Salzburger Nachtstudio
Medialer Wandel und europäische Öffentlichkeit. Gestaltung: Elisabeth Nöstlinger
1. Dezember 2004, 21:01
Der Europäisierung von Ökonomie und Politik - so eine gängige These - sei bislang noch keine gleichwertige Europäisierung von Öffentlichkeit gefolgt. Defizite europäischer Öffentlichkeit gelten als Hemmnisse im europäischen Integrationsprozess und als Ursachen europäischer Demokratiedefizite. Denn Öffentlichkeit soll Informationsvermittlung, Meinungsbildung sowie Kontrolle und Kritik ermöglichen und zur gesellschaftlichen Integration beitragen.
Öffentlichkeit konstituiert sich vor allem als mediale Öffentlichkeit. Daher stellt sich die Frage nach dem Verhältnis von medialem Wandel und europäischer Öffentlichkeit. Der Übergang zur Informationsgesellschaft, der durch technischen Fortschritt, Liberalisierung, Kommerzialisierung, Globalisierung, Konvergenz und durch Formen elektronischer Demokratie geprägt wird, bringt Veränderungen der medientechnischen, -ökonomischen und -politischen Strukturbedingungen von Öffentlichkeit. Die Fragen wie medialer Wandel auf Medienzugang, Medieninhalte, Themenselektion und -rezeption auswirkt, wie die Herausbildung von europäischer Öffentlichkeit dadurch beeinflusst wird, und welche medienpolitischen Steuerungsoptionen sich zur Förderung europäischer Öffentlichkeit anbieten, sind daher zentral für die Entwicklung europäischer Öffentlichkeit.
Im Rahmen der 10. Kommunikationswissenschaftlichen Tage wird ein Überblick zum aktuellen Stand der Forschung zur Bedeutung, Entstehung und den Strukturbedingungen europäischer Öffentlichkeit geboten. Darüber wird im Salzburger Nachtstudio berichtet.
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