
JEDRIE HARMSE
Talent im Porträt
Christiaan Willemse
Zehn Komponierende waren im Finale des Ö1 Talentebörse-Kompositionspreises, der mit 10.000 Euro dotiert ist und von der Oesterreichischen Nationalbank unterstützt wird. Die Finalist:innen wurden jeweils von einer der fünf österreichischen Musikuniversitäten nominiert. In "Zeit-Ton extended" werden die Komponist:innen porträtiert.
26. September 2025, 12:23
Junge Künstlerinnen und Künstler im Porträt
Geboren im Jahr: 1997 in Pretoria, Südafrika.
Zur Musik gekommen bin ich: Erst relativ spät im Leben, als ich mit 13 angefangen habe, Violine zu spielen.
Meine Universität: Das Mozarteum in Salzburg.
Studium bei: Johannes Maria Staud.
Künstlerische Inspiration bekomme ich: Hauptsächlich von unterschiedlichen Kunstformen. Vor allem würde ich mal sagen alles von Bildhauerei bis zur Dichtkunst.
Lieblingsinstrument: Oboe.
Bevorzugte Besetzung: Orchester.
Lieblingsinterpret: Ich würde mal sagen, das hängt tatsächlich ab vom Genre, von der Epoche. Aber zurzeit finde ich wirklich die Interpretationen von Le poème harmonique, geleitet von Vincent Dumestre, meist richtig toll.
Ein musikalischer Gänsehautmoment ist: Der letzte Abschnitt von Nicolas Gombert: "Lugebat David Absalon".
Wenn ich einen Komponisten, eine Komponistin tot oder lebendig etwas fragen könnte: Ich würde Monteverdi immer noch fragen, wie man ein Lamento komponiert.
Wenn ich gerade nicht musiziere: Gehe ich gerne in die Natur.
Ich höre
Beim Spazieren: Einfach die Welt um mich.
Zum Einschlafen: Falls ich etwas höre, dann muss ich die Musik eigentlich bereits schon kennen. Sonst kann ich überhaupt nicht einschlafen, weil ich mich zu viel auf die Musik konzentrieren würde.
Zum Aufwachen: Ich höre grundsätzlich nichts, bevor ich nicht den ersten Kaffee des Tages getrunken habe.
Ich höre nie: Naja, ich versuche eigentlich nie schlechte Musik zu hören, aber das ist ja auch nicht immer möglich.
Ich wünsche mir: Ich würde mal sagen, dass man in einer Zeit, die wahrscheinlich immer mehr von Technik und von einer künstlichen Intelligenz gesteuert wird, immer bewusst sein muss, wie wichtig Musizieren, Musik, Kunst für das Menschsein ist. Es war schon immer wichtig für die Gesellschaft und es wird auch weiterhin sehr wichtig bleiben für uns als Gesellschaft.
Mein größter Erfolg bisher ist: Ich glaube, es ist wahrscheinlich ziemlich subjektiv, aber für mich war es richtig ein großer Erfolg, als ich vor einem Orchester gestanden bin und dirigiert habe, mein eigenes Werk dirigiert habe.
Meine Ideen für meine Kompositionen bekomme ich: Wie gesagt, meistens von verschiedensten Kunstformen.
Ich empfehle mein Werk: "Diversions" für Orchester.