Radiokolleg - Plastic Planet
Wie Plastik unser Leben verändert hat (4). Gestaltung: Elisabeth Krimbacher und Gerhard Pretting
1. Oktober 2009, 09:30
Ein Leben ohne Plastik ist heute nicht mehr vorstellbar. Ohne den Werkstoff kommt nichts und niemand mehr aus - kein Auto, Haus, Flugzeug, kein Computer, keine Verpackung, keine Operation, kein Möbelstück und fast kein Kinderspielzeug. Plastik ist nicht nur bunt, biegsam und leicht, es wird mittlerweile auch dafür eingesetzt, Raumschiffe und Formel-1-Autos zu bauen.
So vielseitig einsetzbar Plastik ist, der Werkstoff hat auch seine Schattenseite - nicht nur deshalb, weil es bis heute wenige Möglichkeiten gibt, dem tagtäglich weltweit wachsenden Plastikberg Einhalt zu gebieten. Plastik und seine Derivate haben Auswirkungen auf die Keimzellen und können krank machen: Übergewicht, Asthma, Allergien, Unfruchtbarkeit und Krebs werden diesem Material zugeschrieben.
Wie würde ein Leben ohne Plastik aussehen? Wäre es überhaupt möglich, auch nur einen einzigen Tag ohne Plastik zu verbringen? Kann man diesen Stoff überhaupt ersetzen?
Zahlreiche Unternehmungen, die aus Stärke Bioplastik herstellen, kommen mittlerweile zu immer besseren Ergebnissen; allein, was die Belastbarkeit und die Einsatzfähigkeit und das Preis-Leistungs-Verhältnis der neuen Bioplastik-Produkte angeht, hinkt man echtem Plastik noch hinterher.
Die nächste große Frage, die sich aufdrängt, ist auch die nach der Energie- und Ökobilanz - da Plastik aus "totem" Erdöl gewonnen wird, Bioplastik jedoch aus "lebender" Stärke, ist mit steigender Produktion ein Eingriff in den Ressourcen-Kreislauf zu befürchten, der ähnlich wie beim Biosprit wiederum Auswirkungen auf die Nahrungsmittelindustrie haben könnte.