Dimensionen - Magazin
1. Erfolgreicher Test eines Impfstoffs gegen Allergie
2. Die Rückkehr eines Ureskimos
3. Gibt es eine Jungfernzeugung bei Haien?
4. Die Kultur des Politischen. (Rezension)
Redaktion und Moderation: Franz Tomandl
19. Februar 2010, 19:06
1. Jeder vierte Bürger der westlichen industrialisierten Welt leidet an einer Typ 1 Allergie, bei der es zu einer unmittelbaren allergischen Reaktion auf einen allergieauslösenden Stoff kommt. Bisher konnte die Allergie erst nach Ausbruch medikamentös bekämpft werden. Eine Salzburger Wissenschaftlergruppe entwickelte und testete einen Impfstoff auf RNA Basis, der bei Mäusen zu vielversprechende Ergebnissen führte.
Mit Josef Thalhamer, Richard Weiss, Allergieforscher, Christian Doppler Labor der Universität Salzburg (Autorin: Maria Mayer)
2. Nicht so spektakulär wie die Forschungen an der Mumie des ägyptischen Pharaos Tutanchamun, die diese Woche präsentiert wurden, aber nicht weniger interessant sind die Ergebnisse der Analysen dänischer Forscher an dem, was von einem 4000 Jahre alten Grönländer übrig geblieben ist. Sie konnten sein Genom entschlüsseln. Der Mann vom Volk der Saqqaq ist weniger mit den heutigen Inuit - den Eskimos - verwandt als mit Völkern aus Ostsibirien.
Mit Eske Willerslev, Biologisches Institut der Universität Kopenhagen (Autor: Michael Lange, DLR-Köln)
3. Die Wärter des Naturkundemuseums von Karlsruhe staunten nicht schlecht, als statt eines Bambushai-Weibchens auf einmal das Weibchen selbst sowie einige Jungtiere ihre Bahnen durch das Becken des Vivariums zogen - und das, obwohl weit und breit kein Hai-Männchen zur Stelle war. Auch in den USA sind solche Fälle sogenannter Jungfernzeugungen bei Haien mehrfach dokumentiert. Meeresbiologen in Florida untersuchen derzeit dieses Phänomen.
Mit Brian Sharp, Museum of Discovery and Science in Fort Lauderdale; Mahmood Shivji, NOVA-Forschungsinstituts, Florida; George Burgess, Direktor des Hai-Forschungsprogramms des Naturkundlichen Museums in Gainesville, Florida (Autor: Guido Meyer)
4. Bis zu seiner Emeritierung 1999 lehrte Ekkehart Krippendorff an der Freien Universität in Berlin Politikwissenschaft, er gilt als einer der Pioniere der Friedensforschung. In seinen Publikationen der letzten Jahre hat er sich Themen zugewandt, die auf den ersten Blick mit Politik nichts zu tun zu haben scheinen: Goethe und Konfuzius oder Shakespeares Komödien, zuletzt: "Franz von Assisi, Zeitgenosse für eine andere Politik". Tatsächlich geht es dabei aber immer um Überlegungen zur Politk im Sinne der Angelegenheiten eines Gemeinwesens. In "Die Kultur des Politischen. Wege aus den Diskursen der Macht" wird das Verständnis von Politik, das sich auf die Analyse von Realpolitik beschränkt, auf den Prüfstand gestellt.
Service
Buch-Tipps
Bernd Gänsbacher: Die Sprache der Gene verständlich erklärt, Raetia-Verlag
Ekkehard Krippendorff: Die Kultur des Politischen. Wege aus den Diskursen der Macht, Kulturverlag Kadmos, Berlin (Rezensentin: Gudrun Braunsperger)