Bauchklang, 2010

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Bauchklang

Jeder Künstler, jede Künstlerin, jede Band versucht, eine eigene, einzigartige Note und künstlerische Formel zu entwickeln. Nicht immer gelingt es. Bei dieser Formation aber war der USP ("unique selling point") unüberhörbar. Und vor allem unübersehbar: Bauchklang nutzten keine Instrumente, sondern nur ihre Stimmen.

Dabei unterschieden sie sich aber vom Gros internationaler Vorbilder und konkurrierender A-Cappella-Acts: Die fünf Vokalisten Andi Fraenzl, Alex Böck, Gerald Huber, Christian Birawsky und Philipp Sageder erfanden A-Cappella seit Mitte der neunziger Jahre praktisch neu und übersetzten es ins dritte Jahrtausend. Mit virtuoser Stimmbeherrschung, Mouth Percussion und Beatboxing generierte das Quintett einen Gesamtsound, dessen brachiale Massivität für das Publikum kaum fassbar war. Bauchklang verbanden und verdichteten Dub, HipHop, Drum'n'Bass und World Music zu komplexen Klangbildern, grooveorientiert, dicht und zugleich sphärisch. Diesen Sound trug die Band in die ganze Welt. Neben Festivals und ausgewählte Clubs in Dänemark, Belgien, Holland, Deutschland, Schweiz, Frankreich, Ungarn und Österreich veranlassten Bauchklang auch schon beispielsweise beim Jazzfest in Montreal, in Djakarta, bei der Expo in Shanghai oder im "Blue Frog Club" in Mumbai das Publikum zu Begeisterungsstürmen.

Walter Gröbchen

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