Radiokolleg - China
Zwischen Konfuzius und McWorld (4). Gestaltung: Brigitte Voykowitsch
1. Oktober 2009, 09:05
Schwerpunktland der diesjährigen Frankfurter Buchmesse ist China. Die Buchmesse öffnet ihre Pforten nur wenige Tage, nachdem die Volksrepublik China am 1. Oktober ihr 60-jähriges Bestehen feiert.
Die chinesische Literatur und Kunst spiegeln diese sechs Jahrzehnte turbulenter Geschichte in all ihren Facetten wider: vom Sieg der Revolution über die diversen Kampagnen zur Stärkung der KP und die Kulturrevolution bis hin zur Öffnungs- und Reformpolitik seit Ende der 1970er, Anfang der 1980er Jahre.
"Nach Steinen tastend den Fluss überqueren", hatte es Chinas starker Mann Deng Xiaoping genannt und damit eine extrem vielschichtige Entwicklung angestoßen.
Idealismus, Ernüchterung und Zynismus, das Streben nach mehr Freiheit und die Einschränkungen, der Wunsch nach Wohlstand und Reichtum und die Kehrseite - die Ausbeutung der Arbeiter -, die McDonaldisierung bei gleichzeitiger Betonung chinesischer Werte, Pop, Rock und Kommerz, der Alltag in Stadt und Land - mit all diesen Themen setzen sich Chinas Literaten, Künstler und Intellektuelle auseinander.
Sie zeigen ein China abseits der großen Parteislogans und statistischer Daten wie BNP oder Wirtschaftswachstum. Filme- und Videomacher sind zugleich bemüht, den rasanten Wandel Chinas zu dokumentieren - und wie die Menschen damit umgehen.