Europa-Journal

Im heutigen Europa-Journal-Sommergespräch spricht Ernst Gelegs mit dem ungarischen Philosophen und Soziologen Gáspár Miklós Tamás

In Ungarn hat bei den Parlamentswahlen im vergangenen Frühjahr nicht nur ein Regierungswechsel, sondern ein Systemwandel stattgefunden: Die bis dahin regierenden Sozialisten wurden von den Wählern in die Wüste geschickt, der rechtsradikalen und rassistischen Partei Jobbik gelang der Sprung ins Abgeordnetenhaus und die rechtskonservative Fidesz-Partei unter Viktor Orban triumphierte: Mit mehr als zwei Drittel der Parlamentsabgeordneten hinter sich ist Viktor Orban der erste Regierungschef seit dem Ende des Kommunismus in Budapest, der keine Koalition bilden musste, sondern seine Vorstellungen ohne Rücksichtnahme auf andere politische Gruppierungen durchsetzen kann.

Und Viktor Orban hat keine Scheu, die Macht, mit der er vom Wähler ausgestattet wurde, auch einzusetzen: so werden beispielsweise die Medien mit der Hilfe eines neuen Mediengesetzes an die Leine genommen. Mit einem neuen Staatbürgerschaftsrecht, das ungarisch-stämmigen Bürgern anderer Länder wie der Slowakei und Rumäniens das Recht auf einen ungarischen Reisepass zusichert, sorgt Viktor Orban auch bei EU-Partnern für Irritationen.

Doch wie kam es zum Rechtsruck in Budapest, wie viel der markigen Sprüche basiert tatsächlich auf einer autoritären Haltung der Fidesz-Partei und wie kommen die populistischen Heimat-Parolen Viktor Orbans bei den Wählern an? Darüber spricht im letzten der heurigen Europa-Journal-Sommergespräche Ernst Gelegs mit dem ungarischen Philosophen und Soziologen Gáspár Miklós Tamás.

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