Bonga - Mona Ki Ngi Xica

Zu Beginn der 1970er Jahre war Afrika weitgehend entkolonisiert. Nur Portugal hielt noch an den sogenannten Übersee-Provinzen fest. Dazu zählte Angola in Südwestafrika. Die portugiesische Diktatur ließ dort einheimische Sprachen unterdrücken - sowohl im Alltag, wie auch in der Kultur - und ging mit aller Härte gegen oppositionelle Kräfte vor, die seit den frühen 1960ern einen bewaffneten Kampf für die Unabhängigkeit des Landes führten.

Angola, 1972

Der Leichtathlet José Adelino Barceló de Carvalho - der wegen seiner sportlichen Leistungen ungewöhnlich viel Reisefreiheit genoss - half in dieser Zeit dabei mit, die Unabhängigkeitsbewegungen im Ausland miteinander zu vernetzen. Er musste ins europäische Exil gehen und nahm dort sein erstes Album "Angola 72/74" in seiner Muttersprache Kimbundu auf - darunter auch den Song "Mona Ki Ngi Xica" über emotionale Entwurzelung. 1975 wurde Angola als Folge der portugiesischen Nelkenrevolution unabhängig, versank aber für mehrere Jahrzehnte im Bürgerkrieg.

Co-Host: Robert Stadlober

Stefan Niederwieser

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