DPA/OLIVER BERG
Im Gespräch | 28 07 2005
Maria Lassnig
Doris Stoisser im Gespräch mit der Malerin Maria Lassnig.
24. Oktober 2025, 14:55
Maria Lassnig warwohl die bekannteste österreichische Malerin. Auf ihren künstlerischen Durchbruch hat sie lange warten müssen. Der Grund für die späte Anerkennung mag darin liegen, dass sie immer schwer einzuordnen war. So wurden ihren Arbeiten - neben den Bildern und Grafiken eine Handvoll Animationsfilme und auch Plastiken - in den fünfziger Jahren dem Informel zugerechnet, in den sechziger und siebziger Jahren der Body-Art und der feministischen Kunst. Ihr lebenslanges Grundthema: "Es ist sicher, ich male und zeichne nicht den 'Gegenstand' Körper, sondern ich male Empfindungen vom Körper." Trotz ihrer auf das Körpergefühl konzentrierten Inhalte lehnte es Maria Lassnig ab, als feministische Künstlerin bezeichnet zu werden.
Die Kärntnerin wurde im Jahr 1941 an der Wiener Akademie der bildenden Künste in die Meisterklasse Wilhelm Dachauer aufgenommen, die sie 1943 verlassen musste, weil ihre Bilder als "entartet" bezeichnet wurden. Lassnig übernahm 1980 als erste Malerin im deutschsprachigen Raum eine Akademie-Professur - an der Hochschule für angewandte Kunst. Im selben Jahr vertrat sie - zusammen mit Valie Export - Österreich bei der Biennale in Venedig. Als erste bildende Künstlerin erhielt Lassnig 1988 den Großen Österreichischen Staatspreis. Sie wurde auch mit dem Oskar Kokoschka-Preis und dem Max-Beckmann-Preis ausgezeichnet.
Maria Lassing starb im Aler von 94 Jahren in Wien.
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