Theiß in Ungarn

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Die Theiß: Zwischen Chust und Tokaj

Bekannt ist Chust für sein Narzissental etwas außerhalb, die kleine Stadt selbst scheint heute kaum etwas zu bieten zu haben. Dabei waren hier Rumänen, Deutsche, Slowaken, Ruthenen, Juden und Ungarn zu Hause. Ziegel und Keramik wurde hergestellt.

Die Theiß mäandert gemächlich in Richtung Westen, bildet die Grenze zwischen der Ukraine und Ungarn und besucht, ehe sie sich ganz Ungarn zuwendet, den äußersten Zipfel der Slowakei. Im Dreiländereck liegt Cierna nad Tisou, eine Kleinstadt, die ausschließlich aus zwei Elementen zu bestehen scheint: aus sozialistischen Wohnbauten aus den 1940er Jahren und danach - und aus Bahngleisen. Die wenigen Züge scheinen sich am gewaltigen Verladebahnhof zu verlieren. Bis heute werden Transporte von der breiteren russischen auf die schmalere Spurbreite umgeladen. Die Bedeutung des Bahnhofs steigt dank Ukrainekrieg wieder. Auf ungarischem Terrain durchfließt die Theiß eine der ältesten Siedlungen der Magyaren, Szabolcs, wo die Grabungstätigkeiten in den vergangenen Jahren intensiviert worden sind. Schließlich münden bei Tokaj Bodrog und Theiß ineinander. Zwei Flüsse, die weniger wegen Transportzwecken für die Region, ein UNESCO-Weltkulturerbe, wichtig sind. Sie sorgen für eine einzigartige klimatische Voraussetzung, die den Anbau des Tokajer Weins ermöglicht.

Ute Maurnböck-Mosser, Sonja Bettel

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