Achim Benning

ORF/JOSEPH SCHIMMER

Im Gespräch | 06 10 2016

Achim Benning

"Die grausliche Mischluft ist eine wienerische Spezialität" - Renata Schmidtkunz im Gespräch mit Achim Benning, Schauspieler, Theaterregisseur, Burgtheater-Direktor

Er, so schrieb die Literaturkritikerin Sigrid Löffler, habe das Wiener Burgtheater "zu einem der bestgeführten Theater des deutschsprachigen Raums gemacht, ästhetisch geöffnet und in den europäischen Theaterbetrieb eingeklinkt".

Hans Joachim Benning, 1934 in Magdeburg geboren, lebte seit 1956 überwiegend in Wien, wo er 2024 verstarb. Er absolvierte das Max-Reinhardt-Seminar und war über viele Jahrzehnte Mitglied des Burgtheater-Ensembles. 1975 wurde der Vertrauensmann der mitbestimmenden Ensemble-Vertretung zum Nachfolger von Direktor Gerhard Klingenberg berufen und leitete das Burgtheater von 1976 bis 1986.

Heftige Kritik von konservativer Seite erntete er für sein Engagement für osteuropäische Schriftsteller, deren Stücke er an die Burg brachte. Allen voran Václav Havel, dessen Stücke während Bennings Direktorenzeit regelmäßig aufführt wurden - insgesamt waren es sechs Premieren. Die FPÖ und Teile der ÖVP machten Kampagnen gegen Benning. Sein Ensemble hingegen liebte ihn.

Von 1989 bis 1992 war Benning Direktor des Zürcher Schauspielhauses und inszenierte bis in die späten 1990er Jahre an verschiedensten deutschsprachigen Theatern. Von 1993 bis 2003 lehrte er am Max Reinhardt Seminar.

Im Gespräch mit Renata Schmidtkunz erinnerte er sich an dieses volle Theaterleben, an Schriftsteller, Schauspieler/innen und Regisseur/innen, die mit ihm auf der Suche nach dem Wahren in seiner Zeit als Burgtheaterdirektor und auch danach arbeiteten.

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