APA/HERBERT NEUBAUER
Im Gespräch | 30 08 2018
Erich Lessing
"Der Meister der Erzählfotografie" - Renata Schmidtkunz im Gespräch mit Erich Lessing, Fotograf
22. Oktober 2025, 14:45
Geschichte kann man aus verschiedensten Perspektiven wahrnehmen: aus der persönlichen, der akademischen, der betroffenen und unbetroffenen, als Herrschender oder Unterdrückter, Handelnder oder Passiver.
Erich Lessing, 1923 in Wien als Sohn einer Konzertpianistin und eines Zahnarztes geboren und 2018 verstorben, hat den größten Teil seines Lebens Geschichte durch die Linse wahrgenommen: Und zwar jene seiner Fotokamera.
Bereits während seiner Zeit des Exils in Palästina zwischen 1939 und 1947 begann er als Fotograf zu arbeiten - zunächst als Kindergarten- und Strandfotograf, später bei der britischen Armee. Nach seiner Rückkehr nach Wien arbeitete er einige Jahre für die amerikanische Nachrichtenagentur Associated Press.
Seit 1951 ist Erich Lessing Mitglied der Fotografen-Kooperative Magnum, mit Sitz in Paris und New York. Er konzentrierte sich mehr und mehr auf Kunstfotografie und publizierte im Laufe seines Lebens mehr als 40 Kunstbücher.
1997 erhielt er den großen Österreichischen Staatspreis für künstlerische Fotografie. Sein Archiv umfasste mehr als 40.000 Aufnahmen. Bilder, auf denen auch historische Momente wie die ungarische Revolution von 1956 festgehalten wurden.
Erich Lessing war mit der Journalistin Traudl Lessing bis zu deren Tod verheiratet. Mit ihr hatte er drei Kinder. Er war ohne Zweifel einer der bedeutendsten Fotografen Österreichs. Im Gespräch mit Renata Schmidtkunz reflektierte er seine sehr spezifische Wahrnehmung der Welt.
