ORF/JOSEPH SCHIMMER
Im Gespräch | 06 12 2007
Peter Huemer
"Die Urform menschlicher Kommunikation". Michael Kerbler im Gespräch mit dem Publizisten Peter Huemer
24. Oktober 2025, 12:49
Das Jahr 1987 begann mit einer ungewöhnlichen Neujahrsansprache: Ronald Reagan wandte sich an die sowjetische Bevölkerung via Radio Moskau. Michail Gorbatschow kündigt die Umsetzung seiner Politik der Perestroika an, Willy Brandt tritt als Vorsitzender der SPD zurück und Erich Honecker besucht erstmals und offiziell die BRD. Die USA und die UdSSR vereinbaren einen vollständigen Abbau aller nuklearen Mittelstreckenwaffen.
Es ist das Jahr, in dem Friedensnobelpreisträger Elie Wiesel Bundespräsident Waldheim zum Rücktritt auffordert, wenig später setzen die USA Waldheim auf die so genannte "Watchlist". Eine unabhängige Historikerkommission soll die Rolle Waldheims in den Jahren des NS-Regimes klären.
Dieses Jahr 1987 war auch das Gründungsjahr der Sendereihe Im Gespräch. Auf den Tag genau vor zwanzig Jahren begrüßte Dr. Peter Huemer zum ersten Mal die Zuhörer und Zuhörerinnen der Sendung Im Gespräch. Huemer knüpfte an elf Jahre "Club-2"-Tradition an, was die Auswahl der Gäste und der Themen anging. Gast der ersten Sendung war der Schriftsteller Peter Handke, der über das Schreiben, das Gehen und Fortgehen aus Österreich nachdachte.
Vierzehn Jahre lang leitet Huemer die Sendung Im Gespräch, im Jahr 2002 trat er in den "Un-Ruhestand". Er nahm und nimmt immer wieder - in Wort und Schrift - zu gesellschaftspolitischen Fragen Stellung und engagierte sich für den Bestand des öffentlich-rechtlichen ORF.
Huemer wurde 1941 in Linz geboren. Er studierte Geschichte, Germanistik und Kunstgeschichte an der Universität Wien, bevor er 1969 in der Dokumentationsabteilung des ORF begann. Von 1974 bis 1976 arbeitete er bei "teleobjektiv" mit, bevor er für rund zehn Jahre die Leitung des "Club 2" übernahm.
Peter Huemer ist zu Gast bei Michael Kerbler. Die Veränderung der Diskussions- und Streitkultur in Österreich, die Rolle der Massenmedien im politischen Diskurs, die zögerliche Vergangenheitsbewältigung, die durch die so genannte "Waldheimaffäre" einen wichtigen Anstoß bekam, und das Erstarken der Zivilgesellschaft sind Themen, die an diesem Sendungsabend im Gesprächsmittelpunkt stehen werden.
