in ihrem Leben alles anders, also du spielst mit diesem Anders. Wie kam es denn überhaupt zu dieser Geschichte mit Ronja und Anders?

Ariane Grundies:
Ja, also wie ich eben schon angedeutet habe, wollte ich vor allem eine Geschichte über eine Trennung schreiben. Es gab in meinem Umfeld einfach viele Trennungen, die ich miterlebt hab, und ich habe natürlich auch gesehen und gemerkt, dass das für die Eltern und niemanden einfach ist und es wurden verschiedene Wohnmodelle ausprobiert. Unter anderem eben auch, ein Kind wohnt dreieinhalb Tage bei der Mutter, dreieinhalb Tage beim Vater. Und die Eltern fanden das damals sehr gerecht, und das Kind fand es naturgemäß sehr ungerecht. Aber es hätte ja auch alle Varianten wahrscheinlich erstmal ungerecht gefunden. Und ich wollte aber gerne darüber ein Buch schreiben, also was in so einer Situation Gerechtigkeit betrifft. Gibt es das überhaupt, kann man korrekt sich verhalten, das waren so meine Fragen zuerst. Und dann kam Anders auch in meinem Leben erst, weil ich dann gedacht habe: Ich möchte, dass die Hauptfigur als Freund jemanden hat, der eine Beeinträchtigung hat, die man gleich sieht auch, also wollte ich, dass Anders im Rollstuhl setzen. Aber eigentlich sollte mit Anders gar nicht mehr passieren sozusagen, er sollte keine Probleme dadurch haben, keine Probleme machen und er sollte einfach der Freund sein von Ronja. Weil ich finde, dass Kinder im Rollstuhl zum Beispiel oder eben mit anderen Beeinträchtigungen viel zu wenig in der Kinderliteratur vorkommen. Ich habe auch im Freundeskreis zwei Kinder mit einer Behinderung und ich fand das immer so unfair und gemein, dass die einfach in den Büchern, die ihnen vorgelesen werden, nicht vorkommen, sondern es sind nur ihre Geschwister auf irgendeine Art und Weise und deshalb sollte Anders einfach nur vorkommen. Aber ich habe dann schon beim Schreiben gemerkt, dass das nicht so funktioniert. Dass gleich schon am Anfang natürlich die Lehrerin darüber stolpert sozusagen. Und dann wurde immer klarer, dass Ronja und Anders ein ähnliches Problem sozusagen haben, nämlich dass die Leute um sie herum alles richtig machen wollen und sich total bemühen, korrekt und fair und ja, sich gut zu verhalten und gleichzeitig bricht dadurch so eine Art Chaos für die beiden aus oder vor allem in Ronjas Leben. Ja und so wurde auch Anders immer mehr eine Hauptfigur, um die es sich auch dreht, beziehungsweise er sagt ja auch an einer Stelle: Wenn ich da bin, dann hast du keine Probleme, weil alle gucken nur auf mich und ich habe die Probleme. So kamen die beiden dann zusammen und freunden sich an und meistern so das Chaos, was vor allem in Ronjas Leben ist, gemeinsam.

Sandra Knopp:
Was ich auch so spannend finde, ist ja, dass die Erwachsenen viel mehr Probleme haben im Umgang mit der Behinderung von Anders, also eigentlich seine Klasse und vor allem dann später die Ronja, oder?

Ariane Grundies:
Ja auf jeden Fall. Also das ist, glaube ich, auch ein Fakt, dass Kinder viel unbedarfter mit so etwas umgehen. Je nachdem, wie sie auch aufwachsen. Aber ich merke das auch in Lesungen manchmal, wenn Kinder im Publikum Fragen stellen. Also es geht eigentlich fast nie um Anders, die interessieren sich viel mehr für Ronjas Geschichte. Und wenn ein Kind mal eine Frage zu Anders hat, also ein Kind aus dem Publikum hat zum Beispiel mal gefragt, ob ihm das peinlich ist, dass der im Rollstuhl sitzt. Dann sind gleich die Lehrer ganz nervös geworden und haben geantwortet: Nein, warum sollte ihm das peinlich sein? Aber genau das ist manchmal das Problem, dass so Fragen nicht erlaubt sind oder dass Erwachsene sich auch nicht trauen, diese Fragen zu stellen und einfach meinen, sie wissen, wie es ist oder so. Und ich glaube, dass zum Beispiel Anders das gefallen hätte, wenn man ihm Fragen stellt. Und ich habe ja auch mit Kindern gesprochen, die im Rollstuhl sitzen und die haben sich eigentlich alle gewünscht, dass man viel mehr Fragen stellt. Und ich glaube, das tun Kinder, also auf eine unbedarfte Art und Weise und das unterscheidet sie zu Erwachsenen, die da immer viel vorsichtiger und ängstlicher sind. Also dazu kann ich auch eine Anekdote erzählen, die mir gerade einfällt: Ich habe mal von einer Freundin gehört, sie kannte eine Mutter, die zu ihrem Kind gesagt hat: Du, wenn mal irgendwo ein Kind komisch aussieht oder komisch ist, dann sprechen wir über den zuhause. Und dann waren die in der Bahn unterwegs und dort saß ein Kind mit einer Behinderung und der Junge sagte: „Du, Mama, der ist komisch, über den sprechen wir zuhause.“ Und ja, ich glaube, das ist ein Problem, dass Kinder eigentlich nicht so haben und Erwachsene schon.
Udo Seelhofer:
Glaubst du, machen nur die Erwachsenen mit ihrer Ängstlichkeit mehr kaputt, dass ihnen bewusst ist?

Ariane Grundies:
Ich glaube, dass man mit Ängstlichkeit ganz viel kaputt macht und das betrifft alles Mögliche. Ich glaube auch, dass man mit so einer Ängstlichkeit nicht mehr miteinander sprechen kann, wenn man Angst vor Fehlern hat. Angst vor verbalen Fehlern vielleicht auch, dass man etwas falsch sagt. Ich merke auch, dass manchmal Fragen im Raum stehen, auch wenn ich das Buch vorstelle, und ich merke, keiner traut sich, irgendwas auszusprechen. Oder sagt man „der Behinderte“ oder sagt man „der im Rollstuhl“ und so. Und wenn dann man nicht mehr spricht oder Angst hat vor Worten oder vor Fehlern in Worten, ich glaube, dass das sehr viel kaputt macht.

Sandra Knopp:
Das macht ja generell auch diese Freundschaft aus zwischen Ronja und Anders, oder? Eben dass sie ihn behandelt wie jeden anderen auch, die meiste Zeit zumindest.

Ariane Grundies:
Ja, auf jeden Fall. Also sie hat natürlich auch ihre Fragen und auch manchmal ihre Vorurteile. Ich glaube, das hat auch was damit zu tun, wie Eltern etwas vorleben. Und ihre Mutter bringt beim ersten Treffen mit Anders ja auch gleich so eine Decke, weil sie denkt, Menschen, die im Rollstuhl sitzen, haben immer so eine Decke über dem Bein. Und Ronja wächst eben schon auch so auf, dass sie natürlich auch Vorurteile hat und denkt auch, Anders ist ein bisschen hilflos vielleicht. Also sie wundert sich dann ja auch total, dass Anders kocht, einkaufen geht, mit scharfen Messern hantieren darf und so weiter. Sie hat schon auch so Vorurteile, aber sie hat nicht so viele Berührungsängste oder fragt eben auch und hat aber eben auch gerade vor allem ein anderes Problem in ihrem Leben und kann sich gar nicht so darum kümmern, was mit diesem Anders jetzt so anders sein soll. Und das gefällt Anders ja auch, dass Ronja da so unbedarft mit ihm umgeht oder so ganz normal sozusagen. Aber ja, ansonsten ist mir auch aufgefallen, dass ich glaube … Also manchmal wurde ich gefragt, warum Anders Anders heißt, und ich glaube … Zum Beispiel in dem ersten Kapitel gibt es ja die Lehrerin, die das eben auch nicht anspricht oder nicht ausspricht und so tut, als wäre nichts, also es soll einfach weitergehen bei dieser Märchenaufführung beziehungsweise sie sprechen über ein Märchen in der Klasse gerade, was aufgeführt werden soll. Und dann dachte ich, ich glaube, ich habe Anders auch Anders genannt, um dieser Lehrerin zu helfen, etwas mal auch anzusprechen oder auszusprechen, dass sie es sagen muss, ganz anders. Aber es fällt ihr sehr schwer.

Udo Seelhofer:
Wie schreibt man solche Themen dann eigentlich kindgerecht in einem Buch für Kinder?

Ariane Grundies:
Ja, ich weiß nicht, vielleicht hat das einfach was mit einer Haltung zu tun, die ich beim Schreiben habe, weil ich finde, dass jedes Kind das Recht hat, von Literatur oder von Büchern angesprochen zu werden, darin vorzukommen, ohne ein Problem zu haben. Ich weiß nicht, wie man das kindgerecht schreibt. Ich glaube, ich weiß es nicht. Ich weiß gar nicht mal, ob es mir gelungen ist, das kindgerecht zu schreiben. Ich hoffe es sehr. Aber ich glaube, eine Vorbildfunktion ist wichtig. Also dass Eltern oder eben auch ich jetzt als Autorin dann vermitteln, dass Vielfalt das Normale ist und dass es etwas Schönes ist und dass es die Realität ist vor allem. Also ich finde das auch so seltsam, dass diese Realität, die ja sehr vielfältig ist, einfach so unrealistisch wenig vorkommt sozusagen in Büchern. Aber ich weiß nicht, wie man es kindgerecht schreibt.

Sandra Knopp:
Gibt es eigentlich so eine Lieblingsszene im Buch?
Ariane Grundies:
Ich mag schon den Anfang gern. Ja, ich mag das erste Kapitel gerne mit dieser Unbeholfenheit der Lehrerin. Ich glaube, das ist einer meiner Lieblingsszenen vielleicht. Aber ich mag eigentlich auch gerne die kleinen unscheinbaren Szenen, glaube ich, von denen es viele gibt. So wenn Ronja und Anders so in Zentimetern messen, wie viel Fragen sie noch aneinander haben oder so. Einfach so Kleinigkeiten. Und ich mag auch einfach immer so die Überraschungsmomente selber, wenn Ronja einfach total überrascht ist, dass Anders natürlich einkaufen geht oder so. Diese Sachen finde ich schön. Ich glaube eher so Kleine.

Udo Seelhofer:
Machen wir jetzt eine kleine Pause von dem Gespräch und hören einmal in das Hörbuch hinein. Erschienen ist das Hörbuch im Argon Verlag. Gesprochen wurde es von Simona Pahl.

Kapitel 1: Anders rollt rein.
Es war kurz vor Pause, als die Tür aufging und unser neuer Mitschüler hereinkam. Frau Draco tat ganz zahm. Sie ging ihm sogar entgegen, um hinter ihm die Tür zu schließen, obwohl sie uns immer „Tür zu!“ entgegenbrüllte, noch bevor wir ganz drin oder ganz raus aus dem Klassenzimmer waren. „So, ich habe ihn euch ja bereits angekündigt und hier ist er nun.“ Stolz präsentierte sie den Neuen, als wäre er unser repariertes Whiteboard. Sie zeigte sogar mit dem Finger auf ihn. „Euer neuer Mitschüler Anders“. Es war Frau Draco ganz wichtig zu sagen, dass Anders anders hieß, weil sein Vater Schwede war und seinem Sohn einen ganz typisch schwedischen Namen gegeben hat. Anders sei in Schweden ganz normal, ein ganz normaler Name und nichts Ungewöhnliches. Frau Draco riss ihre Augen weit auf. „Anders ist also ganz normal“, sagte sie streng. „Verstanden?“ Einige nickten stumm und starrten Anders weiter an. Und ein paar andere kicherten, weil Frau Draco so tat, als wäre nur sein Name Anders. Dabei saß der Neue im Rollstuhl. Und das war das eigentliche Anders an ihm. Frau Draco schien es gar nicht aufzufallen. „Ach so“, sagte sie aber schließlich doch noch. „Jetzt hätte ich es fast vergessen, aber es ist ja auch wirklich nicht so wichtig und heutzutage kein großes Problem mehr, Gott sei Dank.“ Sie legte ihre Hand auf seine Schulter und schaute uns an, bis Li fragte. „Ja, was denn, Frau Draco?“ „Was, was?“, fragte unsere Lehrerin zickig zurück. Dann guckte sie auf Anders. „Ach so, das. Na, das seht ihr ja wohl selbst, was da los ist. Man muss es doch nicht extra erwähnen, oder?“

Udo Seelhofer:
Und jetzt zurück zu unserem Gespräch mit Ariane Grundies. Ich finde, die Szenen wirken bei dir auch sehr lebendig, sehr lebensecht. Also da ist nichts irgendwie gestellt oder so. Und zum Beispiel die Szene, wo ihr die Eltern gesagt haben, dass sie schon länger getrennt sind, ich finde, man hat richtig gespürt, wie verwirrt, enttäuscht und zornig sie auch ist momentan. Wie schreibst du so eine Szene, wie gehst du das an?

Ariane Grundies:
Ich glaube, dass das ein Geheimnis dann ist … Also je nachdem, wie gut ich es schaffe, mich da reinzufühlen. Ich merke das auch, ob das beim Schreiben dann stockt und ich eigentlich mir vorstellen muss, wie das so ist, oder ob ich dieses Gefühl schaffe, herzustellen. Für mich, wie würde ich mich in Ronjas Situation fühlen? Ich glaube, dann wird das gut. Aber manchmal gelingt einem das ja nicht so gut und dann muss diese Szene hunderttausend Mal überarbeitet werden. Aber ich glaube, das hilft natürlich, dass man empathisch ist den Figuren gegenüber und sich in jeden reinversetzen kann. Also ich möchte mich auch nicht über irgendjemanden lustig machen oder auch keine Schuldzuweisung dort betreiben beim Schreiben. Also ich kann auch Ronjas Eltern natürlich genauso gut verstehen und mache ihnen auch gar keinen Vorwurf sozusagen. Ich kann das auch nachvollziehen, aber ich verstehe eben auch Ronja gut. Ja und dann versuche ich mich da so rein zu versetzen. Dann schreibe ich das. Wenn ich das Gefühl habe, jetzt habe ich das Gefühl.

Udo Seelhofer:
Wie macht man das mit dem Schreiben eigentlich? Du willst auf der einen Seite eben eine Botschaft eben vermitteln und auf der anderen Seite natürlich auch eine spannende, lustige Geschichte eben erzählen. Wie findet man da die Mischung? Man sagt ja immer, wenn die Botschaft so mit einem Holzhammer daherkommt, ist es nicht gut. Wie machst du das?

Ariane Grundies:
Ja, ich glaube sowieso auch im echten Leben nicht daran, an so eine Holzhammermethode. Und wenn ich jemandem sage, das und das machst du falsch, oder das und das solltest du anders machen. Das ist einfach nicht so meine Haltung. Ich glaube vor allem auch daran, dass man eben auch Kindern was vorleben kann oder auch vorlesen kann und sie das dann schaffen, selber zu verstehen. Das muss ich denen nicht mit dem Holzhammer erzählen. Wenn ich die Geschichte erzähle, haben sie ein Gefühl. Vielleicht können sie das auch noch nicht in Worte fassen, was da passiert, aber sie spüren Ungerechtigkeit oder sie spüren, wenn irgendwas schief ist oder so. Und das reicht ja erst mal, das zu spüren. Und später wird denen vielleicht nach und nach bewusster, warum das schief war. Oder vielleicht wird ihnen auch gleich schon bewusst. Aber ich traue Kindern einfach zu, diese Transferleistung zu schaffen. Und das ist das eine. Und wie man was spannend macht, also in dem Fall habe ich meinen Sohn gefragt, was er in Büchern spannend fand, der selber überhaupt nicht gerne liest und keine Bücher liest. Und ich hab ihn gefragt: Was würdest du denn lesen, wenn was drin vorkommt? Da kam natürlich die Polizei als Stichwort. Und so kommt das manchmal ein bisschen zusammen.

Sandra Knopp:
Jetzt arbeitest du ja auch, glaube ich, für den Hörfunk, wenn ich‘s richtig gelesen habe. Was mich interessieren würde: Gab es so Autoren oder Autorinnen, Bücher, Hörspiele, die dich in deiner Jugend oder Kindheit und Jugend inspiriert haben, also wo du gesagt hast: Das habe ich gern gelesen auch als Kind?

Ariane Grundies:
Ich habe einfach alles gern gelesen. Christine Nöstlinger habe ich einfach, also da konnte ich die Bücher wirklich auswendig, als hätte ich das für ein Theaterstück gelernt. Aber ich habe ansonsten wirklich alles gern gelesen und sehr früh auch schon Erwachsenen-Literatur oder so gelesen. Und bin dann aber auch manchmal wieder zu Kinderbüchern zurückgekommen. Ich hab das gar nicht so unterteilt. Also ich habe einfach wirklich alles gern gelesen. Dann hatte ich aber eine Phase, wo ich angefangen habe, selber zu schreiben und wenig zu lesen. Das kam dann danach. Aber als Kind habe ich alles gern gelesen und kann das auch immer noch, manchmal wenn ich dann so Cover sehe von Büchern, kann ich das noch. „Wir pfeifen auf den Gurkenkönig“, da kann ich immer noch das ganze Gefühl von diesem Buch hervorrufen.

Sandra Knopp:
Das Buch besticht nicht nur durch die Geschichte, sondern auch durch die Zeichnungen, die es manchmal zum Kapitel gibt oder manchmal auch im Kapitel gibt. Wie war die Zusammenarbeit mit der Illustratorin?

Ariane Grundies:
Die Zusammenarbeit war einfach nur so, dass Regina Kehn das Manuskript bekommen hat und ihre Zeichnung dazu gezeichnet hat, und ich das im Anschluss dann vorgelegt bekommen habe und gesehen habe. Weiter ging es dann so, dass ich mich sehr gefreut habe darüber und total beeindruckt war, dass sie eigentlich mit wenigen Strichen die Figuren so erschaffen hat, ich weiß nicht, wie ich es sagen soll, die die gleiche Luft atmen, einatmen und ausatmen wie die Figuren in meinem Kopf. Das war sehr erstaunlich. Damit hab ich überhaupt nicht gerechnet, dass ich diese Figuren so wiedererkenne oder sie so auch gefühlt hat sozusagen beim Schreiben. Das fand ich richtig toll. Ich habe ja auch noch nicht so viele Erfahrungen mit Kinderbüchern und Illustrationen. Ich habe erst ein Kinderbuch davor, vor einigen Jahren schon veröffentlicht. Da passte das gar nicht zusammen erst. Es gab dann auch einen Illustratorinnen-Wechsel, weil da passte gar nichts zusammen von der Geschichte und der Illustration. Das war jetzt ganz, ganz anders. Ich freue mich auch, dass Regina Kehn jetzt auch mein nächstes Buch wieder illustriert. Und das war toll. Aber eine Zusammenarbeit gab es da sonst nicht, sodass ich vielleicht gesagt habe, diese Szene könnte illustriert werden, oder sie hat gesagt, nein.

Sandra Knopp:
Was ist auch so spannend finde: Ich habe dein Buch eingegeben auch bei Chat-GPT und habe gefragt: Wie würdest du es beschreiben? Und er sagt: Da geht es um Themen wie Inklusion, Freundschaft und familiäre Veränderungen. Also trifft das auch zu in deiner Meinung nach und welche Rolle spielt Inklusion?

Ariane Grundies:
Ja, dazu kann ich sagen, dass als ich das erste Mal vom Verlag so diese Headline oder so dazu gesehen hab, stand da Inklusionsbuch. Da habe ich gedacht: Hä? Ich habe doch kein Buch über Inklusion geschrieben. Überhaupt gar nicht. Dann aber ein paar Sekunden später habe ich gedacht: Aber ich glaube, vielleicht ist da Inklusion passiert sozusagen in dem Buch, dass eben der Anders darin vorkommt. Aber ich wollte dann eben eher ein Buch schreiben über so eine Wokeness oder so, also dass man einfach Sachen richtig machen will und es also manchmal mehr um die Form geht und nicht um den Inhalt und so weiter. Und ich wollte gar kein Inklusionsbuch schreiben, also bis zum Schluss nicht. Aber ich glaube, es ist eines geworden. Also das habe ich inzwischen selbst verstanden aber erst, dass es eines geworden ist.

Udo Seelhofer:
Hat sich die Geschichte da quasi im Laufe der Zeit ein bisschen selbstständig gemacht, oder?

Ariane Grundies:
Auf jeden Fall. Ich habe ja, wie ich vorhin auch schon gesagt habe, gedacht: Na ja, der Anders kommt einfach darin vor, damit ein Kind im Rollstuhl vorkommt. So wie alle Menschen vorkommen im Leben, so kommen die eben auch in Büchern vor, ganz normal. Und dann habe ich aber auch beim Schreiben wirklich gemerkt, das funktioniert nicht. Die Leute stolpern da einfach drüber. Es ist einfach nicht normal sozusagen für die meisten.

Udo Seelhofer:
Noch mal kurz zur Illustratorin. Hat es dich eigentlich überrascht, wie die Figuren ausgesehen haben in den Illustrationen? Oder war es so, wie du dir sie selbst vorgestellt hast?

Ariane Grundies:
Ich habe sie mir eigentlich so vorgestellt. Ja, ich war sehr überrascht darüber, dass das sich so deckt. Also damit habe ich nicht gerechnet. Aber so habe ich sie mir schon ungefähr vorgestellt.

Udo Seelhofer:
Zeigt aber auch, wie lebendig sie beschrieben wurden.

Ariane Grundies:
Darüber habe ich noch gar nicht nachgedacht. Vielleicht ist das ein Grund, das kann vielleicht sein. Da müsste ich mal Frau Kehn fragen, ja, ob das ... von was die sich da so beeinflussen oder inspirieren lässt. Das ist eine gute Frage, die stelle ich immer.

Sandra Knopp:
Aber ist Inklusion etwas, das dich auch sonst irgendwie begleitet? Also auch in deinen Büchern oder auch in deinen ... Also kommt das Thema vor?

Ariane Grundies:
Ja, also mir ist auf jeden Fall aufgefallen, also ich schreibe ja auch für das Radio Kindergeschichten schon sehr lange und auch schon, bevor ich selber ein Kind hatte. Da gab es dann auch zum Beispiel immer nur Clara und Tim und Johann. Und als mein Sohn dann in den Kindergarten kam, habe ich gemerkt, da gibt es aber auch Mayumi und Ezra und Cem. Und dann habe ich angefangen, so in diese Ohrenberggeschichten, die ich für das Radio eben schreibe, auch Kinder anderer Nationalitäten vorkommen zu lassen und so weiter. Und weil, ja, weil das andere einfach so unrealistisch auch erschien. Und dann habe ich ja mein erstes Kinderbuch veröffentlicht, das war jetzt vor mittlerweile, ich weiß gar nicht genau, ich glaube es war 2016. Und da gibt es eben auch einen Halbkoreaner und eine Nebenfigur, einen Jungen, der zwei Mütter hat. Und da weiß ich noch, dass das ein Problem für den Verlag war. Und der auch unbedingt wollte, dass dieser Junge einen Vater und eine Mutter hat und nicht zwei Mütter. Oder das halt zu einem großen Thema in diesem Buch werden sollte. Und ich wollte aber, dass der einfach nur zwei Mütter hat, wie es halt eben auch vorkommt. Und das war so ein Kampf und ich fand es so doof, dass ich weiter auf in meinen Büchern Vielfalt und Lebensrealitäten von allen möglichen Menschen vorkommen lassen wollte. Also das ist mir schon wichtig, auch auf jeden Fall. Ich finde, dass eben Vielfalt die Normalität ist und nicht umgekehrt. Also was heißt umgekehrt, aber nicht Einheitlichkeit die Normalität ist. Und jeder hat ja auch irgendwas. Einer hat eine Brille, der andere einen schiefen Zahn, der Dritte glaubt an Buddha, der Nächste an Energie. Wir sind alle unterschiedlich und gleichzeitig sind wir natürlich auch alle gleich. Fühlen alle ähnliche Sachen: Wut, Trauer, Angst. Man durchlebt Verluste und Trennungen und das eint uns und ja, das ist eben alles da. Es soll alles vorkommen.

Udo Seelhofer:
Machen wir noch eine weitere kleine Pause und hören noch einmal in das Hörbuch.

„Wir werden uns trennen, Ronja.“ Die Stimme meiner Mutter klang, als würde sie gerade an ihrem Brötchen ersticken. Darum hatte ich sie schlecht verstanden und dachte, sie hätte vielleicht gesagt: „Du musst dich mal wieder kämmen, Ronja!“ Oder: „Wer ein Handy will, muss rennen, Ronja.“ Ja! Ich wollte rennen. So schnell wie möglich, so weit weg wie möglich. Und ich konnte richtig schnell und lange rennen, obwohl ich eher so aussah, als konnte ich richtig schnell und sehr viel Kuchen essen. Die Haare hätte ich mir auch gekämmt. Sofort. Ohne zu meckern und ganz gründlich. Wäre mir egal gewesen, wie sehr es zieht und wehtut. Ich hätte sie ab jetzt jeden Morgen gekämmt. Und ein Handy brauchte ich auch nicht mehr. Hauptsache, ich hatte mich verhört. Hatte ich? „Mama hat das ein bisschen falsch formuliert“, sagte mein Vater und drückte meine Hand noch fester. Mit der anderen drückte er Toast in den Toaster. Ich war erleichtert. In meinen Gedanken stieg ich morgen nun doch zu meinen Eltern auf ein Motorboot. Ich konnte mir aber gar nicht so schnell die Rettungsweste anziehen, wie mein Vater weitersprach. „Wir haben uns nämlich schon getrennt. Schon vor einer ganzen Weile.“ Da plumpste ich von meinem Boot ins Wasser und ging unter. Ich tauchte tiefer und tiefer. Es war sehr kalt. Es war dunkel und wurde dunkler. Dann wieder heller. Plötzlich sah ich das verschwommene Gesicht meiner Mutter vor mir. Ihre Stimme klang dumpf, so wie wenn ich in der Badewanne mit dem Kopf unter Wasser bin. „Ich wollte dir morgen meinen neuen Freund und seine Kinder vorstellen. Deine neuen Stiefgeschwister. Die beiden sind wirklich sehr nett. Die haben auch zwei Schildkröten.“ Ab morgen waren zwei nette Schildkröten meine neuen Geschwister? Ich wischte mir Tränen vom Gesicht und verstand überhaupt nichts mehr. Meine Mutter ließ meine Hand los. „Du hast jetzt bestimmt ganz viele Gefühle“, sagte sie. „Das ist okay, Ronja. Willst du uns sagen, was du fühlst?“ Ich zog Rotz die Nase hoch und sagte: „Ich fühle, dass wir gleich alle abfackeln.“ Hinter meinen Eltern, die mich anstarrten, als hätte ich was angestellt, stieg Rauch auf. Zwei Scheiben Toast standen in Flammen.

Udo Seelhofer:
Und jetzt zurück zu unserem Gespräch mit Ariane Grundies.

Sandra Knopp:
Jetzt bin ich neugierig: Hat dein Sohn das Buch schon gelesen?

Ariane Grundies:
Dieses Buch hat er nicht gelesen. Ich habe ihm manchmal was vorgelesen, der ist ja auch schon 14. Das interessiert ihn alles nicht so sehr.

Udo Seelhofer:
Was mich auch interessieren würde: Hattest du Testleserinnen und -Leser im entsprechenden Alter?

Ariane Grundies:
In dem Fall nicht. Ich habe eine Testleserin in dem Alter, der ich das Buch aber nicht gegeben habe, ich weiß gar nicht, warum nicht. Aber sonst gibt es eine Testleserin in dem Alter.

Udo Seelhofer:
Wie gehst du das denn beim Schreiben eigentlich an, von der Idee weg bis zum fertigen ersten Entwurf?

Ariane Grundies:
Ich schreibe... Also erstmal brauche ich ein Thema, was mich emotional trifft oder berührt oder so. Da gibt es immer einen Auslöser. Also bei diesem Buch war das wirklich so, dass auch ein Freund meines Sohnes vor der Tür stand und ganz traurig aussah. Ich hab ihn gefragt, was ist denn, und er gesagt hat, es fühlt sich wie ein Schokoriegel. Er soll geteilt werden. Und ja, da wollte ich was schreiben. Und dann muss dieses Gefühl, dass ich darüber was schreiben will, erstmal eine Weile anhalten und dann schreibe ich eigentlich ziemlich... Also wenn ich so ein Thema habe, über das ich zwingend was schreiben will, dann schreibe ich ziemlich schnell erstmal alles Mögliche so runter. Und dann bin ich jemand, der einfach tausendmal überarbeitet und auf wirklich jedes Wort und jeden Satz guckt und auch sehr viel streicht, weil ich mag es auch gerne, wenn ein Satz für zehn Sätze steht. Und die zehn Sätze aber nicht dastehen, sondern nur ein Satz. Also viel Überarbeitung.

Udo Seelhofer:
Wie schaffst du es eigentlich, so glaubhafte Charaktere zu schreiben?

Ariane Grundies:
Na ja, ich gucke mich um. Ich interessiere mich für Kinder. Ich finde Kinder wahnsinnig witzig und spannend und hab einfach ein echtes Interesse an denen und dann fällt einem das vielleicht leicht. Es ist schwierig, über das eigene Schreiben zu schreiben, weil ich kann das nicht so richtig einschätzen. Sind die Charaktere lebendig oder ist es spannend geschrieben? Ich merke ja immer nur, was mir nicht gelingt und bin da immer sehr kritisch. Aber wenn du sagst, dass die Figuren lebendig sind, freue ich mich. Aber wie das zustande kommt, weiß ich nicht.

Udo Selhofer:
Es ist auch die Muse, die einen küsst.

Ariane Grundies:
Ja, vielleicht sitzt die mir im Nacken dann manchmal beim Schreiben.

Udo Seelhofer:
Das ist ja auch gut. Was ist denn aus deiner Sicht der Unterschied zwischen dem Schreiben eines Buches für Erwachsene und eines Buches für Kinder? Worauf muss man da besonders aufpassen?

Ariane Grundies:
Ich glaube vor allem, dass wichtig ist, dass klar ist, dass man Kinder auch genauso ernst nehmen sollte beim Schreiben wie Erwachsene. Was mir auch am Anfang nicht so klar war, aber das haben mir dann Verlage auch sehr schnell immer gesagt, dass Kinder angeblich in einem bestimmten Alter noch nicht so viel Ironie verstehen. Ich glaube, dass ich manchmal sehr ironisch oder auch sarkastisch beim Schreiben sein kann oder so einen schwarzen Humor habe. Und das funktioniert in einer bestimmten Altersgruppe noch nicht so gut, wobei ich davon noch gar nicht so überzeugt bin und auch denke, diese Ironie oder so muss auch funktionieren, wenn man sie nicht als Ironie versteht. Ich finde, dann kann man das auch benutzen. Aber damit, glaube ich, schieße ich manchmal über das Ziel hinaus bei Kindern, und denke, das werden sie schon als Witz verstehen, aber verstehen sie vielleicht manchmal noch nicht. Da müsste man drauf achten. Und bei Erwachsenen, wenn ich jetzt überlege, was da jetzt anders ist als bei Kindern: Denen kann man jetzt natürlich Ironie mehr zutrauen, aber ansonsten weiß ich gar nicht, was da der Unterschied ist.

Udo Seelhofer:
Ich denke, was mir immer wieder auffällt, ist, dass bei manchen Büchern für Kinder und Jugendliche ich das Gefühl habe, die reden nicht wie Kinder und Jugendliche. Also die Sprache, die da nicht so passt. Eher so, da fällt jetzt gerade eine Krimi-Kinderbuche-Reihe ein, die ich nicht erwähne, von drei Jungs, sage ich mal. Und einer von denen redet immer wie ein kleiner Herr Professor. So redet kein 14-, 15-Jähriger.

Ariane Grundies:
Ja, das ging mir aber auch am Anfang so, dass ich auch sowas übernommen habe aus Kinderbüchern, die ich gelesen habe, so eine Art von Sprache, und dann irgendwann auch mein Sohn gesagt hat: Du, es gibt schon Handys und man redet nicht so gestelzt. Das muss einem einmal irgendwie bewusst werden, glaub ich. Das kommt darauf an. Ich habe auf jeden Fall gemerkt, als ich noch kein Kind hatte, war ich sehr viel weiter weg von dieser Sprache, die existiert, als jetzt. Und das finde ich sehr schön und auch sehr bereichernd und auch sehr hilfreich, vor allem beim Schreiben für Kinder, da so das mitzuerleben, wie die Sprache ist untereinander. Es muss ja auch nicht immer so eine Alltagssprache in einem Kinderbuch sein oder so eine Umgangssprache, aber trotzdem sollte das auch ein bisschen realistisch sein, ist ja klar. Ich meine es gibt Kinder, die so kleine Professoren sind, aber trotzdem. Ich verstehe schon, was du meinst.

Udo Seelhofer:
Würdest du dann auch einmal sagen, dass es schon ganz gut ist, wenn man als Kinderbuchautorin oder Autor selber zumindest Nichten und Neffen in dem Alter hat?

Ariane Grundies:
Also was zum Beispiel diese Sprache betrifft, ja. Aber ansonsten reicht das, glaube ich. Ich glaube nicht, dass man Kinder haben muss, um ein gutes Kinderbuch zu schreiben. Weil man war selbst mal ein Kind, je nachdem wie sehr man das noch in sich trägt oder wie empathisch man auch sein kann Kindern gegenüber. Ich glaube nicht, dass man Kinder haben muss. Also mir hilft es einfach, um ein bisschen realistischer zu schreiben, glaube ich. Aber muss ja nicht jedem helfen.

Udo Seelhofer:
Aber es ist schon ganz gut, wenn man noch Kontakt zum eigenen inneren Kind hat, oder? Beim Schreiben.

Ariane Grundies:
Bestimmt. Ja, sonst hat man, glaube ich, auch keine Lust, für Kinder zu schreiben. Also ich wollte eigentlich immer Kinderbuchautorin sein, aber ich bin irgendwie erstmal in diesem Erwachsenenbereich da gelandet. Und ich schreibe aber viel, lieber für Kinder und merk das jetzt auch immer mehr und fühl mich da sehr wohl. Und ich glaube, wenn man nicht noch was Kindliches in sich hat oder kein Interesse an so Kindern hat, schreibt man ja einfach auch nicht für die.

Sandra Knopp:
Du hast gerade erwähnt, die Illustratorin wird wieder mit dir zusammenarbeiten. Worum wird es denn im nächsten Buch gehen?

Ariane Grundies:
Ja, das ist auch ein Kinderbuch. Und da geht es so um das erste Handy und das erste Verlieren im Handy und in diese ganzen Social-Media-Welt für Kinder. Auch eben so um die zehn, elf Jahre, die jetzt noch nicht so ganz den ganzen Tag auf TikTok oder so verbringen, aber eben schon so eine Anziehung für diese Social-Media-Sachen haben. Und da geht es um Holly, die ein Hologramm dann hat, was sich selbstständig macht. Und darum geht es.

Sandra Knopp:
Und das kommt wann ungefähr?

Ariane Grundies:
Dieses Jahr im Herbst erscheint das.

Udo Seelhofer:
Also ich denke, das war auch ein gutes Schlusswort vorhin. Liebe Ariane, danke, dass du dir die Zeit für das Gespräch genommen hast.

Ariane Grundies:
Danke für eure Fragen, dass ich ein bisschen über das Buch reden durfte. Danke schön.

Udo Seelhofer:
Und das war die neueste Folge von Weltenwerkstatt. Wenn ihr euch für das Buch interessiert, findet ihr den Link, wo ihr es unter anderem kaufen könnt, wie immer in den Show Notes. Wenn euch dieser Podcast gefallen hat, dann erzählt euren Freunden und eurer Familie davon und folgt mir auf Facebook zum Beispiel oder auch auf YouTube. Dann bleibt mir nur noch, mich zu verabschieden. Ciao, pfiat euch und bis zum nächsten Mal, sagt Udo Seelhofer.


Das war FreakCasters für heute. Der Kinderroman „Als Anders in mein Leben rollte“ ist für Kinder ab 9 Jahren gedacht und erschien 2024 im Rotfuchs-Verlag. Das gleichnamige Hörbuch erschien bei Sauerländer Audio. Gelesen hat es die deutsche Schauspielerin und Synchronsprecherin Simona Pahl. Der Podcast Weltenwerkstatt von Udo Seelhofer kann auf allen gängigen Podcast-Plattformen wie Spotify, iTunes oder auch auf YouTube gehört werden. Das gilt auch für FreakCasters. Wir danken euch fürs Zuhören und freuen uns auf ein baldiges Wiederhören.