Die Hörspiel-Galerie

"Der Weg ins Freie". Von Arthur Schnitzler (5. Teil von 8). Mit Axel Corti, Helmuth Lohner, Walter Schmidinger, Herwig Seeböck, Sona MacDonald, Susi Nicoletti u. v. a. Bearbeitung und Regie: Klaus Gmeiner

Als Arthur Schnitzlers Roman "Der Weg ins Freie" 1908 erschien, galt er vielen Zeitgenossen als skandalös. Hugo von Hofmannsthal verabscheute das Buch, zu sehr schien ihm das Wiener Gesellschaftsleben indiskret ins Licht der Öffentlichkeit gebracht worden.

Dabei erscheint die Geschichte zunächst trivial: Der junge, talentierte Komponist Baron Wergenthin verliebt sich in die kleinbürgerliche, katholische Musiklehrerin Anna Rosner, steht jedoch aus Standesdünkel in der Öffentlichkeit nicht zu ihr und denkt auch nicht an eine Heirat. Als Anna ein totes Kind zur Welt bringt ist er ehrlich betroffen, nimmt aber kurze Zeit später ein Engagement in einer deutschen Kleinstadt an und trennt sich von Anna - wohl für immer.

Arthur Schnitzler bettet seinen Roman in eine personenreiche Schilderung der Wiener Gesellschaftskreise um die Jahrhundertwende, in denen der junge Baron hauptsächlich verkehrt; mit Künstlern, Intellektuellen sowie Angehörigen des niederen Adels und des liberalen Großbürgertums. Neben dem Schauspiel "Professor Bernhardi" (1912) ist "Der Weg ins Freie" Schnitzlers bedeutendste Auseinandersetzung mit dem Thema Judentum und Antisemitismus im Wien der Zeit des Fin de Siècle.

In der Regie von Klaus Gmeiner, der den Roman auch bearbeitet hat, spielen unter anderem Helmuth Lohner, Walter Schmidinger, Herwig Seeböck, Susi Nicoletti, Sona MacDonald und Birgit Doll. Den Erzähler in dieser Produktion aus dem Jahr 1981 gibt, unverwechselbar wie stets, Axel Corti.

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