Bernhard Pörksen

HANSER VERLAG

Im Gespräch

Bernhard Pörksen, Medienwissenschaftler und Autor

"Zuhören ist innere Gastfreundschaft"
Birgit Dalheimer m Gespräch mit dem Medienwissenschaftler und Autor Bernhard Pörksen

"Wir hören, was wir fühlen" ist Bernhard Pörksen überzeugt, nachdem er sich ein Jahrzehnt lang wissenschaftlich und persönlich damit beschäftigt hat, was "gutes Zuhören" eigentlich ausmacht. Damit meint er nicht, dass man nur zu hören vermag, was man selbst erlebt hat, sondern dass das Selbstdurchlebte eine Person feinfühliger werden lässt, offener, resonanzfähiger. Manche Lebensnarbe ist somit eigentlich ein Wahrnehmungsorgan, sagt der Medienwissenschaftler. Bernhard Pörksen, Jahrgang 1969, studierte in Hamburg und ist heute Professor an der Universität Tübingen. Seine Themen sind seit langem schon Kommunikation, Feindbilder, Desinformation, die Dynamik öffentlicher Empörungsreflexe und Medienskandale. In seinem 2018 erschienenen Buch "Die große Gereiztheit" sezierte er die verbreitete Medienmüdigkeit und beschrieb, weshalb Empörung so oft reizvoller ist als Sachlichkeit. Fast nebenbei wuchs sein Interesse am Zuhören, denn, so ist er überzeugt, wirkliches Zuhören ist gelebte Demokratie im Kleinen, sowie Anerkennung und Akzeptanz von Verschiedenheit. Wirkliches Zuhören ist eine "innere Gastfreundschaft". Seine Recherchen über das Zuhören führten Bernhard Pörksen nicht nur zu fachlichen Antworten, sondern auch, was sich als besonders erhellend erwies, in die eigene Lebensgeschichte. Im Gespräch mit Birgit Dalheimer erörtert er unter anderem, wie sich die geistige Offenheit für diese "innere Gastfreundschaft" bildet, und auch, wie man diejenigen erreichen kann, die eigentlich gar nicht mehr zuhören.

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