APA/ROLAND SCHLAGER
Im Gespräch | 13 10 2011
Christine Nöstlinger
"Kindheiten sind immer sehr glücklich und immer sehr unglücklich". Renata Schmidtkunz spricht mit Christine Nöstlinger, Schriftstellerin
22. Oktober 2025, 14:54
Sie war die einzige österreichische Kinderbuchautorin, die den "Nobelpreis für Kinderliteratur", die "Hans-Christian-Andersen-Medaille", erhalten hat - Christine Nöstlinger. Ihr erstes Buch, "Die feuerrote Friederike", schrieb sie 1970. Über 100 Bücher sind von ihr erschienen. Dazu mehr als 20 Fernsehspiele, unzählige Hörfunksendungen und Zeitungsartikel. "Mulmig" würde ihr um die Seele, sagt sie, wenn sie daran dachte, was sie geschaffen hatte.
Ihr Lesepublikum und die Literaturwelt hatten ihr es mit über 15 Auszeichnungen gedankt, darunter der schwedische Astrid-Lindgren-Gedächtnis-Preis und der Johann-Nestroy-Ring der Stadt Wien.
Christine Nöstlingers Bücher erzählen nicht von einer "heilen Welt", sondern vom alltäglichen Leben von Kindern und Erwachsenen, mit all ihren Sorgen, Problemen und Konflikten. "Ich beglücke Kinder überhaupt nicht gern", sagt Nöstlinger. Vielmehr wollte sie mit ihren Büchern Kinder auf Widersprüche aufmerksam machen, damit sie nicht alles unhinterfragt und kritiklos hinnehmen. Allerdings erwartete sie schon lange nicht mehr, dass Literatur "erziehen" könne.
Renata Schmidtkunz sprach mit ihr über Kochbücher, das Wiedererstarken rechter Ideologien, ein Leben auf dem Bauernhof und die Anarchie von Kindern. 
2018 verstarb Christine Nöstlinger in WIen. 
