Sigrid Hammer: Wege zur Bildung

Herzlich willkommen, sagt Sandra Knopp. In unserem Podcast geht es um Menschen, Geschichten, Leidenschaften und Inklusion. Vor einiger Zeit erreichte uns eine E-Mail. Eine Hörerin schlug uns vor, die Lebensgeschichte ihrer Mutter in einer Folge zu beleuchten. Ihre E-mail hat uns neugierig gemacht auf den Lebensweg von Sigrid Hammer. Als Kind erkrankte sie an Polio, an Kinderlähmung, was eine Geheinschränkung mit sich brachte. Als Jugendliche entschied sie sich für die Ausbildung an einer HTL in Wien, weil die Schule als behindertengerecht galt und für sie die Chance auf die Matura war. Ihr Wirtschaftsstudium absolvierte die Wienerin in Innsbruck. Ein AMS-Berater schlug ihr danach dennoch vor, Bürstenmacherin zu lernen. Ihre Reaktion hört ihr gleich im Interview. Später arbeitete sie in einer Bank. Und war dann 30 Jahre lang Lehrerin in der Ungargasse, einem inklusiven Schulzentrum in Wien. Dort unterrichtete sie die wirtschaftlichen Fächer. Gemeinsam mit meinem Kollegen Christoph Dirnbacher habe ich Sigrid Hammer getroffen und wir haben mit ihr das folgende Gespräch aufgezeichnet.

Christoph Dirnbacher: Jezt haben wir bei Freakcasters uns immer wieder mit Bildungsbiografien auch beschäftigt, wenn unser Podcast heißt. Freakcasters Inklusion, Menschen-Geschichten-Leidenschaften. Deshalb würden wir gerne am Anfang beginnen und Sie fragen, wie Sie Ihre eigene Schulzeit in Erinnerung haben, bevor wir dann auf Ihre berufliche Laufbahn zu sprechen.

Sigrid Hammer: Also meine Schulzeit, also ich bin 1959 geboren im September, somit bin ich erst mit sieben in die Schule gekommen und zwar im 18. Bezirk, in die Hans Radl Schule und habe dort die vier Jahre Volksschule absolviert und vier Jahre Hauptschule im A-Zug. Dann war die große Entscheidung eigentlich nicht so groß, weil es hat eigentlich nicht viele Alternativen gegeben. Der Großteil ist in die Handelsschule gegangen, weil die eben auch eine "behindertengerechte" Schule war - obwohl so behindertengerecht war sie auch nicht. Dann bekamen meine Eltern einen Anruf vom Abteilungsvorstand, von der HTL, und hat gemeint, ob ich nicht die fünfjährige HTL für Maschinenbau und Betriebstechnik machen möchte. Ja, also ich wollte die Matura machen. Das war mein großes Ansinnen. Ich hatte keine andere Wahl. Es hat mich ja auch keine andere Schule genommen aufgrund meiner Behinderung. Also war das meine einzige Chance dort zu maturieren und fünf Jahre technische Ausbildung zu bekommen.

Sandra Knopp: Aber aufgewachsen sind Sie in Wien. Wie kann man sich das vorstellen? Haben Sie Geschwister?

Sigrid Hammer: Mein Vater wurde dienstlich versetzt nach Nasswald. Das ist dort eine Forstverwaltung der Gemeinde Wien, Forst- und Landwirtschaftsbetrieb MA 49. Wurde dorthin versetzt. Dort erkrankte ich auch an Polio. Meine Schwester ist dort in die Volksschule gegangen. Nachher sind wir in den Lainzer Tiergarten gezogen. Also einen Teil meines Lebens habe ich im Lainzer Tiergarten verbracht. Dann sind wir im sechsten Bezirk gezogen, dort habe ich auch dann die HTL gemacht, besucht. Und nach meiner Matura bin ich dann für mein Studium nach Innsbruck gegangen und habe auf der Universität Innsbruck inskribiert. Ich habe eine Schwester, die ist älter als ich, war eigentlich immer im Familienverband gut aufgehoben. Es war vielleicht auch das berufliche Umfeld meines Vaters, das eine sehr große Gemeinschaft war und ich dadurch immer eine Unterstützung erfahren habe.

Sandra Knopp: Was hat denn der Vater genau gemacht. Forstverwaltung habe ich irgendwie rausgehört.

Sigrid Hammer: Mein Vater hat Forstwirtschaft, studiert auf der Bodenkultur und war zum Schluss der Forstdirektor der Gemeinde Wien. Da gehört dazu Nasswald, es gehört dazu die Steiermark, Wildalpen, das ganze Wiener Waldgebiet. Und deswegen haben wir auch im Lainzer Tiergarten dann gewohnt.

Sandra Knopp: Und Sie haben es erwähnt, Sie sind an Polio erkrankt. Wie alt waren Sie damals und was waren so die Folgen damals?

Sigrid Hammer: Das darf ich jetzt vielleicht gar nicht sagen. Ich war poliogeimpft. Also meine Mutter war Kinder- und Säuglingsschwester. Ich bin also im September geboren und bin Dezember 60 an Polio erkranked. Meine Mutter hat es erkannt. Ja, dann war ich halt ziemlich lange im Spital, also ungefähr ein Jahr im Wilhelminenspital, weil es ja doch eine hochinfektiöse Krankheit war und ich war praktisch vom Hals weg gelähmt oder halt ziemlich viel beeinträchtigt und bei den Beinen ist es geblieben. Ja, und dann ist halt die Therapie losgegangen und die Operationen.

Sandra Knopp: Und dann die Suche nach einer geeigneten Schule.

Sigrid Hammer: Ja, also es war eigentlich nur die Möglichkeit, ich glaube es war keine Alternative außer die Schule im 18. Bezirk in der Währinger Straße, Nummer weiß ich nicht, das war sozusagen die einzige Möglichkeit. Es war eben eine reine Schule für Körperbehinderde mit dem gesamten Therapieplan und das muss ich jetzt eigentlich schon sagen, das wäre, wenn ich jetzt in eine andere Schule gegangen wäre, eigentlich nicht möglich. Unterwassertherapie, Einzeltherapien, Elektrotherapie und einfach dieses therapeutische Angebot hat es dort gegeben. Ich war von sieben in der Früh oder halb acht in der früh bis vier in der Schule und man konnte eben neben dem Unterricht auch die Therapie absolvieren und das hätte meine Mutter oder meine Eltern ja nie machen können, beziehungsweise hätte ich immer Stoff versäumt, also wäre nicht möglich gewesen.

Sandra Knopp: Als Kind gab es damals schon so einen Berufswunsch, weil ich weiß, dass ich schon sehr früh Journalistin werden wollte. Wie war das eben bei Ihnen damals? Gab es irgendwie so Vorstellungen? Das möchte ich mal später machen.

Sigrid Hammer: Vielleicht wollt ich Verhaltensforscher vor allem Tierverhaltensforscher. Das wäre irgendwie gewesen. Ich meine Forstwirtschaft wäre nicht möglich. Ja, aber das hat sich dann natürlich auch zerschlagen und dann muss man halt schauen, welche Möglichkeiten aufgrund der körperlichen Beeinträchtigung, was kann ich machen. Das ist jetzt dann ein Abwägen.

Sandra Knopp: Aber Verhaltungs-Forscherin a la Jane Goodall wäre das so der Traum gewesen?

Sigrid Hammer: Weiß ich nicht, ob mich die Affen so wollten oder so. Nein, ich habe natürlich einen sehr speziellen Zugang zu Tieren gehabt, auch durch meinen Vater. Also wir hatten immer eine sehr große Wohnung, so eine Dienstwohnung und ein sehr großes Badezimmer. Wir wussten also nie, wenn wir ins Bade- zimmer gegangen sind, welches Tier wartet jetzt auf uns? Ist da jetzt ein Igel drinnen oder vielleicht auch eine Schlange? Also er hat uns halt die Natur sehr nahe gebracht. Also ich musste auch nie Naturgeschichte in dem Sinn lernen. Ich habe meinem Vater gesagt, das sollte ich lernen. Und dann sind wir spazieren gegangen und dann hat er mir das erklärt. Also ich bin sozusagen in der Natur aufgewachsen.

Christoph Dirnbacher: Darf ich fragen, wie war das Aufwachsen in Wien der 1960er Jahre, kann man sagen?

Sigrid Hammer: Ich meine, ich habe wahrscheinlich schon ein sehr großes Glück gehabt aufgrund des Berufes meines Vaters und des Umfeldes, dass ich da in einer Gemeinschaft war. Und ich war eigentlich nie ausgeschlossen, auch wenn jetzt Veranstaltungen, die mein Vater organisiert hat oder vom Beruf her waren, war ich eigentlich immer dabei. Und es wurde immer geschaut, dass Ich dabei sein kann. Natürlich das Aufwachsen. Es hat Barrieren gegeben. Ich kann mich natürlich als Kind erinnern, diese ... Ja, ist es jetzt Neugierde oder Mitleid von den Passanten, was hat denn dieses arme Kind? Und ich weiß auch, dass ich oft sehr freche Antworten gegeben habe. Meine Eltern haben das gedeckt, nur ich hab dann eigentlich aufgehört damit, so freche Antworten zu geben, weil meine Eltern Schuld bekommen haben. Es wurde dann gesagt, kein Wunder, dass die Eltern oder diese Personen, die sie zwei ein behindertes Kind haben, wenn die so frech ist, usw. Das ist eine Strafe Gottes. Das ist natürlich damals schon noch im Raum gestanden, dass meine Eltern durch meine Behinderung bestraft wurden.

Sandra Knopp: Aber was war denn so freche Antworten?

Sigrid Hammer: Wenn Sie sagen, ob ich einen wehen Fuß habe? Na net! natürlich hatte ich einen wehen Fuß und habe gesagt, ich habe mir die Hand gebrochen. Was natürlich wirklich, ich meine jetzt muss man schon sagen, als Kind zu einer älteren Person, es ist frech, es ist wirklich ausnahmslos frech. Aber auf der anderen Seite, wenn du drei, viermal am Tag angesprochen wirst, ich meine ich spreche auch nicht jemanden als Kind an und sage, warum tragen Sie eine Brille? Oder wieso schauen Sie so komisch? Das hat mir meine Erziehung verboten, aber auf der anderen Seite nennen wir es vielleicht Mitleid oder Interesse, Neugierde. Da sind natürlich die Türen offen und dann fragt man ihn dann auch.

Christoph Dirnbacher: Wie war das dann bei der HTL später, wenn Sie sagen, der Umgang war doch ein anderer, vielleicht nicht heute, wie es Ihnen die Mitschüler in der HTl begegnet, weil Sie waren auch Schulsprecherin.

Sigrid Hammer: Ich war alles, weil es waren natürlich wenige Mädchen, und es war natürlich jetzt vielleicht. Man wollte natürlich auch Mädchen in den technischen Beruf bringen. Es ist natürlich ein anderes Klima. Ich meine, wenn jetzt der Lehrkörper hauptsächlich aus Männern besteht, auch die Schüler zu 95 Prozent Burschen sind, ich glaube es waren drei Mädchen. Also ist das natürlich schon ein anderes Klima. Ich habe es empfunden, dass es vielleicht für die Klassengemeinschaft und auch für sozusagen den Umgang, wenn ein Mädchen in der Klasse ist, schon ein anderer ist. Also der Ton war dann schon ein Anderer, als wenn die Burschen untereinander gesprochen haben. Ich habe mich gut aufgehoben gefühlt. Sie waren natürlich zum Großteil nett zu mir. Natürlich hat es Konflikte gegeben, aber das ist normal in diesem Alter gehört dazu.

Sandra Knopp: Wie waren die Lehrer? Wie sind die Lehrer auch mit Ihnen umgegangen?

Sigrid Hammer: Nein, die Lehrer sind natürlich auch korrekt umgegangen. Es ist mir vielleicht nur in letzter Zeit irgendwie, wie ich ein bisschen darüber nachgedacht habe. Ich hatte natürlich Werkstättenunterricht und musste natürlich auch in der Bankwerkstatt mein Praktikum machen oder meine Stunden absolvieren. Und das war hauptsächlich feilen. Also ich musste einen Hammer feilen und einen Amboss feilen, und solche Sachen. Und das war, obwohl das jetzt eine Behindertenschule war. War das so, dass ich stehen musste und ich habe gesagt, ich kann nicht a, so lang stehen und b, wenn ich jetzt feile, übe ich immer einen Druck auf die Feile aus, weil ich mich indirekt anhalte. Das heißt, meine Werkstücke waren eher rund, pompiert und nicht gerade und das hat man nicht verstanden. Also nein, ich muss, naja dann muss man halt anderen Mitteln greifen. Und dann habe ich halt irgendeinen Schulkollegen gesagt, jetzt feil mir das bitte gerade, ich kann das nicht, der hat dann schnell gefeilt. Mir war es ja egal, wie das Werkstück ausgeschaut hat, Hauptsache eine positive Note, aber da habe ich mir dann schon gedacht, im Nachhinein, da hat sich jetzt schon was getan. Weil das war ein absolutes Tabu, nein, man steht in der Werkstatt. Ja, ich kan nicht so lange stehen, natürlich konnte ich stehen, ich wollte die Schule machen oder musste die Schule machen, es gab keine Alternative. Und das ist jetzt natürlich schon anders, also da ist schon ein größeres Entgegenkommen Verständnis da.

Sandra Knopp: Ich finde das so arg, dass es damals so wenige Möglichkeiten gab, die Matura zu machen.

Sigrid Hammer: Ja, ich meine, es war das Bild eines behinderten Menschen in der Bevölkerung. Es wurde ja immer gleichgesetzt, Körper behindert ist gleich geistig behindert oder geistigt behindert ist gleich Körper behinderd. Und das habe ich vielleicht auch meiner HTL-Zeit zu verdanken, dass ich ... Irgendwie doch ja irgendwie sozial mich engagiert habe und ich weiß jetzt nicht mehr ganz genau wie das passiert ist aber ich konnte mit einer Gruppe nach England fliegen und in England hat es gegeben diesen PHAB Club Physically Handicapped and Able-Bodied und da bin ich mit einer Gruppe von zehn Österreichern ich glaube es war dann der Direktor von der Waldorfschule dabei. Sind wir dort nach Nordengland geflogen und habe ich eigentlich erst gemerkt, wie Menschen normal mit Behinderten umgehen können. Und das war so, vormittags waren so Aktivitäten wie Theater, Musik, Malen und Nachmittag war Freizeit. Das war eine Woche und eine Woche war man dann bei einer Familie untergebracht. Und der Prozentsatz war so – wenn ich das jetzt so sage – ein Behinderter, ein Gesunder. So 50-50. Das war so ein normaler Umgang und das war irgendwie so ein Aufatmen, auch in England, auf der Straße irgendwie, es war irgendwie eine Befreiung. Und es waren damals auch Sozialarbeiter von der Sozialakademie dabei und die haben das irgendwie dann als Projekt aufgegriffen. Und wir haben dann in Österreich eine Gruppe gegründet, einen Verein, vielleicht kennen Sie ihn eh, AKN, Alternativgemeinschaft Körperbehinderte nicht Behinderter. Und haben versucht, wirklich das Bild in der Bevölkerung zu ändern. Und wir haben sehr viele Aktivitäten gemacht. Ich meine, wir sind ja damals noch ausLokalen hinausgeflogen. Also wenn da jetzt drei Behinderte gekommen sind, hat es geheißen, raus, nein, kein Platz. Oder eben, du bist körperbehindert, gleich geistig behindert und du hast eigentlich, sei froh, dass du überhaupt Luft atmen darfst. Und wir ham sehr viele Aktivitäten gemacht, haben dann auch Ferienlager organisiert, wo ich dann auch dabei wa als Tutor - England und Österreich.

Sigrid Hammer: Und ich meine, es war so eine Episode. Ich wohnte damals zwischen Bilkammbrücke und Kettenbrückengasse. Und es wurde die damalige Stadtbahn umgebaut. Und ich habe dann erfahren, dass weder in der Kettenbrückengasse noch in der Pilgramgasse ein Lift ist. Und wir sind halt dann dort zu den Verantwortlichen hingegangen. Und dieer hat mir dann allen Ernstes gesagt, na dann steigen sie Karlsplatz aus, da haben sie einen Lift. Sag ich ja gut, ich steig Karlsplatz aus, aber ich muss von Karlsplatz dann, ich glaub jetzt kommt dann die Kettenbrückengasse und dann weiter hinaufgehen. Und wir verliehen auch die Goldene Krücke als Negativbeispiel oder die Aktionen auch, dass man sagt, dass die Randsteine abgeflacht werden müssen für Rollstuhlfahrer. Ich meine, es ist jetzt nicht, diese Aktivitäten haben sich ja jetzt nicht nur auf die Körperbehinderten beschränkt, sondern es gibt ja auch ältere Personen, es gibt Mütter mit Kinderwägen und so weiter, wo eine Schräge von der Bordkante natürlich das Leben erleichtert. Der war wahnsinnig arrogant und hat dann gesagt, das ist ja kein Problem im Rollenstuhl, da fährt man ja drüber und so schnell konnte er nicht schauen, ist er in einem Rollstuhl gesessen und zum Glück mussten wir nicht die Rettung verständigen, aber er hat sich sehr, sehr schwer getan. Also das waren dann so Sachen, wo man einfach das Bewusstsein schüren muss.

Christoph Dirnbacher: Wenn ich Sie so erzählen höre, denke ich einerseits an die Anfänge der selbstbestimmten Leben Bewegungen in den USA, Ed Roberts und Co., aber andererseits fällt mir auch ein, ich glaube es war der Manfreds Srb, der mir mal erzählt hat, dass es in Wien die ersten Fahrtendienste entlang der U-Bahnlinien gab. Ist das eine Erinnerung, die Sie auch noch wachrufen können oder hat Sie das nicht betroffen?

Sigrid Hammer: Ich habe eigentlich den Fahrtendienst nie benützt. Also das ist jetzt eine Sache, da kann ich dazu überhaupt nichts sagen, weil entweder war ich durch meine Eltern mobil oder ich bin wirklich auch zu Fuß gegangen oder öffentlich gefahren, was ich zurzeit nicht tue. Ja, also damals bin ich öffentlich, ich meine, ich bin auch Rolltreppen gefahren. Da hat mir zum Beispiel eben so ein Sozialarbeiter, ich war immer brav die Stiegen gegangen. Er hat gesagt, warum gehst du immer die Stufen? Sag ich, ich trau mich nicht Rolltreppen fahren. Sagt er: komm, du fährst jetzt Rolltreppe. Sag ich nein ich traue mich nicht, dass bewegt sieht. Und das war zum Beispiel etwas, wenn er jetzt nicht da im Verein gewesen wäre, wäre ich wahrscheinlich nicht Rolltreppen gefahren.

Sandra Knopp: Wie ist es dann eigentlich nach der Matura weitergegangen, also haben Sie studiert, wie war das?

Sigrid Hammer: Nach der Matura habe ich meinen Eltern unterbreitet, dass ich nicht in Wien studieren möchte. Ich möchte weg von Wien gehen und dass ich das in Innsbruck... Ich habe mir dann das Studium schon so ausgesucht, also Wirtschafts-Pädagogik, Betriebswirtschaft, dass man sehr wohl in Wien, Linz und Innsbruck studieren konnte damals. Ich habe gesagt, ich gehe nach Innsbuck und das war natürlich erstens ein Wiener in Tirol. Das war schon etwas komisch. Warum geht ein Wiener nach Tirol? Aber es war für mich eine kleine Universität, eine überschaubare Universität. Was für mich auch sehr angenehm war, dass die unterschiedlichen Fakultäten in der Mensa oder die Besucher der unterschiedlichen Fakultäten, Studienrichtungen im Speisesaal oder in der Mensa gesessen sind. Also das heißt, man hat nicht nur mit Medizinern gesprochen oder nur mit BWLern, sondern es war irgendwie der Gesprächsstoff ein größerer Umfang. Also es war sehr angenehm. Und ich hatte damals gewohnt bei einer Dame, die relativ schwerbehindert war, die ich dann betreut habe. Also das war sozusagen, ich zahle weniger Miete, aber ich bin für sie da.

Sandra Knopp: Wie sind Sie mit den Tirolern zurechtgekommen als Wienerin?

Sigrid Hammer: Ja, der Kontakt war natürlich, die sind alle nach Hause gegangen, aber er war nicht schlecht. Ich hatte immer sehr guten Kontakt zu den Busfahrern. Meine Mutter war dann sehr erstaunt, wie sie einmal da war, weil sie mich immer undgegrüßt haben und sie sind dann eigentlich auch - obwohl keine Station war stehen geblieben. Magst du einsteigen? Okay, gut, dann durfte ich einsteigen. Ich durfte auch aussteigen, wo es nicht erlaubt war. Man kannte mich eben dann. Weil Innsbruck ist ja nicht so groß.

Sandra Knopp: Das Universitätsleben hat gefallen in Innsbruck, also war das schön, hat man Freunde gefunden, wie war das damals?

Sigrid Hammer: Doch, es war schön. Es war angenehm. Ich meine, ich habe die Zeit wirklich genützt, um zu lernen. Ich wollte vielleicht zuerst noch, das war so eine Überlegung, ob ich nicht als Werkstättenassistent in der HTL in der Arnichstraße eine Bewerbung abgebe. Aber das wäre mir dann zu viel gewesen. Da habe ich mir gedacht, es wäre vielleicht auch nicht schlecht, einen Ingenieur-Titel zu haben. Aber gut, eben nicht. Dann war mir mein Studium wichtiger, als jetzt da irgendwelche Versuche aufzubauen. Es wäre mir zu stressig gewesen.

Sandra Knopp: Apropos Vorstellungen von Menschen mit Behinderungen. Ihre Tochter hat uns geschrieben, sie waren nach dem Studium beim AMS und da hat man ihnen angetragen, eine Ausbildung zur Bürstenmacherin. Wie kam es überhaupt dazu und was war da auch ihre Antwort? Weil ich glaube, die hatte es auch ziemlich in sich.

Sigrid Hammer: Ich habe das schon einmal sehr ungerecht empfunden, einmal gedacht, ich meine, ich bin jetzt Akademiker, ich habe ein Studium und bin natürlich sehr frech zum AMS für Akademiker gegangen und sie waren total erstaunt, was ich da jetzt mache. Sagen sie - nein, ich muss eben zu einem anderen AMS gehen, was speziell für Behinderte ist. Und Jetzt muss ich schon sagen, ich tue mir schwer, Formulare auszufüllen. Das fängt schon an, ob ich zuerst den Vornamen oder den Familiennamen, also da vertue ich mich ja schon. Und ich bin dann eben zu meinem richtigen AMS gegangen, zu diesem Sachbearbeiter, und er gibt mir einen Fragebogen. Ich glaube, acht Seiten hat er gehabt. Und ich habe wirklich alles ausgefüllt. Und er hat mich kein einziges Mal angeschaut, kein einzigen Wort mit mir gesprochen. Ich gebe ihm dann meinen Fragebogen. Und dann sagt er, wir schulen sie um. Im ersten Moment habe ich mir gedacht, jetzt habe ich mich verhört. Und dann sage ich, wie bitte? Wir schulen Sie um. Dann sage ich ja, auf was werde ich jetzt umgeschult? Entschuldigen Sie, ich habe doch eine Ausbildung. Ich habe zwei Ausbildungen. Irgendwie, nein, nein. Wir schulten Sie um, das geht nicht. Dann sagt ich , und wie werde ich umgescholt? Auf was werde ich umgeschoult? Auf Bürstenmacher! Und dann konnte ich nicht mehr. Und dann habe ich gesagt, wissen Sie, ich finde das wahnsinnig interessant, dass ich mir meinen Zahnbürstel in Zukunft selber machen kann. Oder die Klobürste. Aber ich glaube nicht, dass das mein Lebensinhalt ist. Ich meine, ich verurteile jetzt nicht einen Bürstenmacher an sich. Nein, es ist ok. Aber so, dann habe ich gesagt, ich glaube, sie finden für mich keinen Job. Sagt er, nein, sie müssen selber schauen. Ok, da habe ich mir gedacht, gut, jetzt bin ich an der Stelle, die mir angeblich helfen kann. Konnte mir nicht helfen. Ich soll mir selber meinen Job suchen. Hatte ich ja dann auch gemacht. Aber einfach diese Respektlosigkeit einem gegenüber.

Sandra Knopp: Ja, aber war klar nach Innsbruck, dass es gleich wieder zurück nach Wien geht? Oder hatten Sie sich überlegt, in Innsrbruckzu bleiben?

Sigrid Hammer: Nein, das war dann eigentlich nicht Thema. Ich habe gesagt, das waren fünf Jahre. Meine Schwester hatte damals dann zwei Kinder bekommen und ich habe gesagt nein, also ich möchte eigentlich in die Familie zurück. Ich meine, ich war nie ausgeschlossen aus der Familie, das absolut nicht. Nur das war sozusagen jetzt meine Studienzeit, aber ich gehe zurück nach Wien. Das war klar.

Christoph Dirnbacher: Wie kam es dann dazu, dass sie in einer Bank gelandet sind? Weil das war ja auch, kann man sagen, eine Station auf ihrem beruflichen Wege.

Sigrid Hammer: Das war eine lange Station auf meinem Weg. Wie kam es dazu? Natürlich ist es schwer, jetzt einen Job zu finden. Ich meine, ja, behindert, ja.

Sandra Knopp: In welchem Jahr befinden wir uns da ungefähr?

Sigrid Hammer: Also ich glaube, am 1.1.85 habe ich begonnen. Also 1985 befinden wir uns. Und ich meine, natürlich hatte ich das Glück, dass mein Vater viele Leute gekannt hat, da war dann wieder eine Hilfe, ja, dass ich eben zur Bank Austria - nein, damals hieß sie noch Zentralsparkasse gehe. Und ich habe ein Bewerbungsschreiben eben abgegeben und mich beworben. Und dann kam eben so die Antwort, naja, die Behinderten schaden den Image der Bank. Und damals war ein Onkel von mir, dem habe ich das gesagt, und der hat dann bei der Zentralsparkasse interveniert und ich bekam einen Job, was natürlich jetzt nicht sehr einfach ist, wenn man sozusagen von oben hineingedrückt wird, ist es nicht eine sehr angenehme Situation. Ich hatte damals eben Schalterdienst, das hat mir sehr gut gefallen, es war nett mit den Leuten, auch mit den Kollegen. Dann kam ich natürlich in den Innendienst, da hat es halt dann schon jetzt nicht unbedingt ausgesprochene, aber doch, man hat gespürt, es hat irgendwie so eine Zurückhaltung gegeben. Es war nicht immer sehr angenehm, auch das Verhalten von einigen Kollegen mir gegenüber, auch nachdem ich geheiratet habe oder nachdem eben schwanger wurde, waren dann schon sehr verletzende Äußerungen. Ich habe das dann für mich ein bisschen umgedreht und habe gesagt, naja, es ist eigentlich schon schlimm für einen Gesunden zu sehen, dass ein Behinderter das Leben so schafft. Da ist schon ein bisschen eine Neid dabei. Also ich habe es für mich so umgedreht, also positiv, weil ich mir dachte, ja, was soll ich mich da jetzt hinstellen und diskutieren, es bringt nichts. Ich bin eben von 1985 bis 1991 in der Bank gewesen und dann bin ich in die Schule gegangen. Dann wollte ich eigentlich einen Halbtagsjob bei der Bank, aber das wurde mir nicht ermöglicht, entweder ganz oder gar nicht. Da habe ich gesagt, ich meine, für die Zukunft 40 Stunden, ich mein, auch im Lehrberuf habe ich natürlich viele Stunden gearbeitet, aber ich konnte sie mir frei einteilen. Und ich konnte meine Therapie dazwischen machen und ob ich dann um 10 Uhr am Abend bis Mitternacht meine Vorbereitung mache, das war egal, nur ich musste in der Bank 40 Stunden anwesend sein, das waren ein bisschen weniger, ich glaube wir hatten weniger, 39 oder irgendwie, aber egal, es war eine große Anzahl an Stunden, ja das konnte ich dann nicht und ich konnte dann auch vieles mit mir nicht mehr vereinbaren, ja ich habe halt gemerkt, ich passe nicht ganz hinein. Aber es war wichtig, ich brauchte eine Praxis, damit die ich in die Schule kann. Ja, und das wurde mir ermöglicht.

Christoph Dirnbacher: Aber sozusagen schließt sich ja dann der Kreis, weil sie als, darf man sagen, Kind mit Behinderung, der ja Bildung, jetzt nicht in den Schoß gefallen ist, sondern die sich das harter kämpfen musste, waren dann plötzlich als Lehrerin an einer Schule, als Professorin an einer Schule für Menschen mit Behinderungen. Wie ging es Ihnen mit diesem Rollenwechsel und was haben Sie da gelernt in dieser Zeit?

Sigrid Hammer: Also ich wollte in diese Schule. Also ich habe mich ganz speziell für diese Schule beworben, weil ich wusste, sie ist behindertengerecht und es gibt Lifte. Und es ist mir ein Anliegen. Ich weiß, man braucht natürlich von außen Unterstützung. Ich meine, wenn man die Unterstützung nicht hat und wenn man nicht Personen hat, die einem unterstützen, ist es natürlich viel, viel schwieriger. Aber ich wollte auch zeigen, dass man etwas erreichen kann. Und ich sage immer, es gibt im Leben, wie bei jedem, aber natürlich auch bei einem Behinderten, sozusagen die Gabelung. Zergehe ich in Mitleid und lasse sozusagen, Gottes Willen, ein schreckliches Schicksal und so weiter. Oder ich sage, ja, es ist halt jetzt wirklich nicht lustig, aber ich nehme mein Leben in die Hand und sage, ich versuche, ich mache etwas. Der Sprung vom Schüler zu Lehrer, es war natürlich da schon eine längere Zeit dazwischen. Das war nicht so schwer. Ich konnte natürlich auch mit Behinderten anders sprechen. Ich konnte vieles direkter ansprechen, das eben oft Gesunde nicht so können. Das wurde sehr wohl von den Behinderten als auch von den Gesunden geschätzt, weil ich ihnen einfach erzählt habe, wie es eben jetzt dieser Person, dieser behinderten Person gehen kann. Und ich habe es auch manchmal so im Lehrkörper gemerkt, es ist jetzt kein Vorwurf, wenn ich jetzt im Familienkreis oder im Freundeskreis niemanden habe, der eine Beeinträchtigung hat, woher soll ich die Erfahrung haben? Und deswegen war das für mich oft so wichtig, ihnen das zu erklären. Wie geht es einem? Und da habe ich dann oft auch von mir persönlich gesprochen. Ich kann mich oft erinnern, dass Schüler, Behinderte, die kurz vor einer oder eine Operation wieder im Raum stand. Und plötzlich die Leistungen runtergehen. Und die Kollegen, wieso? Der lernt jetzt nichts. Und die Leistung, da sage ich, ja, ich meine, Entschuldigung, das ist eine entscheidende Operation. Ich meine, der hat jetzt andere Sorgen, wie es mit ihm weitergeht. Geht die Operation gut, dann hat er diese Möglichkeiten. Sie kann auch schlecht ausgehen. Dann schaut es ganz anders aus. Oder auch, ich mein, Sie werden dann mit der Zeit, sehen Sie ... Ja, sie werden von ihren Eltern betreut, was ist meine Mutter, mein Vater wird älter, wie geht es dann weiter, wo stehe ich dann? Dann war oft auch so ein Leistungsabfall und dann sagt, ja, da fängt jetzt zu denken an. Ein gesunder Mensch, je älter die Eltern werden, desto mobiler wird der gesunde Mensch. Nur der Behinderte hat eine eingeschränkte Mobilität. Also so gesehen glaube ich schon, dass ich da etwas bewirken konnte. Sowohl bei den Gesunden wie auch bei den Behinderten.

Christoph Dirnbacher: Ich habe sie stets, auch wenn sie nicht meine Lehrerin waren, als durchs sehr engagierte Professorin erlebt, die immer ein bisschen, darf man das sagen, an den Grenzen der Schule gekratzt hat. Also ein bisschen so, was kann man machen, auch, wenn es eigentlich nicht geht. Woher nimmt man diese Motivation?

Sigrid Hammer: Man ärgert sich, warum das nicht geht, warum diese Engstirnigkeit ist. Und wenn ich jetzt wirklich diese Sache mache, dann helfe ich jemandem. Das ist ja jetzt in dem Sinn kein Verbrechen. Ich wehr mich über sinnlose Anordnungen oder über Gesetze. Man kann sich natürlich nicht über das Gesetz hinweg, aber es gibt vielleicht immer wieder Wege. Wo man sagt, okay, man kann es vielleicht dann so machen. Also für mich war das nie verständlich, wenn ich etwas nicht verstanden habe und wenn das vor allem für das Wohl dieser Person ist.

Sigrid Hammer: Was waren da so alltägliche Grenzen, an die sie gestoßen sind?

Sigrid Hammer: Wie ich in der Schule war, es war eine Integrationsschule, die HTL, war dann so eine Situation, es war geplant einen Wandertag zu machen und der Klassenvorstand, mein Klassenvorstand und meine Mitschüler haben gesagt, sie machen etwas, wo ich mitgehen kann, dass ich mitmachen kann. Und ich habe mich natürlich sehr gefreut, dass ich eben in der Klasse da mit. Plötzlich kam der Abteilungsvorstand rein und sagt, Sigrid, du fährst mit dem Lions Club, die laden ein Behinderte, eine Schifffahrt von Wien nach Durnstein und ich habe gesagt, nein, fahre ich nicht. Doch, du fährst. Nein, ich meine, ich arbeite gerade ganz woanders und nein, ich kenne Dürnstein, also mein Großvater hat in Krems gelebt, wir waren Weihnachten, Ostern immer in Krems, ich kenne die Dürnstein. Ich kann mir meine Semmel oder den Kuchen und den Kaffee selber kaufen oder meine Eltern. Nein, fahr ich nicht, doch, du fährst. Und mein Vater hat sich nie in die Schule eingemischt, mein Vater sich nicht eingemischt. Und ich komm nach Hause, natürlich fuchsteufelswild, also ich mein, ich hab wirklich geflucht. Und mein Vater schaut mich so an und sagt, ich schreib dir eine Entschuldigung. Ich war total paff und hab gesagt, mein Vater schreibt deine Entschuldigung, ich mein das hat er noch nie gemacht, aber gut. Und dann hab ich gesagt, nein, ich geh dorthin. Und mir ist dann eingefallen, dann haben wirich mir gedacht, wir haben damals unser erstes Lager gemacht und wir brauchten noch ein bisschen Geld. Ich hab mir gedacht, na, Lions Club? Und jetzt muss ich wirklich sagen, ich wollte auch nicht dieser liebe angepasste Behinderte sein. So dankbar, so... Nicht jetzt mich falsch verstehen. Natürlich bin ich für vieles dankbar was mir im Leben passiert ist, dass ich eben so weit gekommen bin. Aber das wollte ich nicht. Also jetzt mein Outfit war alles andere als... Und ich muss noch dazu sagen, mein Vater hat sich nie aufgeregt über mein OutFit. Und dann hat er gesagt, und so gehst du? Sag ich, so gehe ich. Also ich hatte jetzt eine Latzhose, die nicht ganz sauber war, ein Hemd von meinem Großvater, zum drei Nummern zu groß, irgendwelche Tennisschuhe. Also so bin ich dort hingegangen und dann zu dem Schiff. Und alle waren natürlich lieb und nett und adrett, wie halt Behinderte sein sollen, wenn so eine Wohlfahrtsveranstaltung ist. Und ich bin dort gesessen und man merkt mir so etwas an. Also ich kann mich nicht verbergen, ich war jetzt nicht sehr glücklich. Ich hab, glaube ich, auch ein bisschen grantig dreingeschaut. Und dann kam jemand von vom Lionsclub zu mir und sagt, wie finden Sie das und das ist doch toll und so sage ich, ich finde das schrecklich. Ja wieso denn? Und habe ihm halt erzählt und so weiter und so fort und gesagt, wissen Sie, wollen Sie nicht noch einen Kuchen? Und ich sage, nein, ich mag keinen Kuchen. Danke, nein. Das hat dann so geendet, dass er gesagt hat, Sie haben, weiß ich nicht, in 14 Tagen irgendeine Versammlung irgendwo und da werden Sie Geld sammeln und ich soll mir das dann am Mexiko-Platz, das war für mich überhaupt eine Gegend, wo ich überhaupt noch nie war, dort in diesem Geschäft abholen. Und es waren damals 4.000 Schilling, die ich bekommen habe. Und das sind so Sachen, wo, ich sage, ja einerseits akzeptiere ich es, aber ich versuche dann etwas Positives herauszufinden und das war auch für meine Schüler so. Wo ich dann gesagt habe, ja, wir müssen leider, aber schauen wir, vielleicht gibt es noch was Positives.

Sandra Knopp: Was hat Ihnen eigentlich am meisten Freude gemacht am Unterrichten? Weil, wie wir reingekommen sind, haben sie gesagt, ah, den hatte ich und die hatte ich und das war ein Schüler von mir. Da merkt man, das ist etwas, was einen mir natürlich prägt. Aber was war das Schönste im Unterricht?

Sigrid Hammer: Einfach der Umgang mit jungen Menschen. Ihnen vielleicht auch Vorurteile wegzunehmen, dass sie sehen, es gibt mehrere Personen in unserer Gesellschaft mit unterschiedlichen Beeinträchtigungen, dass man einfach auch mit einer Beeintächtigung ein normaler Mensch ist, mit allen Bedürfnissen, Schwierigkeiten, die es halt so mit sich bringt.

Christoph Dirnbacher: Ich glaube, das wäre ein schönes Schlusswort.

Sandra Knopp: Vielen Dank für das schöne Gespräch.

Sigrid Hammer: Gerne, ich danke für die Einladung.

Sandra Knopp: Das war ein Gespräch mit Sigrid Hammer über ihre Bildungsgeschichte. Mehr Informationen zum Schulzentrum Ungargasse finden sie unter szu-home.at. Das waren Freakcasters für heute. Wenn euch diese Folge gefallen hat, erzählt doch bitte eurer Familie und euren Freunden und allen, denen Inklusion am Herzen liegt davon. Und abonniert unseren Podcast Freakcasters. Weitere Episoden zum Menschen, Geschichten, Leidenschaften und Inklusion findet ihr auf Spotify und auf Simplecast. Auf Wiederhören und bis zum nächsten Mal, sagt Sandra Knopp.