Im Gespräch | 04 11 2004

Istvan Szabo

Michael Kerbler spricht mit dem Filmregisseur Istvan Szabo

Auf die Frage, wo er leben möchte, antwortete der ungarische Regisseur Istvan Szabo ohne lange zu zögern: "In einem toleranten, friedlichen und europäischen Ungarn." Der Wunsch, geäußert im Jahr 1993, hat sich für Szabo erfüllt.

Er, der im Februar 1938 in eine Budapester Arztfamilie hineingeboren wurde, wollte eigentlich so wie sein Vater Chirurg werden. Aber ein filmtheoretisches Buch des Filmästhetikers Bela Balazs weckte sein Interesse für den Spielfilm. Szabo maturierte und begann seine berufliche Laufbahn im Rundfunk. Er machte sich einen Namen als Radioreporter, denn er verstand es, in seinen Berichten Bilder im Kopf der Zuhörer entstehen zu lassen. Dann schaffte er es auf Anhieb einen von neun Studienplätzen an der neu gegründeten Akademie für Theater und Filmkunst in Budapest zu erhalten.

Michael Kerbler spricht mit Istvan Szabo über Macht und Missbrauch des Mediums Film, über die "Krankheit Nationalismus", die Bedeutung der kulturellen Wurzeln Europas für den Einigungsprozess, über die Versuche der Politik, Kunst und Künstler zu instrumentalisieren und über Szabos düstere Prognose, dass die alteuropäische Kultur als Folge der Globalisierung dem Untergang geweiht ist.

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